Deutscher Regisseur Joseph Vilsmaier ist tot

dpa

12.2.2020

Joseph Vilsmaier, Regisseur, aufgenommen bei der Verleihung des ONE-FUTURE-Preises im Rahmen des Filmfestes München. Vilsmaier ist am 11.02.2020 im Alter von 81 Jahren gestorben.
Joseph Vilsmaier, Regisseur, aufgenommen bei der Verleihung des ONE-FUTURE-Preises im Rahmen des Filmfestes München. Vilsmaier ist am 11.02.2020 im Alter von 81 Jahren gestorben.
Tobias Hase/dpa

Der Regisseur Joseph Vilsmaier verstarb am Dienstag im Alter von 81 Jahren. Dies teilte seine PR-Agentur in Namen seiner Familie heute Morgen mit. Vilsmaier feierte grosse Erfolge mit «Schlafes Bruder».

Erst mit fast 50 Jahren hatte sich Vilsmaier als Regisseur erprobt: 1988 inszenierte er «Herbstmilch», einen eindrucksvollen Kinofilm über das harte Leben der niederbayerischen Bäuerin Anna Wimschneider. Mit der Literaturverfilmung «Schlafes Bruder» sorgte er international für Aufsehen und ging 1995 sogar ins Rennen um den Oscar. Nicht minder erfolgreich und mit vielen Preisen überhäuft war auch der Streifen «Comedian Harmonists» über das weltberühmte Vokalensemble aus Berlin.

Seine letzte Regiearbeit konnte er noch verwirklichen. Es war der Kinofilm «Der Boandlkramer und die ewige Liebe» mit Michael Bully Herbig und Hape Kerkeling. Vilsmaier hatte seine eigene Filmproduktion in Grünwald – die Perathon Medien GmbH.

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Zur Leidenschaft per Quereinstieg

Vilsmaier hinterlässt die drei erwachsenen Töchter Theresa, Janina und Josefina – wie ihre Eltern auch im Filmgeschäft aktiv. Seine Ehefrau Dana Vávrová war bereits 2009 gestorben.

Zum Beruf des Regisseurs war Vilsmaier über Umwege gekommen. Nach seiner Kindheit und Jugend in Niederbayern und München studierte er neun Jahre lang Musik, Schwerpunkt Klavier. Er arbeitete als Techniker und musizierte in einer Jazzband. Mit Anfang 20 kam er 1961 zum Film, erst als Materialassistent, später als Kameramann.

In der Branche nannten alle den humorvollen und manchmal auch grantelnden «Bayern mit Leib und Seele» liebevoll «Sepp».

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