Reaktionen auf Musk-Deal«Ah, er hat Twitter bekommen. Viel Glück.»
klm
26.4.2022
Elon Musk kauft Twitter für 44 Milliarden Dollar auf
Der High-Tech-Unternehmer Elon Musk kauft den Kurzbotschaftendienst Twitter für rund 44 Milliarden Dollar auf. Wie das Internet-Unternehmen mitteilte, wird Musk 54,20 Dollar pro Nutzer berappen.
26.04.2022
Elon Musks Twitter-Übernahme wird heftig diskutiert – vor allem auf Twitter. Inzwischen gibt es zahlreiche Reaktionen auf die Pläne des Multimilliardärs mit der Social-Media-Seite.
Die Meldung schlug sofort hohe Wellen. Besonders Musks Versprechen, dass er der «freien Meinungsäusserung» zukünftig keine Grenzen setzen will, sorgt aber auch für viel Kritik.
Vorurteile und Frauenfeindlichkeit
So will sich die britische TV-Moderatorin Jameela Jamil per sofort von Twitter zurückziehen. «Ah, er hat Twitter bekommen», schreibt sie in ihrem angeblich letzten Tweet. «Ich habe Angst, dass seine ‹freie Meinung›-Ansage diese höllische Plattform zu ihrer finalen Form des gesetzlosen Hasses, der Vorurteile und der Frauenfeindlichkeit verhelfen wird. Viel Glück.»
Ah he got twitter. I would like this to be my what lies here as my last tweet. Just really *any* excuse to show pics of Barold. I fear this free speech bid is going to help this hell platform reach its final form of totally lawless hate, bigotry, and misogyny. Best of luck. ❤️ pic.twitter.com/fBDOuEYI3e
Auch «Star Trek»-Star George Takei, der auf Twitter 3,3 Millionen Follower*innen hat, schwant Böses. Zurückziehen will er sich aber nicht: «Wenn diese Plattform giftiger wird, werde ich nur noch härter um die Vernunft, Wissenschaft und die Gesetze kämpfen.»
I’m not going anywhere. Should this place become more toxic, I pledge to strive even harder to lift up reason, science, compassion and the rule of law. The struggle against fascism, misinformation, and hate requires tough fighters. I hope you stay in the fight, right beside me.
Besonders bei US-Republikanern sorgt die Meldung der Übernahme für Begeisterung. Seitdem der Kurznachrichten-Dienst den Ex-US-Präsidenten Donald Trump nach seinen Aussagen zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar gesperrt hat, fühlen sich diese diskriminiert.
Unter dem Hashtag #bringbacktrump fordern sie deshalb von Elon Musk, dass er Trump sein Profil zurückgibt. Der Hashtag ist seit gestern in den Twitter-Trends.
Trump will nicht zurückkommen
Donald Trump selbst gab bei «Fox News» aber bekannt, dass er gar nicht vorhabe, zu Twitter zurückzukehren. Stattdessen wolle er bei seinem eigenen Twitter-Klon Truth Social bleiben – obwohl er dort bisher nur eine Nachricht veröffentlicht hat.
Laut Musks Milliardär-Kollege Jeff Bezos könnte aber nicht nur Musk bald Einfluss auf Twitter haben. Der Amazon-Gründer antwortete auf einen Tweet, der spekuliert, dass China durch seine engen Geschäftsbeziehungen mit Tesla seine Rolle auf Twitter wieder vergrössern könnte.
Interesting question. Did the Chinese government just gain a bit of leverage over the town square? https://t.co/jTiEnabP6T
«Das ist eine interessante Frage», schreibt Bezos. «Hat die chinesische Regierung gerade ein wenig Einfluss auf den Dorfplatz gewonnen?» Musk bezeichnete Twitter zuvor als «Dorfplatz».
Eine Stunde später entschärfte er seine Spekulation aber. «Meiner Meinung nach wohl eher nicht», beantwortet er seine eigene Frage. «Musk kann sehr gut mit einer solchen Komplexität umgehen.»
Nicht alle nehmen Musks Übernahme so ernst. Auf Twitter gibt es zahlreiche Witze und Sprüche über den Twitter-Verkauf. «Dass Elon Musk einfach Twitter kauft, um nicht mehr gemobbt zu werden, wenn er einfach weniger nervig sein könnte, ist wahnsinnig», schreibt etwa ein User.
elon musk spending $43 billion to stop getting bullied on twitter when he could’ve simply been less annoying is insane
Und Schauspieler Simu Liu, der die Hauptrolle in dem Marvel-Blockbuster «Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings» übernahm, fragt sich: «Gab es nichts Besseres, das man mit 44 Milliarden tun konnte?»
Was there nothing better to do with 44 billion dollars?