«Der tiefste Punkt meines Lebens» Berühmter TV-Auswanderer Chris Töpperwien muss vor Gericht

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17.7.2024

«Goodbye Deutschland»-Auswanderer Chris Töpperwien und Moderatorin und Schmuckdesignerin Jenny Elvers an einem TV-Anlass im Oktober 2020. 
«Goodbye Deutschland»-Auswanderer Chris Töpperwien und Moderatorin und Schmuckdesignerin Jenny Elvers an einem TV-Anlass im Oktober 2020. 
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USA-Auswanderer Chris Töpperwien steht in Österreich vor Gericht. Nach dem Prozessauftakt äusserte sich der «Goodbye Deutschland»-Star. Die Situation sei «kräftezehrend», seine Familie die «Leidtragenden».

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  • Chris Töpperwien muss sich wegen Betrugs und Veruntreuung vor dem Landesgericht Wiener Neustadt verantworten. Der Prozess wurde nach sieben Stunden vertagt.
  • Töpperwien beschreibt die Situation als tiefsten Punkt seines Lebens und betont, dass seine Familie in Los Angeles stark leidet.
  • Im Mai 2024 wurde Töpperwien am Münchner Flughafen verhaftet und verbrachte zwölf Tage in deutschen Gefängnissen, was er als extrem traumatisch empfand.

Er wurde als «Currywurstmann» bekannt, nun begleitet «Goodbye Deutschland» den Auswanderer Chris Töpperwien durch seine tiefste Krise. Der Unternehmer muss sich wegen Betrugs und Veruntreuung vor dem Landesgericht in der Wiener Neustadt verantworten. Am Montag zeigte VOX im Zuge der Doku-Reihe, wie sehr dem 50 Jahre alten gebürtigen Neusser der Prozess zusetzt.

«Das ist definitiv der tiefste Punkt meines Lebens», gestand Töpperwien auf Nachfrage eines Reporters unumwunden ein. «Da gibt's nichts mehr, was noch tiefer ist. So was gab's noch nie.»

Den Prozessbeginn in Wien beschreibt Töpperwien als «sehr, sehr umfangreich» und «sehr, sehr kraftraubend». Der «Goodbye Deutschland»-Star: «Die Richterin hat das vorgelesen, worum es geht, alle Seiten, alle Vorwürfe und so weiter, und dann wurde ich halt befragt. Zu jedem einzelnen Vorwurf musste ich meine Stellungnahme, die ich schon schriftlich eingereicht hatte, noch mal mündlich untermauern.»

«Mir tut meine Famlie am meisten leid, das sind die Leidtragenden»

Nach Vorwürfen, die sein ehemaliger Arbeitgeber gegen ihn erhebt, ist Chris Töpperwien in über 20 Punkten angeklagt. Doch nach über sieben Stunden Verhandlung wurde der Prozess gegen ihn auf eineinhalb Monate vertagt, weil ein wichtiger Zeuge nicht erschienen ist. Ein weiterer Tiefschlag für den in den USA lebenden Greencard-Inhaber.

«Das ist sehr kräftezehrend, wenn man sich das überlegt, dass man sieben Stunden im Gerichtssaal sitzt mit zehn Minuten Pause zwischendurch», klagt Töpperwien bei «Goodbye Deutschland» sein Leid. Die Vertagung koste ihn «ein Heiden-Geld», aber viel schlimmer sei, «dass meine Familie, wenn ich hierhin kommen müsste, wieder alleine ist. Mir tut meine Familie am meisten leid, das sind die Leidtragenden.» Töpperwien lebt mit Ehefrau Nicole (33) und ihrem gemeinsamen einjährigen Sohn in Los Angeles. Dort betreibt das Paar ein Bäckerei-Café.

Töpperwien war Anfang Mai 2024 am Münchner Flughafen verhaftet worden. Was er zunächst nicht wusste: Gegen ihn war schon vor längerer Zeit ein Haftbefehl erlassen worden. Der Vorwurf seines alten Arbeitgebers in Österreich: Er habe Firmengelder veruntreut.

«Ich dachte, ich komme nie wieder hier raus»

Was folgte, beschrieb Chris Töpperwien bei «Goodbye Deutschland» in einer in der Vorwoche ausgestrahlten Episode als mehrwöchigen Horrortrip. «Alles wurde mir abgenommen», erinnerte er sich. «Dann haben sie mich in eine Zelle gesteckt, wo nichts drin war, einfach nur eine Bank. Da sass ich drei Stunden oder so.» Erst dann sei ihm der Haftbefehl vorgelegt worden. «Da bin ich erst mal vom Glauben abgefallen.»

Die Nacht nach seiner Verhaftung habe er in einem fensterlosen «feuchten Keller» verbracht. Es sei «die schrecklichste Nacht» in seinem Leben gewesen. «Ich hatte Angst, mir war schlecht. Ich habe gekotzt. Ich war verschüchtert und panisch. Ich fühlte mich einfach machtlos, als hätte man mir die Eier abgeschnitten.» Töpperwien sprach im Rückblick von einer «Dauer-Panikattacke»: «Ich hatte Todesangst. Ich dachte, ich krieg die Todesstrafe. Ich dachte, ich komme nie wieder hier raus.»

Am nächsten Tag wurde der Unternehmer in die JVA Landshut verlegt. Später ging es in die JVA Stadelheim. Zwölf Tage Haft waren es im Ganzen in Deutschland. Über seine Erlebnisse im Knast hat Chris Töpperwien Tagebuch geführt. «Ich habe bis heute nicht realisiert, dass das passiert ist. Wenn man ins Gefängnis geht, ist das wie ein schlechter Film. Es ist ein erniedrigendes Gefühl.» In Österreich kam der Dschungelcamp-Teilnehmer von 2019 auf Kaution frei. Wie es für ihn weitergeht, ist nach der Prozess-Vertagung weiter offen.


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