Günther Klum «Ich habe den Buhmann gespielt»

fts

14.2.2023

Günther Klum äussert sich beim «Spiegel» zu den angeblichen Knebelverträgen, seiner Rolle bei GNTM und warum eine Ex-Kandidatin nun aus dem Dschungelcamp gegen seine Tochter Heidi schiesst.

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14.2.2023

Den allerersten GNTM-Vertrag hat Günther Klum (77) 2005 ausgehandelt. Damals wusste noch niemand, wie das Konzept genau über die Bühne gehen solle.

Für die Show gründete er die OneEins Fab, eine Modelagentur, die den Kandidatinnen beistehen soll: «Ich habe früh verstanden, dass man die Mädchen nach der Show nicht einfach gehen lassen sollte, sondern dass man sie weiter betreuen und aufbauen muss», erzählt der Vater von Heidi Klum im «Spiegel». Bei der Agentur bekamen die Finalistinnen von Heidi direkt einen Vertrag.

Dabei nimmt er die erste Siegerin des Schönheitswettbewerbs als Beispiel: «Lena Gercke kam aus Cloppenburg. Ihre Mutter war Lehrerin. Die wusste überhaupt nichts, die hatte keine Ahnung von der Branche.»

Knebelverträge? Nein, die gibt's nicht

Im Interview beschreibt Papa Klum auch seine Rolle in «Germany's Next Topmodel». Während der 15 Staffeln habe er viel abgefangen: «Ich war immer der bad cop, Heidi der good cop. Das ist okay, ich halte einiges aus. Also habe ich den Buhmann gespielt, von dem es hiess, er mache eh nur die Knebelverträge.»

Der GNTM-Vertrag mit OneEins Fab ist inzwischen längst ausgelaufen. Heidis Models kamen danach zu einer Agentur, die zum Sender ProSieben gehört. Über diese angeblichen Knebelverträge will Günther Klum nichts wissen: «Die Verträge waren branchenüblich, die anderen Formate zu dieser Zeit hatten viel schlimmere. Überhaupt wird das alles so wahnsinnig aufgeblasen: Wir haben immer mehr Geld mit der Sendung verdient als mit der Agenturprovision der Mädchen.»

«Heidi sind die Mädels egal»

Dabei hagelte es während der 15 Staffel immer wieder Kritik, nun kommt auch noch Tessa Bergmeier (33), Ex-GNTM-Kandidatin und Dschungelcamperin, mit einem Vorwurf um die Ecke.

Sie fauchte gegen GNTM und Heidi Klum: «Die haben mich zu einem Monster gemacht. Nur, weil ich selbstbewusst bin und wusste, was ich konnte. Die haben das umgedreht als arrogant und eingebildet.»

Und Heidi warf sie vor, ihr seien die Mädels egal.

Die Reaktion von Günther Klum: «Wie undankbar. Man kennt diese Frau, wenn überhaupt, ja nur wegen ‹Germany's Next Topmodel›. Und dann lästert sie Jahre später dort über uns ab.» Er verstehe aber auch, dass die Mädchen von allem komplett überfordert gewesen waren: «Die sassen vorher irgendwo an der Mosel und hocken jetzt in einer Villa in Los Angeles.»

Sie hätten sich immer gut um die Models gekümmert, sogar Nannys hatten sie. Trotzdem tue es ihm weh, dass sich die erfolgreichsten Ex-Kandidatinnen von ihm abgewendet und nicht mehr bei ihm unter Vertrag sind. Aber «man soll Reisende nicht aufhalten», schiebt er hinterher.

Zu jedem Model, das mit Anwalt aufgekreuzt sei, habe er sofort gesagt: «Und Tschüss!»

Zusammenarbeit aufgelöst

Seit 2019 ist Günther Klum offiziell kein Teil mehr von «Germany's Next Topmodel». Die Sendeführung habe seine «Arbeit nicht mehr für wichtig» gehalten und er habe die Show auch nie gegen all die Angriffe verteidigt.

Heidis Vater sieht das heute aber als grossen Fehler an. Ihm gefällt das neue GNTM nicht: «Für mich war es immer die Casting-Sendung, die am wenigsten Trash-behaftet war. Ich habe damals den Trash verhindert.»

Die Frage, ob er selbst etwas bereue, beantwortet Günther Klum mit: «Da fällt mir nichts ein.»


«Switzerland's next Topmodel»-Chefin Manuela Frey: So ist Heidi Klum neben der Kamera
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