Wer jüngst das SRF-Quizformat «1 gegen 100» eingeschaltet hat, hat es auch schon bemerkt: Es gibt derzeit keinen Zuschauer*innenwettbewerb. Das Publikum konnte dabei oft tausende Franken gewinnen – sofern man eine kostenpflichtige Telefonnummer wählte oder sich kostenlos online anmeldete. Dabei waren in einzelnen Sendungen bis zu 30’000 Franken zu holen.
Damit ist jetzt Schluss. Und zwar mindestens bis Oktober 2025. Grund ist das revidierte Geldspielgesetz, das seit 2019 in Kraft ist. Es soll Spielsucht verhindern und erlaubt kostenpflichtige Gewinnspiele im TV nur noch «kurzzeitig zur Verkaufsförderung».
Auf Anfrage von blue News bestätigt SRF: Die zuständige Aufsichtsbehörde hat klare Vorgaben gemacht – maximal sechs Monate pro Jahr dürfen solche Formate laufen. Deshalb pausiert der Wettbewerb bei «1 gegen 100» für die zweite Jahreshälfte.
Keine Gebührengelder für Glücksspiele
Bereits im vergangenen Jahr berichtete der «Tages-Anzeiger», dass diese Praxis auf Kritik stösst. Private Medienhäuser wie Ringier und Tamedia haben deshalb ihre Wettbewerbe ganz eingestellt. Die Glücksspielaufsicht erlaubt ihnen solche Formate oft nur für ein oder zwei Monate – zu wenig, um wirtschaftlich tragfähig zu sein.
Der Vorwurf der privaten Medienhäuser lautete: Öffentlich-rechtliche Sender wie SRF würden bevorzugt behandelt. Gespa-Direktor Manuel Richard widerspricht – laut ihm sind die Fälle schlicht nicht vergleichbar.
Immerhin: Die Pause hat nichts mit Sparmassnahmen zu tun, wie SRF betont. Finanziert wurden die Gewinne durch die «kostenpflichtigen Wettbewerbsteilnahmen» – nicht durch Gebührengelder.
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