Dänisches Königspaar in der Kritik Keine teuren Geschenke mehr für Mary und Frederik

fts

25.1.2024

Stein des Anstosses war dieses schwarze Armband, das König Frederik bei der Proklamation getragen hat. Die Geschenke an die dänische Königsfamilie sollen ab sofort öffentlich ersichtlich sein.
Stein des Anstosses war dieses schwarze Armband, das König Frederik bei der Proklamation getragen hat. Die Geschenke an die dänische Königsfamilie sollen ab sofort öffentlich ersichtlich sein.
Imago/PPE

König Frederik und Königin Mary bekamen schon Designerkleider und viele Fahrzeuge geschenkt. Vermerkt ist dies nirgends, das führt in Dänemark nun zu Kritik am frischen Königspaar.

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  • Die dänische Königsfamilie soll im Umgang mit Geschenken transparenter werden.
  • Nach dem Thronwechsel steht das Königspaar in der Kritik, weil sie nicht vermerken, welche Präsente sie von wem erhalten haben.
  • Andere Königshäuser führen eine öffentliche Liste für Geschenke, die einen gewissen Wert übersteigen.
  • So können sich Privatpersonen und Unternehmen «keinen Vorteil bei der Königsfamilie verschaffen», so ein Experte.

Wer dem Adel angehört, dem werden seit Jahrhunderten Geschenke gemacht. In der heutigen Zeit sind das meist Luxusgüter wie Schmuck, Autos, Boote.

Genau deswegen werden König Frederik (55) und Königin Mary (51) nun kritisiert. Anders als die übrigen Königshäuser Europas hat Dänemark nämlich keine Regel, wie viel Wert ein Geschenk haben darf.

Vor zwei Wochen fand in Dänemark der Thronwechsel statt, die Kritik kommt nun aufgrund eines Armbands (Bild), das Frederik bei der Proklamation auf dem Balkon getragen hatte. Es war ein Geschenk der Firma Shamballa. Adelsexpert*innen fordern nun mehr Transparenz, was Geschenke dieser Art angeht.

Durch Geschenke einen Vorteil verschaffen

In anderen Ländern gibt es schon strikte Regeln, was Präsente von ausserhalb der Palastmauern betrifft. Das norwegische Königshaus muss Geschenke von kommerziellen Organisationen beispielsweise ablehnen, auch dürfen sie keine Gaben entgegennehmen, die mehr als 1'000 Kronen kosten – knapp 85 Franken –, ausser sie vermerken dies auf einer offiziellen Liste auf der Webseite der Royals. Spanien und Grossbritannien machen das ebenfalls so. Dänemark hat diese Regeln nicht.

Das Problem bestehe darin, sagt ein Sprecher von «Transparency International Danmark», dass das Königshaus Macht hat: «In allen möglichen anderen Kontexten, in denen man ein öffentliches Amt bekleidet, darf man keine Geschenke annehmen.»

Es sei beunruhigend, wenn Unternehmen und Privatpersonen der königlichen Familie heimlich teure Geschenke machen. «Es kann infrage gestellt werden, ob man sich durch ein Geschenk einen Vorteil verschaffen kann», so der Experte gegenüber DR Nyheder.

Der Thronwechsel sei zudem doch eine gute Gelegenheit, diese Regelung anzupassen – in Form einer Liste. So schafft man Klarheit und beugt gleichzeitig Gerüchten vor.

Fünf Autos zur Hochzeit alleine

Zu den bisherigen Geschenken gehören in den vergangenen Jahren unter anderem unzählige Designerkleider und -taschen für Königin Mary, der Kronprinz soll ausserdem 2007 ein Schnellboot im Wert von 2,7 Millionen dänischen Kronen – etwa 340'000 Franken – geschenkt bekommen haben.

Alleine zur Hochzeit haben Frederik und Mary fünf Autos geschenkt bekommen. Seit 2018 nehmen sie allerdings keine geschenkten Fahrzeuge mehr an.

Der Palast hat ausserdem auf die Kritik reagiert und verspricht, die königlichen Richtlinien bei Geschenken zu überarbeiten. Ob Frederiks Armband wirklich ein Geschenk einer aussenstehenden Person oder Firma gewesen ist, das bleibt bisher noch offen.


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