Papst sagt Teilnahme an Karfreitagsprozession ab
STORY: Papst Franziskus hat am Freitag Abend nicht an der traditionellen Karfreitagsprozession im Kolosseum von Rom teilgenommen. Der 87-Jährige schone angesichts weiterer Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Osterfest seine Gesundheit, teilte der Vatikan am Freitag mit. Am Karfreitagsgottesdienst im Petersdom zuvor hatte Franziskus jedoch teilgenommen. Der 87-jährige Pontifex, der durch Mobilitäts- und Atemprobleme behindert ist, aber in dieser Woche fitter aussah, kam mit einem Rollstuhl im Petersdom an. In früheren Jahren hatte Franziskus den Gottesdienst mit einem Kniefall auf dem Marmorboden der Basilika begonnen, doch sein körperlicher Zustand erlaubt ihm dies nicht mehr. Stattdessen betete er schweigend vor dem Altar von seinem Rollstuhl aus. Der Karfreitag leitet über zum Ostersonntag, dem wichtigsten und freudigsten Tag im liturgischen Kalender der Kirche, der an den Tag erinnert, an dem Jesus nach dem Glauben der Christen von den Toten auferstanden ist.
30.03.2024
Der Vatikan sorgt sich um den amtierenden Papst: Franziskus sagt für den Kreuzweg in Rom überraschend kurzfristig ab. Der spontane Entscheid erinnert an Johannes Paul II., der kurz nach dem Wegbleiben beim Kreuzweg verstarb.
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- Papst Franziskus I. ist gesundheitlich angeschlagen, daher wird er nicht an der «Via Crucis» teilnehmen.
- Nur wenige Minuten vor Beginn kam die Absage aus dem Vatikan – eine Besorgnis erregende spontane Entscheidung.
- Im letzten Jahr kämpfte der Papst schon gegen eine Bronchitis und musste später auch am Bauch operiert werden.
Erneut ist die Sorge um Papst Franziskus angesichts seiner seit Monaten angeschlagenen Gesundheit gross: Überraschend und sehr kurzfristig hat das Oberhaupt der katholischen Kirche am Karfreitag seine Teilnahme am traditionellen Kreuzweg in Rom abgesagt. Nur wenige Minuten vor Beginn der «Via Crucis» am Kolosseum teilte der Heilige Stuhl mit, der 87-Jährige werde die stimmungsvolle Prozession von seinem Wohnsitz im Vatikan aus verfolgen, um seine Gesundheit zu schonen.
Die Entscheidung dürfte sehr spontan gefallen sein, denn ein weisser Sessel für den Papst stand auf einer Anhöhe gegenüber dem antiken Amphitheater schon bereit – und dahinter hochrangige Kirchenvertreter sowie der Bürgermeister Roms. Erst kurz nach der Absage wurde der Sessel weggetragen.
Franziskus kämpft mit gesundheitlichen Problemen: So leidet er seit Monaten unter den Folgen einer hartnäckigen Atemwegsinfektion. Langes Sprechen fällt ihm erkennbar schwer. Bei öffentlichen Auftritten mussten oft seine Mitarbeiter die vorbereiteten Texte vortragen.
Fall erinnert an Johannes Paul II.
Im vergangenen Jahr – kurz vor Ostern – plagte ihn schon eine Bronchitis, wegen der er für einige Tage im Krankenhaus behandelt werden musste. Wenige Monate später musste Franziskus am offenen Bauch operiert werden.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Papst nach der überstandenen Bronchitis kurzfristig auf die Teilnahme an der Kreuzwegandacht am Kolosseum im Freien verzichten müssen. Es war damals das erste Mal seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013, dass ein Kreuzweg ohne Franziskus stattfand. Bei seinen Vorgängern geschah dies nur 2005. Der schwer erkrankte Johannes Paul II. verfolgte die Prozession vom Vatikan aus – wenig später starb er.
Zur Osterzeit hat der Papst traditionell ein straffes Feiertagsprogramm zu absolvieren. Zunächst steht die Osternachtliturgie an diesem Samstagabend um 19.30 Uhr im Petersdom an. Es handelt sich dabei um einen der wichtigsten Gottesdienste des Kirchenjahres, er geht über mehrere Stunden. Der Heilige Stuhl äusserte sich zunächst nicht dazu, ob der Papst teilnehmen wird.
Geistig munter, körperlich angeschlagen
Feierlicher Höhepunkt ist die grosse Ostermesse auf dem Petersplatz am Sonntag. Danach verkündet der Papst die Osterbotschaft und spendet den traditionellen Segen «Urbi et Orbi», also der Stadt und dem Erdkreis.
An den Tagen vor seiner Absage am Karfreitag wirkte der Pontifex allerdings verhältnismässig frisch und erholt. Vor der «Via Crucis» feierte der Pontifex die Karfreitagsliturgie «Leiden und Sterben des Herrn» im Petersdom. Auch tags zuvor, am Gründonnerstag, absolvierte er wie geplant die Abendmahlmesse in einem Frauengefängnis in Rom. Er wusch und küsste im Rollstuhl sitzend die Füsse von zwölf Insassinnen der Justizvollzugsanstalt in Rebibbia. Im Gespräch mit Wärtern und Geistlichen scherzte er und unterhielt sich angeregt mit ihnen.
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