Netflix-Serie «Rentierbaby»Mutmassliche Stalkerin klagt auf 170 Millionen Dollar Schadensersatz
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9.6.2024 - 00:00
Die düstere Netflix-Serie «Rentierbaby» gibt sich als wahre Geschichte der Stalkerin Martha aus. Jetzt behauptet eine Frau, das Vorbild der Figur zu sein – und fordert 170 Millionen Dollar Schadensersatz.
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09.06.2024, 00:00
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Die siebenteilige Netflix-Serie «Rentierbaby» erzählt von einem Comedian, der von einer weiblichen Stalkerin verfolgt wird.
Dem Streamingdienst bringt das Projekt nun die Klage einer Frau ein, die sich darin wiedererkennt.
Die mutmassliche reale Stalkerin fühlt sich diffamiert und fordert 170 Millionen Dollar Schadensersatz.
Richard Gadd schrieb das Drehbuch zu der Netflix-Serie «Rentierbaby». Der schottische Komiker kreierte eine Geschichte, die autobiografisch ist und von ihm und einer Stalkerin namens «Martha» handelt
Eine Frau, die sich in der Serie über eine Stalkerin wiedererkennt, hat jetzt den Streamingdienst Netflix verklagt. Die Frau reichte bei einem Gericht in Kalifornien Klage ein, wie aus Dokumenten hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorlagen.
Die Frau verlangt demnach einen Prozess und die Zahlung von 170 Millionen Dollar (etwa 160 Millionen Euro) aufgrund von «seelischer Qual, Verlust der Lebensfreude und Verlust von Einkommen».
Netflix will sich «vehement verteidigen»
In der Netflix-Serie geht es um einen Mann, der sich eine Karriere als Comedian aufbauen will und in einer Londoner Bar jobbt. Dort taucht eines Tages eine fremde Frau namens Martha auf. Sie wirkt aufgelöst.
Weil sie sich angeblich keinen Tee leisten kann, serviert er ihr einen aufs Haus. Danach erscheint Martha immer wieder und die Lage eskaliert.
Die siebenteilige Serie erkundet vor allem, warum der Protagonist sich so lange auf die gefährliche Beziehung einlässt, bevor er sich an die Polizei wendet. Am Anfang der Serie wird eingeblendet, es handle sich um eine wahre Geschichte.
«Wir haben die Absicht, diese Sache vehement zu verteidigen und stehen zu Richard Gadds Recht, seine Geschichte zu erzählen», teilt Netflix der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge mit.
Die Serie setzt sich mit sexuellem Missbrauch auseinander
Gadd setzt sich in der Serie, die auf Englisch «Baby Reindeer» heisst, auch mit anderen Gewalterfahrungen wie sexuellem Missbrauch auseinander.
Nach Erscheinen der Serie hatte er Medienberichten zufolge dazu aufgerufen, nicht über die Identität der dargestellten Frau zu spekulieren. Tatsächlich verbreiteten sich aber schnell Vermutungen.
Die Frau, die sich nun gegen Netflix wendet, hatte daraufhin dem britischen Autor Piers Morgan ein Interview gegeben und erzählt, dass sie Drohungen bekomme. Der Fall löste auch Diskussionen über die Verantwortung von Netflix aus.
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