Modeschöpfer Karl Lagerfeld (rechts) und seine «Muse», das französische Model Baptiste Giabiconi, bei der Cinema Against AIDS amfAR Gala 2010 während dem 63. Filmfestival in Cannes.
Karl Lagerfeld bei einem seiner letzten Auftritte, dem Einschalten der Festtagsbeleuchtung auf den Champs-Élysées im November 2018 in Paris.
Modedesigner Karl Lagerfeld und seine Birma-Katze Choupette - eine besondere Beziehung.
Im November 1953 war Lagerfeld noch ein junger, vermutlich 16-jähriger Hamburger Mode-Student und führt mit einem Model den Cocktail-Mantel vor.
1979 trug er schon seine Markenzeichen Brille und Zopf: Karl Lagerfeld (rechts) in Paris. T
Der Modeschöpfer in seinem Element: Karl Lagerfeld lässt sich nach einer Modenschau 2003 auf dem Laufsteg feiern.
Zwei Männer und eine Katze: Bei Karl Lagerfeld zu Hause
Modeschöpfer Karl Lagerfeld (rechts) und seine «Muse», das französische Model Baptiste Giabiconi, bei der Cinema Against AIDS amfAR Gala 2010 während dem 63. Filmfestival in Cannes.
Karl Lagerfeld bei einem seiner letzten Auftritte, dem Einschalten der Festtagsbeleuchtung auf den Champs-Élysées im November 2018 in Paris.
Modedesigner Karl Lagerfeld und seine Birma-Katze Choupette - eine besondere Beziehung.
Im November 1953 war Lagerfeld noch ein junger, vermutlich 16-jähriger Hamburger Mode-Student und führt mit einem Model den Cocktail-Mantel vor.
1979 trug er schon seine Markenzeichen Brille und Zopf: Karl Lagerfeld (rechts) in Paris. T
Der Modeschöpfer in seinem Element: Karl Lagerfeld lässt sich nach einer Modenschau 2003 auf dem Laufsteg feiern.
Sonnenbrille, weissgepuderter Zopf, hoher Hemdkragen – das waren die Markenzeichen von Stardesigner Lagerfeld. Wer sich hinter dieser Fassade verbarg, blieb oft unklar. Ein Buch gibt neue Einblicke.
«Karl, ici!» (Karl, hier), rufen Dutzende Fotografen an einem Novemberabend in Paris. Karl Lagerfeld startet per Knopfdruck die Festtagsbeleuchtung auf den Champs-Élysées – der Prachtboulevard wird in rotes Licht getaucht. Lagerfeld ist in der Modekapitale ein «monstre sacré», eine Kultfigur.
Später wird klar, dass dieser Auftritt mit Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf dem zugigen Bürgersteig einer der letzten des «Kaisers» war, wie der Designer in Frankreich oft genannt wurde. Im Februar 2019 starb der gebürtige Hamburger im Vorort Neuilly vor den Toren der französischen Hauptstadt.
Einblicke einer Muse
Gut ein Jahr nach dem Tod gibt Model und Sänger Baptiste Giabiconi mit dem Buch «Karl et moi» («Karl und ich») Einblicke in das Leben der Mode-Ikone. Er sei 2008 als junger Mann von dem Dandy mit dem weissen Haarzopf entdeckt worden, daraus habe sich eine jahrelange Freundschaft entwickelt, erzählt der Autor. «Ich wurde seine Muse.»
Der aus der Umgebung von Marseille stammende Giabiconi sagte der belgischen Zeitung «Le Soir», Lagerfeld sei damals sein Beschützer geworden, habe ihn unter seine Fittiche genommen und seine Karriere in der glitzernden Modewelt angeschoben.
Karl Lagerfeld – Seine besten Kreationen
Der Klassiker schlechthin: Das Chanel-Kostüm interpretierte Karl Lagerfeld immer wieder neu.
Besonders in der Farbe Rosa sah man das klassische Kostüm in immer wieder neuen Versionen.
Die Kamelie machte Lagerfeld zum Markenzeichen des französischen Traditionshauses.
Er fand immer neue Arten, die Blume in seine Designs zu integrieren.
Genauso wie Ketten und Perlen und seine allseits beliebte Farb-Kombination Schwarz-Weiss, die er auch privat stets trug.
Perlen gehören ebenfalls zum klassischen Chanel-Repertoire. Auch ihnen verpasste Lagerfeld einen modernen Schliff.
Die Chanel 2.55 – ein Taschen-Klassiker.
Die Two-Tone-Schuhe mit farblich abgesetzter Kappe sind unverwechselbar Chanel.
Das hinderte Karl Lagerfeld nicht daran, sie immer wieder neu zu interpretieren, etwa als Sock Boots.
Sein eigener ikonischer Look diente Karl Lagerfeld als Inspirationsquelle für seine Entwürfe. Etwa die fingerlosen Handschuhe...
...oder der weisse Kragen unter der schwarzen Jacke.
Die schwaze Kastenjacke zählt ebenfalls zu den Chanel-Klassikern.
Der Jacke widmete Lagerfeld gemeinsam mit Carine Roitfeld einen eigenen Bildband.
in «Little Black Jacket» zeigen Prominente unterschiedliche Interpretationen des Klassikers.
Karl Lagerfeld entwickelte den unverkennbaren Chanel-Stil stets weiter und mixte klassische Elemente mit neuen Designs.
Auch Traumroben – wie das Kleid, das Lagerfeld-Muse Lily Rose Depp 2017 in Paris präsentierte – zählten zu seinem Repertoire.
Lagerfeld war aber nicht nur für Chanel tätig. Auch bei Fendi bewies er ein gutes Gespür für den Zeitgeist und setzte unlängst den Grundstein für die aktuell grassierende Logo-Mania.
Das italienische Traditionshaus, dessen Kreativchef er war, geriet allerdings wegen der anhaltenden Verwendung von Echtpelz immer mehr in die Kritik.
Unter seinem eigenen Brad «Karl» entwarf er Kleider und Accessoires, die seinen eigenen Look für alle käuflich machte.
Karl Lagerfeld: Seine besten Kreationen
Der Klassiker schlechthin: Das Chanel-Kostüm interpretierte Karl Lagerfeld immer wieder neu.
Besonders in der Farbe Rosa sah man das klassische Kostüm in immer wieder neuen Versionen.
Die Kamelie machte Lagerfeld zum Markenzeichen des französischen Traditionshauses.
Er fand immer neue Arten, die Blume in seine Designs zu integrieren.
Genauso wie Ketten und Perlen und seine allseits beliebte Farb-Kombination Schwarz-Weiss, die er auch privat stets trug.
Perlen gehören ebenfalls zum klassischen Chanel-Repertoire. Auch ihnen verpasste Lagerfeld einen modernen Schliff.
Die Chanel 2.55 – ein Taschen-Klassiker.
Die Two-Tone-Schuhe mit farblich abgesetzter Kappe sind unverwechselbar Chanel.
Das hinderte Karl Lagerfeld nicht daran, sie immer wieder neu zu interpretieren, etwa als Sock Boots.
Sein eigener ikonischer Look diente Karl Lagerfeld als Inspirationsquelle für seine Entwürfe. Etwa die fingerlosen Handschuhe...
...oder der weisse Kragen unter der schwarzen Jacke.
Die schwaze Kastenjacke zählt ebenfalls zu den Chanel-Klassikern.
Der Jacke widmete Lagerfeld gemeinsam mit Carine Roitfeld einen eigenen Bildband.
in «Little Black Jacket» zeigen Prominente unterschiedliche Interpretationen des Klassikers.
Karl Lagerfeld entwickelte den unverkennbaren Chanel-Stil stets weiter und mixte klassische Elemente mit neuen Designs.
Auch Traumroben – wie das Kleid, das Lagerfeld-Muse Lily Rose Depp 2017 in Paris präsentierte – zählten zu seinem Repertoire.
Lagerfeld war aber nicht nur für Chanel tätig. Auch bei Fendi bewies er ein gutes Gespür für den Zeitgeist und setzte unlängst den Grundstein für die aktuell grassierende Logo-Mania.
Das italienische Traditionshaus, dessen Kreativchef er war, geriet allerdings wegen der anhaltenden Verwendung von Echtpelz immer mehr in die Kritik.
Unter seinem eigenen Brad «Karl» entwarf er Kleider und Accessoires, die seinen eigenen Look für alle käuflich machte.
Über die Beziehung zwischen Lagerfeld und dem «schönen Jungen» war spekuliert worden, man darf annehmen, dass sie platonisch war – wie zwischen einem Vater und einem Sohn, wie es in dem Interview heisst. Das männliche Model posierte aber auch für Nacktfotos. Giabiconi war nach eigener Auskunft der einzige, der den stets auf Distanz und Stil bedachten Botschafter des Pariser Chics duzen durfte.
«Er war die Güte und Grosszügigkeit selbst»
In «Karl et moi» wird ein neues Bild Lagerfelds gezeichnet, der in Talkshows kein Blatt vor den Mund nahm, mitunter arrogant wirkte und Bundeskanzlerin Angela Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik scharf kritisierte. Denn laut Baptiste, wie der Autor häufig in dem Buch genannt wird, war der Herr der Pariser Haute-Couture im Grunde ein Netter. «Aber er wollte das immer verbergen, weil er dachte, dass dies eine Schwäche sei», sagte er dem «Soir». «Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Das war seine grösste Stärke, er war die Güte und Grosszügigkeit selbst.»
Wie auch immer, Auseinandersetzungen zwischen den beiden gab es auch. Streit entzündete sich an einer Birma-Katze, die später zu Weltruhm gelangen sollte. Giabiconi erzählt, er sei erster Besitzer von Choupette gewesen, habe sie über Weihnachten wegen einer Reise bei Lagerfeld gelassen, der sich zunächst erkundigte, ob sie Bakterien habe.
Später wollte der Modepapst das Haustier nicht wieder hergeben und erzürnte damit seinen Freund. Lagerfeld bekam Choupette dann geschenkt, und es herrschte wieder Frieden. Giabiconi berichtet, dass sich jetzt die Gouvernante Françoise aus dem Haushalt von «KL» um die Edelkatze kümmere.
Der langjährige Kreativdirektor des Modehauses Chanel war bis zuletzt ein Arbeitstier, unterstützt von einem treu ergebenen Hofstaat, den er um sich scharte. «Karl machte mindestens zehn Sachen gleichzeitig.» Eine Schwäche? Die Pünktlichkeit. Mittagessen hätten stets nach hinten verschoben werden müssen.
Im Sommer ging es in die Ferien an der Côte d'Azur. Das Wetter ist schön. «Karl, willst Du nicht baden?», lautet einmal die Frage. «Bist Du verrückt? Man sieht zu viele Gräuel an Swimmingpools!» Der vielsprachige Lagerfeld sei Weltbürger gewesen, habe sich gleichzeitig als Hanseat gesehen und eine besondere Hamburg-Nostalgie gepflegt. «Er war von Geburt bis zum Tod deutscher Bürger», resümiert Giabiconi in dem Buch.
Das Rätsel über Lagerfelds Alter wird in «Karl et moi» nicht gelöst. Er habe das Thema nie angesprochen, so Giabiconi, der nach eigenem Bekunden viele Sonntage in der pharaonischen Wohnung seines Mentors mit Seine-Blick verbrachte. Lagerfeld war als Sohn eines Dosenmilch-Fabrikanten zur Welt gekommen – nach eigenen Angaben im September 1935, womit er 83 Jahre alt geworden wäre. Als Geburtsjahre kursierten aber immer auch 1933 und 1938.
Der 30 Jahre alte Giabiconi ist laut einer Agentin zwischen Paris, London und Marseille unterwegs und gründete eine Agentur für junge Talente. Die Entourage Lagerfelds stehe ihm skeptisch gegenüber, ist in der Mode-Szene zu hören. Was hätte der «Kaiser» zu den coronabedingten Ausgangsbeschränkungen in Frankreich gesagt? Lagerfeld wäre erschüttert, antwortete Giabiconi dem «Soir»: «Baptiste, das habe ich nie erlebt», so hätte seine Antwort gelautet. Lagerfeld wäre allein in seiner Pariser Wohnung – allein mit Choupette.
Karl Lagerfeld: Das Leben des Modezars in Bildern
Karl Lagerfeld – das Leben des Modezars in Bildern
Karl Lagerfeld ist tot. Wie sich das liest. Vor nicht allzu langer Zeit hatte man noch gedacht, der deutsche Modedesigner müsse unsterblich sein (2011).
Karl Lagerfeld auf dem Laufsteg in Begleitung von Modell Lily-Rose Depp während seiner Haute-Couture-Kollektionsshow für Chanel in Paris (2017).
Paris Fashion Week im vergangenen Januar: Die Haute-Couture-Kollektion Frühjahr/Sommer 2019 für das ...
... Modehaus Chanel wird präsentiert – damals wusste noch niemand, dass es die letzten Kreationen aus Lagerfelds Händen sein werden.
Model Kaia Gerber präsentiert eine Lagerfeld-Kreation für das Modehaus Chanel (2019).
Lagerfeld und Virginie Viard, seine rechte Hand, präsentieren als Models zwei Kreationen aus seiner Frühjahr/Sommer-Kollektion 2019 für Chanel.
Lagerfeld besucht mit Patensohn Hudson Kroenig im Dezember 2017 die eigene Modeschau in der Elbphilharmonie in Hamburg .
Am Ende der Präsentation seiner Herbst-Winter-Kollektion 2009/10 in Paris lässt sich Karl Lagerfeld zusammen mit seinen Models auf dem Laufsteg feiern.
Choupette (geboren als Guimauve du Blues Daphnée am 19. August 2011 in Fontaine-sous-Préaux) war die Hauskatze des Modedesigners. Die Birma-Katze tritt als Model auf.
Lagerfeld animierte auch andere Künstler: Das Graffiti-Wandbild des Strassenkünstlers Bradley Theodore zeigt ihn in Soho, Manhatten, mit Anna Wintour, der Chefredakteurin der US-amerikanischen Vogue (2014).
Schon vor 1983, seinem Antrittsjahr bei Chanel, hatte Lagerfeld die Mode mitbestimmt, als er ab Mitte der Fünfzigerjahre in Paris für grosse Couture-Häuser wie Balmain, Patou, Chloé oder Fendi arbeitete (1953).
Karl Lagerfeld posiert Mitte der 1970er Jahre nach einer Modeschau mit den Modells.
Karl Lagerfeld während der Präsentation seines Duftes «KL» in Hamburg (1982).
Zurück zur Startseite