Teile des Gebäudes «heruntergekommen» Bolsonaro verliess Präsidentenpalast offenbar in schlechtem Zustand

SDA

6.1.2023 - 21:31

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (vorne) und General Braga Neto nach einem Treffen mit Botschaftern in der offiziellen Residenz des Alvorada-Palastes im Juli 2022. 
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (vorne) und General Braga Neto nach einem Treffen mit Botschaftern in der offiziellen Residenz des Alvorada-Palastes im Juli 2022. 
Archivbild: Eraldo Peres/AP/dpa

Der abgewählte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat den Amtssitz des Staatsoberhaupts in Brasília offenbar in einem denkbar schlechten Zustand hinterlassen: Das ging aus Fernsehbildern vom Freitag hervor.

Die neue First Lady Rosangela «Janja» da Silva führte Reporter des Fernsehsenders TV Globo am Freitag durch den Alvorada-Palast, um dessen Verfassung nach dem Auszug des vorigen Bewohners zu zeigen.

Teile des berühmten Gebäudes seien «heruntergekommen», sagte die Frau des neuen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva bei der Besichtigungstour und wies auf abgefetzte Teppiche, kaputte Fussböden, zerbrochene Fensterscheiben und Wasserschäden an einer Zimmerdecke hin. Ein von dem Fernsehteam gefilmter riesiger Bankettsaal war komplett leer, die gesamte Einrichtung war offenbar entfernt worden.

Möbelstücken und Kunstwerken fehlen

Eine unbekannte Anzahl von Möbelstücken und Kunstwerken aus der Präsidentenresidenz fehle, schilderte Rosangela da Silva. Andere Einrichtungsgegenstände seien beschädigt, ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert habe einfach auf dem Fussboden gelegen. In der historischen Bibliothek, von der aus Bolsonaro in seiner zum Jahreswechsel zuende gegangenen Amtszeit wöchentlich Videoansprachen hielt, lag dagegen elektronische Ausrüstung verstreut.

Da Silva kündigte an, sie und ihr Mann würden den Präsidentenpalast zunächst renovieren und die Schäden beseitigen lassen. Erst nach einer vollständigen Bestandsaufnahme des Inventars wollten sie die Residenz beziehen. Geplant sei, die Möbelstücke und Kunstwerke auf die Liste des nationalen Erbes zu setzen, «damit es nicht wieder vorkommen kann, dass ein Präsident historische Gegenstände mitnimmt, die dem brasilianischen Staat gehören».