Vermisster Sänger Familie verabschiedet sich von Daniel Küblböck

tsch/dpa

12.9.2018

Bis zuletzt hoffte die Familie von Daniel Küblböck auf «ein grosses Wunder». Diese Hoffnung scheint sie nun aufgegeben zu haben.

«Wir denken mit all unserer Kraft und Liebe an Daniel und hoffen auf ein grosses Wunder», erklärten die Angehörigen von Daniel Küblböck noch kurz bevor die kanadische Küstenwache die Suche nach dem verschollenen Sänger aufgab. Nun scheinen auch sie die Hoffnung verloren zu haben, den 33-Jährigen lebend wiederzusehen.

«Wir trauern sehr um einen liebevollen Menschen, der einen grossen Platz in unseren Herzen hinterlässt», schreiben die Familienmitglieder und engen Freunde Küblböcks auf der Homepage des Sängers, der nach Angaben des Reiseveranstalters Aida Cruises am Sonntag von einem Kreuzfahrtschiff über Bord gegangen war. Vier Schiffe und zwei Flugzeuge suchten zusammen 80 Stunden lang - wegen der kurzen Überlebenszeit in dem kalten Wasser des Atlantiks wurde beendete man die Suche am Montagabend.

«Die netten Worte rühren uns sehr»

«Wir haben Verständnis, dass die Suche nun eingestellt wurde. Wir möchten uns ausdrücklich bei allen an der Suche Beteiligten für den intensiven Einsatz bedanken», schreibt Daniels Vater Günther Küblböck. «Es wurden 4000 Quadratkilometer mit modernsten Geräten abgesucht; eine grössere Fläche ist nach Auskunft der Küstenwache nicht mehr zu bewältigen».

Die «unglaubliche» Anteilnahme nach Daniels Verschwinden habe die Familie sehr bewegt. In den letzten Tagen hatten sich nicht nur zahlreiche Fans der TV-Berühmtheit, sondern unter anderem auch seine Mitstreiter aus der ersten Staffel «Deutschland sucht den Superstar», Juror Dieter Bohlen und TV-Satiriker Oliver Kalkofe an den Vermissten erinnert: «Die netten Worte vieler Wegbegleiter rühren uns sehr».

Das Verschwinden Küblböcks werde «eine grosse Lücke in unserem Leben» hinterlassen, weiss der trauernde Vater. «Für mich persönlich wird Daniels Art zu lachen und dass er ein von Grund auf positiver Mensch war besonders in Erinnerung bleiben».

Vermutlich tot - aber noch nicht offiziell

Es wird davon ausgegangen, dass Daniel Küblböck ins Wasser sprang, um sich das Leben zu nehmen. Wann der Sänger für tot erklärt wird, ist offen. Geht jemand über Bord eines Schiffes und wird vermisst, kann ein Gericht auf Antrag den Tod erklären oder die Todeszeit feststellen. Dies regelt das Verschollenheitsgesetz. Das Gesetz sieht für eine Todeserklärung unterschiedliche Fristen vor, die verstrichen sein müssen.

Als verschollen gilt jemand, von dem es seit längerer Zeit kein Lebenszeichen gibt und ernstliche Zweifel an seinem Fortleben bestehen. Allgemein kann jemand für tot erklärt werden, wenn er seit zehn Jahren als verschollen gilt. Wenn Menschen bei einer Fahrt auf See verschwinden - bei einem Schiffsuntergang oder durch einen Sturz vom Schiff - dann gilt eine kürzere Frist von sechs Monaten.

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