Der deutsche Musikpreis Echo steht vor einem Scherbenhaufen. Immer mehr Preisträger geben ihre Trophäen zurück - jetzt auch noch Marius Müller-Westernhagen. Die Kritik reisst nicht ab. Was sagt der Veranstalter zu all dem?
"Die Verherrlichung von Erfolg und Popularität um jeden Preis demotiviert die Kreativen und nimmt dem künstlerischen Anspruch die Luft zum Atmen. Eine neue Stufe der Verrohung ist erreicht", erklärte Müller-Westerhagen auf Facebook. Der Veranstalter des Musikpreises entschuldigte sich und sprach angesichts des Echos für ein umstrittenes Rap-Album von einem Fehler.
Am vergangenen Donnerstag waren die Rapper Kollegah und Farid Bang für ihr Album "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" ausgezeichnet worden. Es enthält Textzeilen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen" und "Mache wieder mal 'nen Holocaust, komm' an mit dem Molotow". Dass diese Musik beim Echo preiswürdig ist, hatte heftige Kritik und eine Debatte um Judenfeindlichkeit ausgelöst.
"Ich bin nicht der Meinung, dass die mit dem Echo ausgezeichneten Rapper Antisemiten sind. Sie sind einfach erschreckend ignorant", schrieb Müller-Westernhagen. Zuvor hatten sich bereits der Pianist Igor Levit, Dirigent Enoch zu Guttenberg und das Notos Quartett von ihren Preisen beim Echo Klassik distanziert. Das Management der 17-fachen Echo-Preisträgerin Helene Fischer äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht.
Der Musiker und Grafiker Klaus Voormann hatte den erst vor wenigen Tagen überreichten Echo für sein Lebenswerk zurückgegeben. Westerhagen sagte, er schliesse sich seinem geschätzten Kollegen Voormann an. "Das schafft Platz bei mir zu Hause und in meinem Herzen."
Am Sonntag kritisierte die Schweizer Sängerin und Songwriterin Sophie Hunger in den Sozialen Medien, der Entscheid des Beirats sei "katastrophal". Mit einem Preis gebe man zum Ausdruck: "Das ist richtig, das ist gut, das ist das Beste", schrieb sie in einem offenen Brief an die Ethikkommission. Zudem berichteten die "Schaffhauser Nachrichten" am Samstag, dass ein Konzert der beiden Rapper in Schaffhausen zur Debatte gestellt würde.
"Ein Fehler"
Der Bundesverband Musikindustrie nannte den Echo für das Rap-Album am Dienstag einen Fehler. Der Vorstandsvorsitzende Florian Drücke schrieb an die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch: "Wir entschuldigen uns ausdrücklich dafür - bei Ihnen und allen anderen Menschen, deren Gefühle wir verletzt haben."
Knobloch hatte die Auszeichnung als "verheerendes Zeichen" bezeichnet. Gerade erst entstehe in Deutschland die "ersehnte Sensibilität für den erstarkten Antisemitismus in unserer Gesellschaft, insbesondere an Schulen".
Knobloch habe mit ihrer Kritik vollkommen Recht, so Drücke. "Wir als Vorstand haben das falsch bewertet und wollten uns an der falschen Stelle für die künstlerische Freiheit einsetzen." Das Geschehene sei nicht mehr rückgängig zu machen. "Wir können allerdings vermeiden, dass solche Fehler in Zukunft wieder geschehen."
Der Echo ist der wichtigste deutsche Musikpreis, eine Art deutscher Grammy. Er wird nach Verkaufszahlen und Juryempfehlung vergeben. In strittigen Fällen wird ein Beirat angerufen. Im Fall des Rap-Albums hiess es vor der Verleihung, die künstlerische Freiheit sei in dem Text "nicht so wesentlich übertreten", dass ein Ausschluss gerechtfertigt wäre.
Politik meldet sich zu Wort
Kulturministerin Monika Grütters sprach vom "Versagen" des Ethikrates. "Die Freiheit der Kunst ist in Deutschland garantiert, aber sie hat ihre Grenzen da überschritten, wo Holocaust-Opfer verhöhnt werden", sagte Grütters. "Wie dehnbar der Begriff der Kunst ist, sieht man, wenn er wie hier gelten soll für eine Ansammlung stumpfer Plattheiten, antisemitischer Ausfälle und frauenfeindlicher Beleidigungen."
Dass Songs mit Texten, die menschenverachtende und herabwürdigende Passagen enthielte, von der Musikindustrie ausgezeichnet würden, offenbare die Fragwürdigkeit eines Preises, der nur auf Erfolg an der Kasse setzt. Ganz offensichtlich brauche es ein Innehalten, um den eigenen künstlerischen Anspruch und ethische Massstäbe zu schärfen.
Der Sprecher des Beirats verteidigte die Entscheidung. "Grenzüberschreitungen sind nicht akzeptabel, aber sie sind ein Teil der Musikkultur", sagte Politiker Wolfgang Börnsen der dpa. Der Beirat habe die Entscheidung gemeinsam getroffen, sagte Börnsen. Das Gremium habe die Texte der Rapper für unvertretbar und unwürdig gehalten.
Zugleich unterstrich Börnsen: "Uns mangelt es an Eigenverantwortung der Künstler." Er will die Diskussion nach vorne lenken. Man müsse daraus lernen. "Es braucht ein neues Wertesystem." Es gehe auch um Themen wie Hass, Frauenfeindlichkeit und Sympathien für Terrorismus.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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