Nach der Anklage gegen Ex-Filmmogul Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung und Belästigung haben sich mutmassliche Opfer erleichtert geäussert. "Wir haben dich, Harvey Weinstein, wir haben dich", schrieb die US-Schauspielerin Rose McGowan auf Twitter.
McGowan war im vorigen Herbst eine der ersten Frauen, die Weinstein Vergewaltigung und sexuelle Übergriffe vorwarf. Sie sei "stolz und dankbar", dass so viele Frauen sich "gegen ein Monster" erhoben hätten, kommentierte die Schauspielerin Mira Sorvino Weinsteins Festnahme auf Twitter.
"Wir sind erleichtert und dankbar, dass nun Gerechtigkeit kommen wird", sagte die Anwältin Carrie Goldberg in einer Erklärung. Sie bedauerte aber auch, dass viele Vorwürfe untergegangen seien, weil den Betroffenen nicht geglaubt wurde.
Goldberg vertritt die frühere Schauspielerin Lucia Evans, die im vorigen Oktober dem Reporter Ronan Farrow erzählt hatte, Weinstein habe sie 2004 bei einem Arbeitstreffen in seinem Büro zum Oralsex gezwungen. Evans habe ihm bestätigt, dass sie gegen Weinstein gerichtlich vorgehe, schrieb Farrow am Donnerstag in dem Magazin "The New Yorker".
Weinstein beteuert Unschuld
Der einstige Hollywood-Mogul Harvey Weinstein war am Freitag wegen sexueller Übergriffe vor einem Gericht in New York angeklagt worden. Weinstein würden Vergewaltigung und ein krimineller sexueller Akt vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut Anklageschrift handelt es sich um erzwungenen Oralsex. Der Staatsanwaltschaft zufolge geht es um Vorfälle aus den Jahren 2013 und 2004. Die Ermittlungen liefen seit Monaten.
Weinsteins Anwalt betonte, sein Klient sei unschuldig. "Herr Weinstein hat immer gesagt, dass er niemals nicht-einvernehmlichen Sex mit jemandem hatte", sagte Benjamin Brafman. "Nichts an den heutigen Vorgängen ändert die Position von Herrn Weinstein. Er ist weiterhin davon überzeugt, in den heute vorgebrachten Anklagepunkten unschuldig zu sein, und ist sicher, dass er komplett entlastet werden wird."
Die Kaution wurde auf eine Million Dollar in bar festgesetzt. Weinstein bekomme ein Überwachungsgerät, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Er habe seinen Pass abgegeben und müsse um Erlaubnis bitten, wenn er die US-Bundesstaaten New York und Connecticut verlassen wolle. Die nächste Gerichtsanhörung wurde für den 30. Juli angesetzt.
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