Wut nach der Beerdigung «Sehr, sehr geschmacklos»: Franklins Familie rechnet mit Prediger ab

AP

4.9.2018

Der eine Geistliche geht zu sehr auf Tuchfühlung mit Ariana Grande, der andere redet viel über Hautfarbe, aber wenig über die Verstorbene: Nach Aretha Franklins Beerdigung gibt es Redebedarf.

Viele Menschen haben der Queen of Soul ihren Respekt gezollt. Als ganz und gar nicht respektvoll empfanden manche aber die Predigt des Geistlichen während der Trauerfeier für Franklin. Dem schliesst sich die Familie der Sängerin jetzt an.

Familie und Fans zeigten sich von der Ansprache des Geistlichender Jasper Williams Jr. auf der Trauerfeier von Aretha Franklin sehr enttäuscht.
Familie und Fans zeigten sich von der Ansprache des Geistlichender Jasper Williams Jr. auf der Trauerfeier von Aretha Franklin sehr enttäuscht.
AP / PAUL SANCYA

Nach der Beerdigung von Soul-Legende Aretha Franklin hat sich deren Familie enttäuscht von der umstrittenen Predigt bei der Trauerfeier gezeigt. «Er hat 50 Minuten gesprochen und nicht einmal hat er [die Verstorbene] richtig gepriesen», sagte der Neffe der verstorbenen Ausnahmesängerin, Vaughn Franklin, am Montag.

Die Ansprache des Geistlichen Jasper Williams Jr. sei «sehr, sehr geschmacklos» gewesen und habe «die gesamte Familie unvorbereitet» getroffen. Williams, dessen Predigt während der Trauerfeier bei Prominenten und in den sozialen Netzwerken auf Kritik gestossen war, hat seine Botschaften nicht zurückgenommen. Er äusserte aber Bedauern und erklärte, die Ansichten der Familie zu respektieren.

Aretha Franklin war auch Thema bei den MTV Muisc Video Awards 2018:

«Black lives matter»

Unter anderem hatte Williams gesagt, eine schwarze Frau könne ihren Sohn nicht alleine zu einem Mann erziehen. Dies hatten viele als respektlos gegenüber Franklin gewertet, die ihre vier Söhne ohne Partner gross zog. Direkte Kritik während der Trauerfeier hatte es von Soulsänger Stevie Wonder gegeben, als Williams in Anspielung auf die Bewegung Black Lives Matter sagte, die Leben von Schwarzen seien nicht wichtig.

Wonder hatte danach gerufen, sie seien sehr wohl wichtig («black lives matter»). Williams hatte die Bedeutung der Bewegung - die sich um Gewalt weisser Polizisten gegen Schwarze dreht – abgewertet, um die Gewalt von Schwarzen gegen Schwarze zu betonen.

Vaughn Franklin sagte, seine Tante habe Williams nie darum gebeten, die Predigt für sie zu halten, weil sie nicht über die Pläne für ihre Beerdigung gesprochen habe. Die Familie habe den Prediger vielmehr ausgesucht, weil er auch bei der Trauerfeier für Franklins Vater vor 34 Jahren gesprochen habe. Die Queen of Soul war am 16. August im Alter von 76 Jahren gestorben.

Die Episode um Jasper Williams Junior war nicht der einzige Fauxpas an dem traurigen Anlass: Bischof Charles H. Ellis III machte Schlagzeilen, weil er Sängerin Ariana Grande bei einem Duett ein wenig zu innig an sich zog. Der Geistliche hat sicvh inzwischen entschuldigt: «Es war nie meine Absicht, irgendeine Frauenbrust zu berühren. Vielleicht habe ich eine Grenze überschritten, vielleicht war ich zu freundlich oder vertraut. Aber nochmal: Ich entschuldige mich.»

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