Künstlerin geht vor GerichtNeue Vergewaltigungsklage gegen Bill Cosby
dpa
15.10.2021 - 13:52
Bill Cosby, aufgenommen am 30. Juni 2021 in Elkins Park, Pennsylvania.
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Gegen Cosby stehen zahlreiche Nötigungsvorwürfe im Raum. Doch das einzige Urteil gegen ihn ist aufgehoben worden. Für die Künstlerin Lili Bernard ein Schock: Nun klagt sie selbst.
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15.10.2021, 13:52
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Die prominente Künstlerin Lili Bernard hat den im Sommer aus der Haft entlassenen Ex-Entertainer Bill Cosby wegen Vergewaltigung verklagt. Cosby habe ihr 1990 versprochen, sie in seiner Fernsehshow zu fördern, sagte Bernard der Nachrichtenagentur AP.
Dann habe er sie in einem Hotelzimmer unter Drogen gesetzt und sich an ihr vergangen. Sie sei damals 26 Jahre alt gewesen. Ein Sprecher Cosbys kündigte an, der 84-Jährige werde die Vorwürfe bis zum Obersten Gericht bekämpfen.
Lili Bernard (Mitte) wirft Bill Cosby Vergewaltigung vor.
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Gegen Cosby sind zahlreiche Vorwürfe wegen sexueller Nötigung laut geworden. Eine ganze Reihe Frauen werfen ihm vor, ihnen Beruhigungsmittel verabreicht zu haben und sich an ihnen vergangen zu haben, als sie keinen Widerstand mehr leisten konnten. Verurteilt wurde Cosby aber nur im Fall Andrea Constand aus dem Jahr 2004.
Das Urteil von 2018 wurde jedoch im Sommer kassiert, weil Cosby eine Zivilklage Constands gegen Zahlung von 3,4 Millionen Dollar beigelegt und die Zusage der Staatsanwaltschaft erhalten hatte, ihn in diesem Fall nicht anzuklagen. Cosby ist seitdem ein freier Mann.
«Einen Sexualstraftäter zurück auf die Strasse gelassen»
Die 57-jährige Bernard sagte: «Als Bill Cosby freigelassen wurde, hat mich das wieder traumatisiert, in Panik versetzt. Ich war wirklich erschrocken für jede Frau oder jedes Mädchen, das mit ihm in Kontakt kommt.» Das Oberste Gericht Pennsylvanias habe «einen Sexualstraftäter zurück auf die Strassen» gelassen.
Bernard reichte ihre Klage wenige Wochen vor Ablauf eines besonderen Gesetzes in New Jersey ein, das ein «Rückschau-Fenster» für Sexualverbrechen offen hält, die andernfalls verjähren würden. Es läuft im November aus.
Cosbys Sprecher Andrew Wyatt sagte, solche «Look back»-Gesetze verstiessen gegen das Recht auf ordentliche Gerichtsverfahren. Cosby sei unschuldig. Die Klage sei nur ein weiterer Versuch, den Rechtsweg zu missbrauchen. Leuten, die nie einen Beweis vorgelegt hätten, werde so Tür und Tor geöffnet.
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