Einst Teenie-Star, heute ... Was macht eigentlich Kim Frank?

tsch

17.2.2018

Seine Stimme halte Ende der 90-er durch unzählige Jugendzimmer. Doch nach der Auflösung seiner Band Echt wurde es ruhig um Kim Frank. Das macht der «Weinst du?»-Sänger heute.

Das Jahr 2000 war ihr Jahr: Bambi, Echo, Goldene Kamera, Goldene Europa - die Auszeichnungen flogen Echt geradeso zu. Kein Wunder, immerhin verkaufte sich «Freischwimmer», das zweite Album der Band, damals wie geschnitten Brot – vor allem dank Hits wie «Du trägst keine Liebe in dir» oder «Weinst du?». Sänger Kim Frank und seinen vier Schulfreunden schien eine grosse Karriere bevorzustehen. Doch zwei Jahre später war alles schon wieder vorbei: Das dritte Album der Band floppte gnadenlos. Dabei war «Recorder» die erste Platte, auf denen die jungen Musiker sich mit eigenen Songs profilieren wollten! Stattdessen gingen die fünf Freunde getrennte Wege.

«Das Ende von Echt hat mich gar nicht so mitgenommen. Es hat sich schon länger abgezeichnet und die Trennung kam für mich auch nicht überraschend», zitierte «Welt» Kim Frank Jahre später. Bereits 2003 begann der Sänger, an einem Solo-Album zu arbeiten, erschienen ist «Hellblau» jedoch erst 2007: Ein Ausflug in die Filmbranche kam dem Nordlicht dazwischen.

Neue Wege abseits der Bühne

2005 engagierte Regisseur Leander Haussmann das ehemalige Teenie-Idol als Hauptdarsteller für seinen Film «NVA». «Ich habe so viel gelernt bei Leander, ich brauche jetzt vor keinem Regisseur mehr Angst zu haben», freute sich Kim Frank damals in einem Interview mit der «Berliner Zeitung». Doch abgesehen von einer weiteren grossen Sprecherrolle im Animationsfilm «Himmel und Huhn» im selben Jahr sollte es sein einziger Filmauftritt bleiben.

Dennoch fand Kim Frank am Set seine neue Bestimmung: 2008, ein Jahr, nachdem sich sein Solo-Album eher mittelprächtig verkaufte, beendete er seine Musikerkarriere, obwohl ihm Gastauftritte mit befreundeten Musikern wie Bosse nach wie vor Spass machten: «Das ist so wie mit einer Ex-Freundin schlafen. Das ist wie zu Hause sein, das Tier erwacht wieder, es ist wieder da», erklärte der inzwischen 35-Jährige jüngst im Podcast «Hotel Matze». Weil er jenes Tier nicht ruhigstellen konnte, beschloss er, «es in einen Käfig sperren»: «Ich bin kein Hobbymensch, ich mache die Dinge, die mache, gerne ganz und mit voller Konzentration. Das geht einfach nicht.»

Inzwischen erfolgreich hinter der Kamera

So konzentriert sich der Ex-Freund von Enie van de Meiklojes nun auf seine Karriere als Musikvideo-Regisseur, mit der er schon zu Echt-Zeiten liebäugelte. Und das recht erfolgreich. Er drehte unter anderem die Clips zu Andreas Bouranis Kracher «Auf uns», Mark Fosters Hitsingles «Au Revoir», «Chöre» oder «Kogong». Und sein Video zu Udo Lindenbergs Song «Durch die schweren Zeiten» wurde 2016 mit dem Echo ausgezeichnet – dem zweiten nach 16 Jahren, wie sich der ehemalige Echt-Sänger bei Facebook freute.

Ob bald noch mehr Regie-Preise folgen? Immerhin bereitet sich Kim Frank, der 2011 auch einen Roman veröffentlichte, derzeit auf die Dreharbeiten zu seinem ersten Spielfilm «Wach» vor, die ab März stattfinden werden. Der ZDF-Film soll von zwei Freundinnen erzählen, die versuchen, so lange wie möglich wach zu bleiben. Wann er gesendet wird, ist noch unklar. Fest steht hingegen eins: «Mit jedem Jahr scheint alles mehr Sinn zu machen», schreibt Kim Frank über sein neues Leben bei Facebook. «Gefühle, Kreativität, Gedanken, Ziele. Alles wird klarer und einfacher zu verstehen, umso besser ich mich kennenlerne». Er freue sich auf die Zukunft: «Ich hab noch viel vor».

Star-Flash
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