Kaffeetrinken mit George Clooney Was macht eigentlich Lauriane Gilliéron?

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19.8.2018

Sie war eine der erfolgreichsten Missen und versuchte ihr Glück in Hollywood. Trotz kleineren Erfolgen kehrt Lauriane Gilliéron nun zurück in die Schweiz – enttäuscht, aber guten Mutes.

Den Übernamen «Miss Perfect» trägt zwar eine andere. Doch Lauriane Gilliéron war als Miss Schweiz auch ganz nahe dran an der Perfektion. Als die schöne Waadtländerin 2005 das Krönchen gewann, hatte die Schweiz eine Miss, auf die sie stolz sein konnte – intelligent, schön, charmant, sportlich, aus gutem Hause und vielseitig talentiert.

Diesem unwiderstehlichen Mix erlag auch die Jury an der Miss Universe Wahlen im folgenden Jahr. Als erste Schweizerin überhaupt schaffte es die damals 22-Jährige aufs Treppchen und wurde Dritte. Ein sensationeller Erfolg. Vor allem weil der Schweizerin das nötige Lobbying bei der international hochdotierten Wahl in Los Angeles eigentlich fehlte.

Werbeauftritt mit George Clooney

Derart gestärkt verliess Gilliéron die Schweiz nach ihrem Missen-Jahr in Richtung USA. Ohne Skandale, dafür mit vielen gewonnenen Sympathien und einem Verdienst von über einer halben Million Franken. Schauspielerin wollte sie werden, und das nicht irgendwo, sondern mitten in der Traumfabrik Hollywood.

Doch ihr eigener Traum erwies sich als steiniger Weg. Im gnadenlosen Konkurrenzkampf von Los Angeles rieb sich die schöne Schweizerin zunehmend auf. «90 Prozent der Zeit strampelte ich mich ab, um am Schluss doch nur Absagen zu kassieren», erzählte sie kürzlich gegenüber dem Magazin «L’Illustré».

Dennoch – erfolglos war sie nicht. Die Ex-Miss spielte kleinere Rollen in Serien wie «CSI». Für Aufsehen sorgte sie aber vor allem, als sie mit Topstars wie George Clooney und Matt Damon für Nespresso-Werbekampagnen vor der Kamera stand. Doch der grosse Durchbruch blieb aus; Gilliéron fühlte sich in Kalifornien zunehmend isoliert und frustriert.

«Ich hatte es satt, auf eine richtige, erste Filmrolle zu warten. Es war zwar toll, Dialoge für die Serie «CSI» zu drehen, doch als Schauspielerin will man mehr. Los Angeles ist eine grossartige Stadt, aber die Kino-Industrie ist gnadenlos. Ich merkte, dass meine Zeit abgelaufen war. Ich bin bald 34 Jahre alt», so Gilliéron in der «Illustré».

Zurück in Europa

In Hollywood habe sie sich wie «ein Stück Fleisch gefühlt, das niemand wollte». Auch sexuelle Belästigung hat sie erfahren. Nicht nur deshalb habe sie sich in Los Angeles fremd gefühlt, auch nach über zehn Jahren. Eine Familie zu gründen sei nicht in Frage gekommen. Ihre Beziehung scheiterte, seit April dieses Jahres ist sie zurück in der Schweiz.

«Jetzt pendle ich zwischen Paris und der Schweiz, absolviere Praktika, treffe meinen Agenten und Casting-Verantwortliche. Dann sollte ich mir eine Wohnung in Paris suchen», so die Ex-Miss. Bis dahin miete sie «etwas Kleines» in Prilly VD. Ihren Traum von der Schauspielerei will sie nicht aufgeben. Aber: «Heute arbeite ich lieber in kleinen europäischen Produktionen anstatt sechs Monate um einen Mini-Job in Hollywood zu kämpfen.»

Obwohl sie Ende Juli 34 geworden ist, steht das Thema Kinder bei ihr nicht zuoberst. Sie habe keinen Kinderwunsch, lasse sich einfach treiben. Vielleicht treffe sie eines Tages die Person, mit der sie sich das vorstellen kann. Hat sie Angst vor dem Neuanfang in Europa? «Klar, aber ich freue mich auf das neue Kapitel. Was auch immer kommen mag – ich packe das!»

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