Kolumne am Mittag Wildpinkler und Polizei-Vorladung: Drama bei der Queen

Von Carlotta Henggeler

3.7.2020

«Hello, Boris?»: Die Monarchin telefoniert aus ihrem Homeoffice wöchentlich mit Premier Boris Johnson. 
«Hello, Boris?»: Die Monarchin telefoniert aus ihrem Homeoffice wöchentlich mit Premier Boris Johnson. 
Keystone

Nach turbulenten Zeiten hat sich die Queen darauf gefreut, im Sommer gemütlich die Teetasse zu heben. Wildpinkler und ihr Sohn Andrew ziehen ihr einen Strich durch die royale Rechnung. Das Queen-Drama geht weiter.

Queen Elizabeth II. (94) hatte sich schon sehr auf ihre Ferien in ihrer schicken Sommerresidenz, dem Schloss Balmoral in Schottland, gefreut. Doch coronahalber bleibt sie in London auf Schloss Windsor – in strenger Selbstisolation. 

Statt hochprozentiger Ferien-Seeligkeit – die Queen soll laut einem Ex-Angestellten vier Drinks täglich schlürfen – zieht das nächste dunkle Gewitter über den Royals auf.  

Einerseits beschäftigen fiese Wildpinkler ihr Personal auf Schloss Balmoral. Wegen Covid-19 sind derzeit viele WCs in Grossbritannien geschlossen. Deshalb wissen viele in Not geraten Untertanen nicht, wo sie ihr Geschäft erledigen sollen – und tun es deshalb in den royalen Gärten. Die Queen-Angestellten beklagen sich bereits medienwirksam über Twitter. Im O-Ton heisst es da: «Enttäuscht, dass heute so viele Tücher auf dem Anwesen weggeworfen wurden.»

Doch das WC-Wildpinkler-Problem ist die kleinere Sorge von Elizabeth II. Ihrem Sohn Prinz Andrew droht weiteres Ungemach. Denn gestern wurde die Komplizin des millionenschweren Sexgrüsels Jeffrey Epstein vom FBI in flagranti erwischt und endlich verhaftet, «Bluewin» berichtete. 

Nach einem langen Katz-und-Maus-Spiel gelang den Federal Agents gestern der grosse Coup. Ghislaine Maxwell wird sich vor Gericht für ihre mit Jeffrey Epstein begangenen Gräueltaten verantworten müssen. Ihr wird vorgeworfen, Epstein minderjährige Frauen zugehalten zu haben.

Der baldige Prozess gegen Jeffrey Epsteins rechte Hand bereitet vielen schlaflose Nächte. Unter Epsteins Freunde befinden sich auch zig illustre Namen wie eben Prinz Andrew, der Lieblingssohn der Queen. Und auch Politiker wie Ex-US-Präsident Bill Clinton, der Kronprinz von Saudi-Arabien oder Regisseur Woody Allen. Gestern wurde dann Prinz Andrew, vorgeladen, um im Epstein-Skandal auszusagen.

Man hätte der Queen doch endlich mal einen ruhigen Sommer samt Spaziergängen mit ihren Corgies, dem obligaten Nachmittags-Tee und ihren Lieblingscocktails gegönnt.

Doch stattdessen steht die Königin des Vereinigten Königreichs Grossbritannien und Nordirland, Königin von Antigua und Barbuda, Australien, den Bahamas, Barbados, Belize, Grenada, Jamaika, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und den Grenadinen, den Salomonen und Tuvalu, Oberhaupt des Commonwealth of Nations und Oberhaupt der anglikanischen Church of England vor einem neuen Drama. Eines, aus dem man einen TV-Film drehen könnte mit dem Titel «Die Queen und ihre Sorgen».

Gegen die Wildpinkler von Schloss Balmoral wird sie wohl ankommen, aber gegen die starken Arme der US-Justiz wohl eher nicht.

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