Säumiger Twitter-Chef König Charles III. verklagt klammen Elon Musk

Von Dirk Jacquemien

25.1.2023

Ob Charles hier gerade einen Mahnbrief an Elon Musk unterschreibt?
Ob Charles hier gerade einen Mahnbrief an Elon Musk unterschreibt?
Keystone

Überall auf der Welt zahlt Elon Musks Twitter die Miete für seine Büros nicht mehr. In London hat er sich allerdings mit einem besonderen Vermieter angelegt – König Charles III.

Von Dirk Jacquemien

25.1.2023

Der noch recht frische britische König Charles III. muss sich derzeit nicht nur mit Harry und Meghan herumschlagen, sondern auch noch mit Elon Musk. Denn dessen Twitter zahlt einfach nicht mehr die Miete für seine Dependance im Londoner West End — und die Büroräume sind Eigentum der britischen Krone.

Konkret ist der Crown Estate Twitters Vermieter. Dieser besitzt Grundstücke und Bauwerke im gesamten Land, darunter auch viele Immobilien in bester Londoner Lage. Der Crown Estate gehört formell dem amtierenden britischen Monarchen, also Charles III., er bekommt allerdings nur 25 Prozent von dessen Erlös – der Rest fliesst in die britische Staatskasse.

Weltweit zahlt Musk keine Mieten mehr

Wegen Mietrückständen hat der Crown Estate nun beim High Court Klage gegen Twitter eingereicht. Laut dem «Daily Telegraph» wurde das Twitter-Logo von dem Gebäude entfernt, Mitarbeiter*innen des Unternehmens sollen es aber dennoch noch nutzen.

Musk hat es offenkundig nicht auf Charles III. persönlich abgesehen, sondern versucht weltweit, Vermieter*innen unter Druck zu setzen. An zahlreichen Standorten liess Musk die Mietzahlung für Twitter-Büroräume einstellen. Unter anderem in Seattle und San Francisco liegen deshalb bereits Klagen gegen Twitter vor.

Twitter in schweren finanziellen Schwierigkeiten

Seit Musks Übernahme geht es Twitter wirtschaftlich noch schlechter als zuvor. Zwar hat er durch Massenentlassungen die Lohnkosten gedrückt, gleichzeitig brachen allerdings auch die Werbeeinnahmen zusammen. Im Dezember sollen sie 70 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat gelegen haben, wie «Reuters» berichtet.

Gleichzeitig hat Musk Twitter mit neuen Schulden überladen, deren erste Zinszahlungen in Höhe von 300 Millionen Dollar bereits diese Woche fällig wird. Auf der Einnahmenseite tut sich nicht viel. Der Abodienst Twitter Blue für 8 Dollar im Monat hatte nach letztem Stand 140'000 Nutzer*innen, bringt also nur etwas mehr als eine Million Dollar im Monat ein.