Mädchenhandel Richterin verkündet heute Strafmass für Ghislaine Maxwell

dpa

28.6.2022 - 15:39

Ghislaine Maxwell war Komplizin eines Verbrechens, das Schockwellen durch die US-Gesellschaft schickte. Schuldig gesprochen wurde die Ex des verstorbenen Jeffrey Epstein bereits 2021, heute folgt das Strafmass.

Ein halbes Jahr nach ihrem Schuldspruch soll im Prozess gegen die Epstein-Partnerin Ghislaine Maxwell heute Dienstag das Strafmass verkündet werden.

Die 60-Jährige war im Dezember von einer Jury in New York unter anderem wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken schuldig gesprochen worden. Nun musste Bundesrichterin Alison Nathan noch das konkrete Strafmass festlegen. Maxwell droht eine Höchst-Strafe von 65 Jahren.

Maxwell galt als rechte Hand des bis in höchste Kreise vernetzten Geschäftsmanns Jeffrey Epstein und spielte eine zentrale Rolle beim Aufbau eines Rings zum sexuellen Missbrauch von Mädchen. Maxwell hatte angekündigt, in Berufung zu gehen.

Jeffrey Epstein starb in Haft

Die Gerichtsverhandlung hatte weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie für viele nach dem Tod Epsteins als Stellvertreterprozess gesehen wurde. Dieser hatte sich laut Angaben der New Yorker Polizei im Sommer 2019 in seiner Gefängniszelle getötet.

Jahrzehntelang soll der Missbrauch zahlreicher Minderjähriger auf Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und auf den British Virgin Islands stattgefunden haben.

Der Fall schlug in den USA auch deshalb hohe Wellen, weil Epstein mit Prominenten wie den Ex-Präsidenten Bill Clinton und Donald Trump, Milliardär Bill Gates und dem britischen Prinzen Andrew befreundet war.

Maxwell warb junge Mädchen an

Eine frühere Anklage gegen ihn mündete in einem für Epstein sehr vorteilhaften Deal. Spätestens dadurch wurde er zum Symbol einer gesellschaftlichen Elite, die selbst mit schwersten Verbrechen durchkommt.

Maxwells Aufgabe beim systematischen Missbrauch durch Epstein war es der Anklage zufolge, das Vertrauen von Mädchen zu gewinnen und sie ihrem ehemaligen Partner – oft für sogenannte Massagen – zuzuführen.

Einige Male sei Maxwell bei Übergriffen auch selber anwesend gewesen. Auch habe sie eine «Kultur des Schweigens» aufgebaut, um die Taten geheimzuhalten. Sie hatte dies der Anklage zufolge deshalb gemacht, um ihr eigenes Luxusleben bei Epstein aufrechtzuerhalten.

Maxwell ist die Tochter des legendären britischen Verlegers Robert Maxwell (1923-1991) und war Anfang der 1990er Jahre nach New York gekommen. Dort traf sie Epstein auf einer der zahlreichen Promi-Partys und war zeitweise mit ihm liiert. Das Umfeld von Epstein, mit dem sie zeitweise auch eine Liebesbeziehung führte, beschrieb ihre Rolle in seinem Leben als eine Mischung aus Angestellter und bester Freundin.

Ghislaine Maxwell in Menschenhandel-Prozess schuldig gesprochen

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Die langjährige Vertraute des verstorbenen US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist wegen Sexhandels mit Minderjährigen verurteilt worden.

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dpa