74. Ausgabe 78'600 Personen besuchten das 74. Locarno Film Festival

sda/toko

15.8.2021 - 14:39

Locarno – ein Filmfestival in Corona-Zeiten.
Locarno – ein Filmfestival in Corona-Zeiten.
Urs Flueeler/KEYSTONE/dpa

Während elf Tagen haben 78'600 Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorführungen des Locarno Film Festivals besucht. Am Samstagabend ist die 74. Ausgabe zu Ende gegangen.

Keystone-SDA, sda/toko

Auf der Piazza Grande seien 29'700 Zuschauerinnen und Zuschauer gezählt worden, teilten die Organisatoren am Sonntag mit. In den Kinosälen seien es 48'900 Besucherinnen und Besucher gewesen, das seien etwa 50 Prozent weniger als im Jahr 2019. Die Organisatoren führen dies auch auf die reduzierte Kapazität der Säle wegen der Corona-Schutzmassnahmen zurück.

Dafür seien die Online-Ergebnisse «hervorragend» gewesen: Mit 290'000 Besucherinnen und Besuchern aus 186 Ländern und 3 Millionen Seitenaufrufen auf der offiziellen Website des Festivals habe sich die Zahl im Vergleich zu 2019 verdoppelt.



Zufriedener künstlerischer Leiter

Das Festival wurde zum ersten Mal unter der künstlerischen Leitung von Giona A. Nazzaro durchgeführt. Dieser zeigte sich in der Mitteilung «überwältigt und sehr zufrieden» mit seiner ersten Ausgabe. Es sei ein Festival gewesen, das «allen Zuschauergruppen die Möglichkeit gegeben habe, ihre Fantasie zu entfalten, die Freude am Kino wiederzuentdecken und ihre eigenen Erfahrungen, auch die traumatischen der letzten zwei Jahre, neu zu verstehen und ihnen einen Sinn zu geben.»

Mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet wurde der Spielfilm «Seperti Dendam, Rindu Harus Dibayar Tuntas (Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash)» des indonesischen Regisseurs Edwin. Der temporeiche und mit Kampfszenen gespickte Film dreht sich um einen impotenten jungen Mann an der Schwelle zum Erwachsenenalter. Vorlage für den Film war der gleichnamige Roman des indonesischen Autors Eka Kurniawan.

In der Sektion Cineasti del presente, dem zweitwichtigsten Wettbewerb des Festivals, ging der Hauptpreis an den Italiener Francesco Montagner für seinen Film «Brotherhood».



Besondere Erwähnung für Schweizer Film

Der einzige Schweizer Film im Wettbewerb, «Soul Of A Beast» von Lorenz Merz, erhielt eine besondere Erwähnung.

Der Leopard für die beste Darstellerin ging an Anastasiya Krasovskaya für «Gerda» von Natalya Kudryashova (Russland), jener für den besten Darsteller an Mohamed Mellali und Valero Escolar für «The Odd-Job Men» von Neus Ballús (Spanien). Der Preis für das beste Schweizer Nachwuchstalent erhielten Flavio Luca Marano (*1990) und Jumana Issa (*1994) für «Es muss».

Festival-Präsident Marco Solari stellte am Sonntag in einer Mitteilung fest, dass es nach der Corona-Krise mit der Wiederbelebung des Festivals gelungen sei, aus der monatelangen Schliessung und Melancholie herauszukommen und vielleicht auch eine gewisse Gelassenheit und Lebensfreude wiederzufinden.