50 Jahre Frauenstimmrecht Aus der Küche ins Bundeshaus

Von Fabian Tschamper

5.2.2021

Erst seit einem halben Jahrhundert ist es den Schweizer Frauen erlaubt, abzustimmen. Der stiere Blick zurück wird durch einen SRF-Dok aufgelockert: Mit Witz und Ironie wird das historische Ereignis durchleuchtet.

Vor 50 Jahren, am 7. Februar 1971, bekamen die Schweizerinnen das Recht auf eine eigene Stimme und damit die Anerkennung der politischen Gleichberechtigung. SRF feiert die Frauen, die dies ermöglicht haben.

Haushalt, Küche, Kinder und Kirche – jahrzehntelang hat diese Litanei das Leben der Mütter und Grossmütter hierzulande geprägt. Filmemacher Stéphane Goël führt durch ein Jahrhundert Schweizer Geschichte auf den Spuren von Frauen, die dafür gekämpft haben, den Herd verlassen zu können – und von Männern, die alles versucht haben, um sie dorthin zurückzuschicken.

Die Umsetzung der gesetzlichen Gleichstellung erscheint auch heute noch fraglich – die Schweizerinnen kämpften 140 Jahre lang, vollberechtigt zu werden. Die direkte Demokratie forderte ihnen einen hohen Tribut ab.

Die Position der Frau in unserer Gesellschaft

Seit der Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts hat sich vieles verändert. Wie nutzen die Frauen ihre politische Stimme und was braucht es für eine gleichberechtigte Demokratie? Der SRF-Schwerpunkt geht diesen Fragen nach. «50 Jahre Frauenstimmrecht» wird aber nicht nur mit den wichtigen und doch trockenen Archivbildern entstaubt, sondern auch mit einem Blick in die Gegenwart und Zukunft.

Durch «Deine Stimme zählt» gibt SRF der Social-Media-Generation eine Plattform, auf der Schweizer Frauen aus verschiedenen Branchen erzählen, gegen welche Missstände sie bisher ihre Stimme erhoben haben. Darunter sind unter anderem die Theologin Jacqueline Straub oder auch die Slam-Poetin Lisa Christ.



Weiter spricht SRF auch mit Zeitzeuginnen, Historikerinnen und Historikern. Die Sendung «Gesichter und Geschichten» blickt mit der zweiten Bundesrätin der Schweiz, Ruth Dreifuss, bis und mit Influencerin Zoë Pastelle auf die Veränderungen in den letzten 50 Jahren zurück.

Auch für leichtere Unterhaltung ist gesorgt

Dem aber nicht genug: Neben vielen aufklärerischen Programmen werden auch diverse Spielfilme gezeigt. Deren Thematik geht über die Landesgrenzen hinaus. So wird etwa das Leben der schwedischen Kinderbuch-Autorin Astrid Lindgren ausgestrahlt. Ihre Biografie «Astrid» wurde 2018 in einer schwedisch-dänischen Koproduktion verfilmt.

Auch die Amerikaner kommen zu Wort. Im Drama «Battle of the Sexes» dreht es sich um die Gründung der WTA, der Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen. Protagonistin ist dort Billie Jean King, gespielt von Emma Stone, die nach ihrem Sieg beim US Open 1972 eben jene Organisation ins Leben ruft. Dies, weil sie mit den Siegerprämien von Damenturnieren gegenüber den Männern nicht zufrieden ist.

Die Spannung erreicht ihren Gipfel als der chauvinistische und zurückgetretene Bobby Riggs die Erfolge von King mitverfolgt – und damit nicht einverstanden ist. Der 55-Jährige, der aufgrund seines Glücksspiels haushohe Schulden hat, fordert Billie Jean King nun zu einem Match heraus. Dieser «Kampf der Geschlechter» soll endgültig beweisen, dass das männliche Geschlecht dem weiblichen überlegen ist.

Das weitere umfangreiche Programm von SRF finden Sie hier.

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