Carlos Leal am diesjährigen Sundance-Festival in Park City, Utah.
Dort wurde die Netflix-Produktion «The Last Thing He Wanted» präsentiert.
Er ist zum ersten Mal am Indie-Film-Festival.
Anne Hathaway spielt in «The Last Thing He Wanted» eine der Hauptrollen.
Der Cast von «The Last Thing He Wanted» mit Anne Hathaway und Willem Dafoe.
Carlos Leal am Sundance-Festival
Carlos Leal am diesjährigen Sundance-Festival in Park City, Utah.
Dort wurde die Netflix-Produktion «The Last Thing He Wanted» präsentiert.
Er ist zum ersten Mal am Indie-Film-Festival.
Anne Hathaway spielt in «The Last Thing He Wanted» eine der Hauptrollen.
Der Cast von «The Last Thing He Wanted» mit Anne Hathaway und Willem Dafoe.
Carlos Leal besucht zum ersten Mal das Sundance Film Festival, Amerikas Top-Adresse für Indie-Filme. Er erklärt, was er von den kritischen Stimmen über seinen Netflix-Film «The Last Thing He Wanted» hält. Und wieso er den US-Pass beantragt – und warum er um seine Karriere bangte.
Carlos Leal sitzt in der Netflix-Lounge in Park City am Computer: Zwischen zwei Filmen am Sundance Film Festival füllt er Online-Formulare für die amerikanische Staatsbürgerschaft aus. «Wegen Trump!», verwirft er die Hände und erzählt: «In den letzten drei Jahren wurde ich bei der Einreise in die USA sechzehn Mal am Zoll für eine zweite und dritte Zusatz-Kontrolle festgehalten», so der Schweizer Schauspieler mit Wohnsitz Los Angeles.
Das ist traumatisierend. Ich muss jetzt etwas dagegen unternehmen.» Wieso er schikaniert wird, weiss er nicht. Vielleicht gibt es irgendwo einen Gangster mit dem gleichen Namen, vermutet er. Sein Anwalt meint, die US-Staatsbürgerschaft werde das Problem lösen. «Natürlich mache ich das nur, weil ich den Schweizer und den spanischen Pass behalten kann. Ich würde nie einen der beiden für einen amerikanischen Pass aufgeben.»
Zum Glück brauchte er für die Reise ans Sundance Film Festival in Utah keinen Pass. Der Waadtländer präsentiert hier den Spielfilm «The Last Thing He Wanted». Anne Hathaway, Ben Affleck, Rosie Perez und Willem Dafoe spielen die Hauptrollen. Die oscarnominierte Filmemacherin Dee Rees («Mudbound») führte Regie. Der Film basiert auf einem Roman von Joan Didion und folgt der Polit-Journalistin Elena McMahon (Hathaway), die für ihren Vater einen gefährlichen Waffendeal in Zentralamerika durchführen soll. Carlos Leal spielt eine mysteriöse Drahtzieher-Figur, über die alle reden, aber keiner wirklich weiss, wer er ist.
Enttäuschendes Sundance-Debüt
Der Applaus an der Premiere im Eccles Theater, dem grössten aller Sundance Kino-Säle, war verhalten. Die Kritiker nennen «The Last Thing He Wanted» eine grosse Enttäuschung und ein unverständliches Durcheinander. «Ich finde, der Film ist wirklich gut gemacht, aber ich war bei der Handlung auch etwas verloren», gibt Leal nach der Premiere zu. «Aber letztlich weiss auch Elena nicht genau, was ihr geschieht. Am besten lässt man sich einfach vom Thriller mitreissen!»
Der Weg ist schliesslich das Ziel. Das wird dem Romand immer wieder vor Augen geführt: «Vor vier Jahren drehte ich einen iranischen Film. Ich war überzeugt, er würde in Cannes oder in Toronto am Festival laufen und mich auf die nächste Stufe bringen.» Aber wegen der politischen Situation in Iran kam der Film nie in die Kinos. Dann folgten hintereinander drei Pilot-Episoden für drei verschiedene US-Serien, in denen Carlos Leal tragende Rollen spielen sollte. Aber keine ging auch tatsächlich in Serie. Bis der negative Bescheid kam, musste er in Europa unter anderem Rollen wie im Schweizer «Tatort« sausen lassen.
Und jetzt ist es der Film von Dee Rees, deren letztes Drama «Mudbound» mit vier Oscars nominiert war, der die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann.
Aber c’est la vie. Carlos Leal hat trotzdem Spass an seinem ersten Sundance-Besuch: «Arthouse Filme, die gut gemacht sind und auch gesellschaftspolitisch etwas zu sagen haben, sind meine Welt. Ich käme gerne jedes Jahr hierher.» Er bewundert Schauspieler wie Robert Pattinson, die mit ihrer Filmwahl ihren eigenen unkonventionellen Weg gehen. Erfolg hin oder her.
Midlifekrise vorbei
Inzwischen steckt Carlos Leal Rückschläge besser ein. Als seine Tochter Tyger vor vier Jahren mit einer Stoffwechsel-Krankheit zur Welt kam, schlitterte er zuerst in eine Lebenskrise: «Ich bangte um sie, die Karriere kam nicht voran und ich hatte das Gefühl, in Europa hätte man mich vergessen. Das war eine harte Zeit, aber die Phase ist zum Glück durch.»
Leal weiss grundsätzlich, dass er auf das Erreichte stolz sein kann. Das bestätigt ihm auch sein in New York ansässiger Agent Barry McPherson, mit dem er sich in Sundance wieder einmal getroffen hat. Die Feedbacks, die dieser für den Lausanner erhält, sind sehr gut. Aber es ist eine delikate Zeit in Hollywood: «Vor zwei Jahren hätte ich noch problemlos einen Mexikaner oder einen Schwulen spielen können. Heute ist das schwieriger.» Authentisches Casting ist angesagt. Andererseits gibt es aber auch mehr Shows und entsprechend mehr Jobs.
Für «The L Word: Generation Q» musste er nicht einmal vorsprechen. Die Mutter-Serie um eine Gruppe von lesbischen Freundinnen und ihrem Umfeld lief von 2004 bis 2009. Leal spielt im Reboot den Vater einer der Hauptdarstellerinnen und tritt in fünf der acht Episoden der ersten Staffel auf, die zweite ist in Planung. Dass inzwischen eine erwachsene Frau seine Tochter spielt, stört ihn nicht: «Meine Frau Jo fand das schockierender», lacht er. «Ich bin 50 und spiele einen Latino. Es ist nicht so abwegig, dass er eine 24-jährige Tochter hat. Ich bin so alt, wie ich bin, und finde, ich sehe noch ziemlich okay aus.»
Auch musikalisch ist der ehemalige Sens-Unik-Frontmann wieder produktiv: Gerade hat er die beiden Songs «Les Brunes et les Blondes» und «Highway» veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit Stee Gfeller von den ZiBBZ entstanden sind.
Carlos Leal hofft, dass er diese Musik-Film-Fusion weiterführen kann und am Schluss ein 35-minütiger Kurzfilm aus den Videos entstehen wird. Fortsetzung folgt. Aber jetzt geht’s für Carlos Leal zuerst einmal zur nächsten Sundance-Premiere.
Hollywood für Harte: Diese Stars verletzten sich beim Dreh.
Hollywood für Harte: Diese Stars verletzten sich beim Dreh
Läuft bei Dreharbeiten etwas schief, kann das für die Stars schon mal schmerzhaft werden. In der Bildergalerie erfahren Sie, welche Hollywood-Grössen sich für eindrückliche Szenen Blessuren geholt haben.
Eigentlich hätte Tom Cruise bei diesem Sprung in «Mission: Impossible - Fallout» (seit 2. August im Kino) mit den Armen voran an einer Brüstung des Hauses landen sollen. Stattdessen traf er die Wand zuerst mit dem Fuss, der durch den Aufprall unnatürlich verdreht wurde. «Ich wusste sofort, dass mein Knöchel gebrochen ist und wollte das wirklich nicht noch mal drehen, darum machte ich einfach weiter», erklärte Cruise in einer TV-Show.
Auch Leonardo DiCaprio blieb einfach in der Rolle, als er als Calvin Candie in «Django Unchained» wütend auf den Tisch schlug und dabei ein Glas zerbrach.
«Das Blut aus meiner Hand begann über den Tisch zu tropfen», zitierte der «Hollywood Reporter» den Schauspieler, der nach dem Take von Crew und Kollegen Standing Ovations erhielt.
46 Stiche waren notwendig, um den Daumen von Jake Gyllenhaal beim Dreh von «Nightcrawler» zu nähen. Der Schauspieler verletzte sich, als er in seiner Rolle auf einen Spiegel einschlug. Acht Stunden, nachdem er aus der Notaufnahme entlassen worden war, stand er wieder vor der Kamera.
Ähnliche Szenen spielten sich am Set von «Apocalypse Now» ab. In der Szene, in der sein Captain Willard in einem Hotelzimmer völlig ausrastet, drosch Martin Sheen auf sein Spiegelbild ein und schnitt sich dabei die Hand auf. Sheen erklärte später, er hätte es nicht einmal bemerkt, weil er zu betrunken gewesen sei.
Auch Channing Tatum konnte sich nicht so recht erklären, wo bei ihm plötzlich Blut herkam: «Es ist seltsam, darüber zu sprechen, denn ich erinnere mich an nichts», erklärte der Schauspieler anlässlich der Premiere von «Foxcatcher» in Cannes.
Im Drama, in dem Tatum einen Wrestler spielt, schlug der Schauspieler seinen Kopf mehrfach so heftig gegen einen Spiegel, dass er am Ende nicht nur in das Glas, sondern auch in die Trockenwand donnerte, an der der Spiegel aufgehängt war.
Channing Tatums «Kingsman»-Kollegin Halle Berry kann beim Thema Setverletzung auch mitreden. Die Dreharbeiten zu «Gothica» mussten wochenlang ruhen, weil sich die Schauspielerin den Arm gebrochen hatte. Oder besser gesagt: Er ihr gebrochen wurde.
In einer Szene, in der Robert Downey Jr. Halle Berry zu Boden ringt, wurde ihr Arm so sehr verdreht, dass er brach. Die beiden seien trotzdem noch Freunde, versichert Halle Berry: «Es war ein blöder Unfall».
Weil er denkt, dass seine Freunde tot sind, tritt Aragorn in «Herr der Ringe» gegen einen am Boden liegenden Helm und schreit. Theoretisch vor Wut, praktisch vor Schmerz: Als Regisseur Peter Jackson ihn die Szene zum fünften Mal widerholen liess, brach sich Viggo Mortensen zwei Zehen.
Vielleicht hatte ja sein Kollege Sean Bean ein paar tröstende Worte übrig. Sowas wie: «Siehst du die Narbe über meinem linken Auge? Die habe ich mir bei den Dreharbeiten zu 'Die Stunde der Patrioten' geholt, als mir Harrison Ford eins mit einem Metallhaken übergezogen hat.»
Die Szene in «Der Pate», in der Sonny Corleone seinen Schwager Carlos Rizzi windelweich prügelt, schockt auch nach über 45 Jahren durch ihre Brutalität. Und sie sah wohl nicht nur brutal aus: James Caan brach seinem Kollegen Gianni Russo (Bild) dabei zwei Rippen und den Ellenbogen.
Selbst Tanzfilmlegende Fred Astaire bekam am Set eins übergebraten: Beim Dreh zu «Marine gegen Liebeskummer» trug seine Tanzpartnerin Ginger Rogers ein Kleid mit weiten, perlenbesetzten Ärmeln. Bei einer Drehung schlug einer der schweren Ärmel in Astaires Gesicht. Regisseur Mark Sandrich entschied, dass es trotzdem die beste Aufnahme der Szene war und verwendete sie im Film.
Eine der denkwürdigsten Szenen in Stanley Kubricks «Uhrwerk Orange» ist eindeutig die, in der die Hauptfigur Alex gezwungen wird, sich bestimmte Bilder anzusehen - fixiert in einer Zwangsjacke und mit Klammern, die verhindern, dass er die Augen schliessen kann. Eine Szene, die Malcolm McDowell fast sein Augenlicht kostete - seine Hornhaut wurde dabei angekratzt.
«Der Schmerz ist schlimmer als bei einer Geburt, ich brauchte eine Spritze mit Morphium und musste mich anschliessend eine Woche krankmelden», erinnerte sich McDowell 2011 in der «Welt». «Dann, sieben Tage später, rief mich Stanley an und meinte: 'Die Szenen sind unglaublich, aber ich brauche noch eine Einstellung von dir mit den Augenklammern.'»
Warum James Franco in «Ananas Express» die ganze Zeit ein Stirnband trägt? Um eine Naht zu verdecken. In einer Szene, in der seine Figur Saul gegen einen Baum rennt, ging Franco tatsächlich mit dem Stamm auf Tuchfühlung. Eigentlich hätte er kurz davor anhalten sollen, doch im Sprint sei das nicht so einfach gewesen, erklärte Franco später.
Das nennt man Ironie des Schicksals: Beim Dreh zum Sandalenfilm «Troja», in dem Brad Pitt den (fast) unverwundbaren Achilles spielte, riss sich der Schauspieler was? Die Achillessehne natürlich. Nicht das erste schmerzhafte Missgeschick des Superstars.
Dass Brad Pitt 1995 in «Sieben» mit Gipsarm auf Killerjagd ging, war eigentlich nicht so vorgesehen: Bei einer Verfolgungsjagd fiel der Schauspieler so unglücklich, dass sein Arm eine Windschutzscheibe durchbrach. David Fincher baute die Verletzung notgedrungen in den Film ein.
Noch schlimmer traf es 1939 Margaret Hamilton am Set von «Der Zauberer von Oz»: In der Szene, in der sie als böse Hexe in Flammen aufgeht, zog sich die Darstellerin tatsächlich schmerzhafte Verbrennungen an der rechten Hand und im Gesicht zu. Die Falltür, über die sie sich vor dem Feuer in Sicherheit hätte bringen sollen, war verklemmt.
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