Kolumne am Mittag Der Leoparden-Slip machte ihn berühmt – Uwe Ochsenknecht wird 65

Von Bruno Bötschi

7.1.2021

«Es geht doch im Leben überhaupt darum, nie die Hoffnung aufzugeben»: Uwe Ochsenknecht.
«Es geht doch im Leben überhaupt darum, nie die Hoffnung aufzugeben»: Uwe Ochsenknecht.
Bild: Keystone

Er gilt als einer der vielseitigsten Schauspieler Deutschlands. Uwe Ochsenknecht wird heute 65. Die gute Nachricht für seine Fans: Trotz  Rentenalter will er noch lange nicht abtreten.

«Mir ist das wurscht!» So kommentiert Uwe Ochsenknecht diese Woche im Peoplemagazin «Gala» seinen heutigen 65. Geburtstag. Viel wichtiger ist dem Schauspieler, dass er «sich nicht so alt fühlt, wie ich bin».

Aber fangen wir von vorne an, also fast. Den ersten nachhaltigen Eindruck hat Ochsenknecht 1985 bei mir hinterlassen: Ich sah damals im Kino «Männer» von Doris Dörrie. Die Komödie ging durch die Decke.

Im Film übt ein Manager (Heiner Lauterbach) Rache bei dem mittellosen Künstler (Uw Ochsenknecht), mit dem seine Frau eine Affäre hat, indem er bei ihm einzieht, Freundschaft vortäuscht und ihn geschickt manipuliert.

Wann ist ein Mann ein Mann?

In den 1980er Jahren waren Männer im deutschsprachigen Europa offenbar ein wichtiges Thema: 1983 sang Ina Deter: «Neue Männer braucht das Land!» 1984 fragte Herbert Grönemeyer: «Wann ist ein Mann ein Mann?»

Ein Jahr später trug Ochsenknecht dann im besagten «Männer»-Film Vokuhila auf dem Kopf und fuhr nur mit einer Leoparden-Unterhose bekleidet in einem Paternoster-Lift im Büro rauf und runter.

Das war seine Geburt als Filmstar, aber definitiv nicht die Geburt der von Sängerin Deter gewünschten «neuen Männer».

Fast nackt im Paternoster-Lift: Heiner Lauterbach (link) und Uwe Ochsenknecht im Film «Männer».
Fast nackt im Paternoster-Lift: Heiner Lauterbach (link) und Uwe Ochsenknecht im Film «Männer».
Bild: Getty Images

Fakt hingegen ist: Der am 7. Januar 1956 geborene Uwe Ochsenknecht zählt seither zu den meistbeschäftigten und vielseitigsten Schauspielern Deutschlands. Er feierte in unterschiedlichsten Rollen Erfolge. Für mich persönlich unvergessen bleibt sein Auftritt als Fälscher von Hitlers Tagebüchern in Helmut Dietls Satire «Schtonk» (1992).

Die Hoffnung nie aufgeben

Schlagzeilen machte der Mann mit den markanten Augen neben diverser privaten Fisimatenten zudem als Sänger, Musicalstar und Buchautor – letzteres mit der vor acht Jahren veröffentlichten Autobiografie «Was bisher geschah». Darin schrieb er über seinen cholerischen Vater, der ihn prügelte, und auch über das Scheitern seiner fast zwanzigjährigen Ehe mit dem früheren Model Natascha Ochsenknecht.

Bei aller Unbill, die das Leben einem manchmal bietet, Ochsenknecht liess sich davon nicht wirklich unterkriegen. Und auch mit dem Älterwerden scheint der Schauspieler keine grösseren Schwierigkeiten zu haben.

In der Zeitschrift «Bunte» erinnerte er 2019 daran, dass er bei seiner Hochzeit mit der 18 Jahre jüngeren Kirsten Viebrock schon 61 war. Es gehe «doch im Leben überhaupt darum, nie die Hoffnung aufzugeben». Er finde es vielmehr sonderbar, wenn Leute sagten: «Dafür bin ich zu alt.»

Der Mann hat recht, finde ich. In diesem Sinne alles Gute zum 65. Geburtstag, lieber Uwe Ochsenknecht.

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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