Trump sauer wegen Sketch Die Welt ohne Präsident Trump – und was dieser dazu sagt

Philipp Dahm

17.12.2018

Starauflauf bei «Saturday Night Live»: Robert de Niro, Matt Damon und Ben Stiller verstärken die Comedy-Truppe.
Starauflauf bei «Saturday Night Live»: Robert de Niro, Matt Damon und Ben Stiller verstärken die Comedy-Truppe.
Bild: NBC

Was würden Donald Trump und sein Clan machen, wenn der 72-Jährige nicht Präsident der USA geworden wäre? Die Satireshow «Saturday Night Live» kennt die Antwort.

Was wäre, wenn nicht Donald Trump die Wahl 2016 gewonnen hätte, sondern Hillary Clinton? Die Macher der Satireshow «Saturday Night Live» (SNL) haben das Szenario durchgespielt und eine Weihnachtsgeschichte daraus gemacht: «It's a Wonderful Trump», angelehnt an den US-Weihnachtsklassiker «It’s a Wonderful Life» von 1946.

Darin erscheint der Engel Clearance, gespielt von Comedian Kenan Thompson, Donald Trump alias Alec Baldwin. Die beiden besuchen eine Party, und Trump fragt, was die Leute alle hätten. «Man nennt es ein Lächeln im Gesicht», bedeutet ihm der Engel sinngemäss, als Trump auf Sarah Huckabee Sanders stösst. Im echten Leben ist sie seine Pressesprecherin, im Sketch wird sie von SNL-Frau Aidy Bryant dargestellt.

Donald Trumps Fake-Frau Hernia, seine Fake-Ex Melania und rechts Clearance, der Weihnachtsgeist.
Donald Trumps Fake-Frau Hernia, seine Fake-Ex Melania und rechts Clearance, der Weihnachtsgeist.
Screenshot YouTube

Trump sagt ihr, sie solle ihn mit Mr. President anreden. «Der war gut», kontert sein Gegenüber. Und auch Kellyanne Conway alias Kate McKinnon ist froh, nicht mehr in der Politik zu sein. Sie sehe so gut aus, weil der Teufel ihre Seele wieder freigegeben hat, nachdem die Wahl imaginär verlorenging.

Feliz Nastydad

Und auch die Familie des Republikaners ist in dieser TV-Realität obenauf: Eric Trump (Alex Moffat) ist plötzlich ein smarter Kosmopolit, Melania Trump (Cecily Strong) spricht akzentfrei Englisch und ist «smocking hot», seit sie geschieden ist, während Trumps neue Frau Hernia ein «Nummerngirl» aus dem serbischen Fernsehen ist. 

Eric Trump (links) ist ungewohnt smart.
Eric Trump (links) ist ungewohnt smart.
Screenshot YouTube

Ben Stiller bringt als Michael Cohen Starglanz in den Sketch: «Alles, was ich getan habe, ist von dir veranlasst worden. Und ich hoffe, jeder weiss es», sagt der Trump-Vertraute in Anlehnung an die Aussagen des echten Ex-Anwalts, die den Präsidenten in Erklärungsnot bringt. «Wir sehen uns bei der Eröffnung des Trump-Tower – in Moskau.»



Mike Pence (Beck Bennett) ist nicht mehr Trumps Vize-Präsident, sondern DJ. Wer die Pelosi-Schumer-Herumstarren-Anspielung nicht versteht, ist nach Sichtung des Clips ganz unten klüger. «Es geht also allen besser, wenn ich nicht Präsident bin?», fragt Alec Baldwins Trump. «Nicht nur den anderen, auch ihnen», antwortet der Weihnachtsgeist. Der Grund: Eine geflohene Muslima hat ein Haarwuchsmittel erfunden, das auch orangefarbenes Haar in Wallungen bringt.

«Oberster Richter? Bist du verrückt?»

Wallungen hat auch Bret Kavanaugh, der erneut von Matt Damon gespielt wird. «Oberster Richter? Bei meinem Temperament? Bist du verrückt?», lacht der und macht noch einige Anleihen an die Anhörung Kavanaughs vor dem Ausschuss des Senats. «Das ist grossartig», freut sich Trump, weil ihn keiner ernst nimmt. «Es ist, als würde Robert Mueller nicht existieren.»



Was natürlich zum Auftritt des Sonderermittlers führt, dessen Rolle der bekennende Demokrat Robert de Niro übernimmt. «Ich habe lange auf diesem Moment gewartet», sagt Mueller. «Ich hatte Sie treffen wollen», entgegnet Trump. «Aber... Golf.» Mueller bekundet, er habe viel mehr Zeit für die Familie, weil er nicht mehr «Idioten» wegen «Verrats» überführen müsse.



Und zum guten oder schlechten Schluss erkennt Trump, dass es ihn braucht – und dass er wieder Präsident sein will. Dann fällt der Vorhang – und die Realität hat uns wieder. Wie immer wir die auch finden.

Robert de Niro als Sonderermittler Robert Mueller.
Robert de Niro als Sonderermittler Robert Mueller.
Screenshot YouTube

Und Donald Trump? Der fand die Show nicht besonders lustig. Tatsächlich hat sich der US-Präsident auf Twitter zu einem Kommentar hinreissen lassen, der keine Fragen offen lässt: «Alec-Baldwin-Portrait ist mies. Wahl von Medien manipuliert.»

Hier noch eine Erklärung zu Mike Pence: Donald Trump und sein Vizepräsident haben sich am 11. Dezember mit den Demokraten Chuck Schumer und Nancy Pelosi getroffen. Es gab eine hitzige Diskussion, an der sich Pence jedoch nicht wirklich beteiligte. Die «Late Show with Stephen Colbert» hat die Szene wunderbar kommentiert:

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