«The King's Man» Ein herumalbernder James Bond zieht in den Krieg

Von Fabian Tschamper

7.1.2022

Ralph Fiennes ist ein Garant für gute Figuren, auch wenn das Skript nur mittelmässig scheint. Der Brite findet immer die Essenz einer Rolle.
Ralph Fiennes ist ein Garant für gute Figuren, auch wenn das Skript nur mittelmässig scheint. Der Brite findet immer die Essenz einer Rolle.
Bild: 20th Century Fox

Der dritte Teil der «Kingsman»-Reihe schafft es nicht, an die Qualität der Vorgänger-Filme anzuknüpfen. «The King's Man: The Beginning» ist unterhaltsam, wenn auch unbeständig.

Von Fabian Tschamper

Als Regisseur Matthew Vaughn 2014 «Kingsman: The Secret Service» gedreht hat, war das wohl seine Hommage an James Bond. Oder er wollte schlicht unbedingt seinen eigenen 007-Film.

Und zwar im Stile eines Bonds aus der – nennen wir es mal – «mutigeren» Ära, als 007 ins Weltall ging.

Der dritte und jüngste Ableger der «Kingsman»-Reihe erzählt die Vorgeschichte des Geheimdienstes, die des Gründers, gespielt von Ralph Fiennes. Ein Schauspieler, der sich ebenfalls vorzüglich für die Rolle des James Bond geeignet hätte übrigens. Fiennes ist immer hundertprozentig bei der Sache, auch wenn dieser Film nicht weiss, was er damit anfangen soll.

Der 59-jährige Brite verkörpert Orlando Oxford, den Gründer der «King's Men», die im Ersten Weltkrieg offenbar eine grosse Rolle gespielt haben. Schauspieler Tom Hollander spielt zudem gleich drei Herrscher: König George, Kaiser Wilhelm und Zar Nikolaus. Eine lustige Entscheidung beim Casting, zugegeben.



Der Film als Ganzes fühlt sich ein wenig inkonsistent an. Der Zweistünder handelt von sehr schweren Themen wie Politik, Kriegsführung oder Pazifismus, bleibt aber bei der ulkigen Action, die wir vom Franchise schon kennen. Eine dubiose Kombination: Wie wenn einer «Dunkirk» dreht, aber als Komödie.

Vaughn schien einen ernsten Kriegsfilm machen zu wollen, aber innerhalb der «Kingsman»-Reihe. Dieser Film ist ein Hybrid aus Kriegsdrama und patriotischer Action-Orgie.

Auch mangelt es ihm an den Gadgets, die wir von den Vorgängern kennen. Der Fokus liegt mehr auf der Intrige und Spionage.

Die Besetzung darf sich allerdings sehen lassen. Neben Fiennes und Hollander zu sehen, sind auch Gemma Arterton («Ein Quantum Trost»), freilich Colin Firth, Djimon Hounsou («Blood Diamond») und Rhys Ifans. Und auch eine Schweizer Beteiligung gibt's: Joel Basman steht in einer Nebenrolle vor der Kamera.

«The King's Man: The Beginning» hat einen herausragenden Cast, aber zu viele Eisen im Feuer.

«The King's Man: The Beginning» läuft ab sofort in allen blue Cinema Kinos.