Hollywood: ZeitachsenGefangen in der Wiederholungsschleife
dpa/che
30.3.2020
Wo ist bloss die Zeit geblieben? Am Wochenende haben wir sogar eine Stunde verloren. Auch Hollywood spielt gerne mit der Idee von verschobenen Zeitachsen. Immerhin: Im Film kann das helfen, die Welt zu retten oder die grosse Liebe zu gewinnen.
Bei der derzeitigen Abschottung in den eigenen vier Wänden kann man schon mal das Gefühl für Zeit verlieren. Ist man nicht gerade erst aufgestanden? Warum ist dann schon wieder Abend? Und ist heute eigentlich Freitag oder bereits Samstag?
An diesem Wochenende kommt eine weitere Herausforderung dazu: In der Nacht zum Sonntag wurden wieder die Uhren umgestellt, wir verlieren eine Stunde – möglicherweise bringt das bei einigen von uns die innere Uhr noch weiter durcheinander.
Auch in Hollywood-Filmen haben sich zahlreiche Heldinnen und Helden schon in durcheinandergewirbelten Zeitreihen und -schleifen wiedergefunden. Immerhin ist die Idee, eine Situation oder einen Tag immer und immer wieder zu erleben, durchaus reizvoll. Für Actionfilme genauso wie für Romanzen.
Zu den grossen Klassikern des Zeit-Genres gehört die Science-Fiction-Reihe «Zurück in die Zukunft»: Der visionäre Tüftler Emmett «Doc» Brown entwickelt eine Maschine, mit der er und der junge Marty McFly durch die Jahre reisen können. Doch was als Abenteuer beginnt, entpuppt sich schon bald als Risiko.
Denn was ist, wenn sich die eigenen Eltern in der Vergangenheit gar nicht ineinander verlieben? Oder wenn man plötzlich im Wilden Westen landet? Auch 35 Jahre nach dem ersten «Zurück in die Zukunft»-Film mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd haben die drei Werke nichts an ihrer Unterhaltsamkeit verloren. Wie Regisseur Robert Zemeckis wendungsreich die vielen schrägen Verwicklungen durch die Zeitreisen ausspielt, ist immer noch so unterhaltsam wie komisch.
Überhaupt sind Zeit-Verschiebungen ein ideales Thema für Komödien. Bestes Beispiel dafür ist «Und täglich grüsst das Murmeltier» von 1993. Bill Murray erlebt darin den Albtraum schlechthin: Als Wetteransager Phil Connors wacht er jeden Morgen auf – und erlebt ein und denselben Tag immer wieder neu.
Doch das Erlebte geht nicht spurlos an ihm vorbei. Der arrogante und zynische Phil merkt, dass er den Verlauf des Tages beeinflussen kann, und kämpft schliesslich um die Liebe zu seiner Kollegin Rita (Andie MacDowell). Die Zeitschleife verändert Phil so, dass er sein Leben grundlegend ändert.
Die Zeit zurückdrehen und die Vergangenheit so neu ordnen, dass die Gegenwart davon profitiert – auf diese Idee setzen auch zahlreiche Actionwerke und Dramen. David Bowies Sohn Duncan Jones etwa erzählt in «Source Code» von dem Armeeangehörigen Colter Stevens (Jake Gyllenhaal), der wiederholt die letzten acht Minuten in einem Zug erlebt und in dieser Zeit versuchen muss, den Attentäter ausfindig zu machen.
Auch Tom Cruise findet sich in «Edge of Tomorrow» in einer Zeitschleife wieder. Als Major William «Bill» Cage stirbt er im Kampf der Menschen gegen Aliens mehrmals und wacht jedes Mal 24 Stunden vor dem Vorfall auf. Cages Ziel: Seine Fähigkeiten so nutzen, dass die Menschen die Schlacht gegen die Ausserirdischen gewinnen können.
Manchmal muss aber gar nicht die ganze Welt gerettet werden. Manchmal kann es schon helfen, wenn man sein eigenes Leben dank wundersamer Zeitverschiebungen in die richtigen Bahnen lenken kann.
So lässt Woody Allen in seinem Oscar-prämierten «Midnight in Paris» das Paris der 1920er Jahre wieder aufleben: Bei einem Besuch in der französischen Hauptstadt landet der Drehbuchautor Gil Pender (Owen Wilson) in der Vergangenheit und trifft auf diese charmante Weise seine Vorbilder wie Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald.
Romantisch geht es auch in «Alles eine Frage der Zeit» mit Rachel McAdams und Margot Robbie zu, wo der 21-jährige Tim von seinem Vater erfährt, dass er in die Vergangenheit reisen kann. Was für eine grossartige Möglichkeit, um die grosse Liebe seines Lebens zu finden! Doch ganz so einfach ist es natürlich nicht, stattdessen wird es teilweise ziemlich turbulent.
Einen der wohl originellsten und anrührendsten Filme über die Verschiebung von Zeit hat allerdings Sofia Coppola geschaffen. In «Lost in Translation – Zwischen den Welten» lernen sich die US-Amerikaner Bob Harris (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) in Tokio kennen, wo beide wegen des Jetlags nachts nicht schlafen können.
Einfühlsam porträtiert Coppola die Annäherung dieser zwei einsamen Seelen und fängt auf einzigartige Weise das Gefühl von Verlorenheit ein. Dieses mit einem Oscar ausgezeichnete Drama ist dabei aber nicht nur melancholisch. Es zeigt zugleich eine Chance auf: Manchmal hilft eine Ausnahmesituation, sein Leben neu zu ordnen.
«Der König der Löwen» gilt als einer der besten Zeichentrickfilme aller Zeiten – vor allem auch wegen der Musik. Drei der Songs waren für einen Oscar nominiert, einer gewann ihn. Ausserdem wurde der Film für die «Beste Filmmusik» ausgezeichnet.
Bild: Disney
Mit «Let It Go» sang sich Prinzessin Elsa in «Die Eiskönigin – Völlig unverfroren» in die Herzen der kleinen und grossen Disney-Fans. Ob der zweite Film wieder so erfolgreiche Songs bieten wird?
Bild: Disney
Häuptlingstochter Pocahontas wird umspielt von den «Farben des Windes». Der Song «Colors of the Wind» aus «Pocahontas» hat eine tiefe, politische Botschaft und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Bild: Disney
Eine ganz neue Welt lernt Jasmin in «Aladdin» kennen: Auf einem fliegenden Teppich zeigt ihr der Bettlerjunge «A Whole New World».
Bild: Disney
Der verzauberte Prinz muss in «Die Schöne und das Biest» erst noch lernen, mit einer schönen Frau wie Belle umzugehen. Doch beim Tanzen fühlt er sich schneller wohl als gedacht – liegt vielleicht auch an der schönen Version von dem Song «Beauty and the Beast».
Bild: Disney
Mit «Bibbidi-Bobbidi-Boo» zaubert die gute Fee Cinderella ein traumhaftes Kleid, mit Kutsche und Pferden – dem Ball kann in «Cinderella» eigentlich nichts mehr im Weg stehen.
Bild: Disney
Kaum einer kann besser faulenzen als Balu: In «Das Dschungelbuch» erklärt er dem Menschenkind Mogli mit dem Lied «Probier's mal mit Gemütlichkeit», was es mit der Entspannung so auf sich hat. Noch heute ist der Song weltbekannt.
Bild: Disney
Eigentlich ist es unter Wasser doch toll! Das findet zumindest die Krabbe Sebastian, der in «Under the Sea» Arielle unbedingt überzeugen will, dass es hier doch viel besser ist als auf dem Land. Doch sie hört in «Arielle, die Meerjungfrau» nicht auf ihn.
Bild: Disney
«When You Wish Upon a Star» ist heute noch die Erkennungsmelodie von Disney. Der Song stammt aus dem zweiten Zeichentrickfilm «Pinocchio» und wird gesungen von der kleinen Grille Jiminy Grille.
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