80 Jahre Happy Birthday, James Brolin – der Fast-James-Bond

dpa/Barbara Munker

18.7.2020

James Brolin in einem Kleiderladen in New York 2019.
James Brolin in einem Kleiderladen in New York 2019.
John Lamparski/Getty Images

Seit über 20 Jahren ist er der Mann an Barbra Streisands Seite. Sohn Josh ist ein gefragter Schauspieler. Doch James Brolin hat mehr vorzuweisen. Mit 80 Jahren kann er auf eine lange Karriere vor der Kamera zurückblicken.

Beinahe wäre er James Bond geworden, doch am Ende hatte James Brolin einfach Pech. Die Leinwand-Agenten-Chance seines Lebens bot sich Anfang der 1980er-Jahre, als der britische «Bond»-Star Roger Moore seine Paraderolle nach dem fünften Einsatz in «James Bond 007 – In tödlicher Mission» (1981) an den Nagel hängen wollte. Für «James Bond 007 – Octopussy» (1983) fiel die Wahl auf Brolin. Er habe schon mit Stuntmännern für den Einsatz trainiert und seine Koffer in Kalifornien gepackt, um in London zu drehen, erzählte der Schauspieler im Mai 2019 in der britischen Talkshow «This Morning».

Doch dann sei plötzlich der Anruf gekommen, dass Moore doch wieder Bond spielen wolle. «Ich bin ein Fatalist», erklärte Brolin in der Sendung mit einem charmanten Lächeln. Er hege keinen Groll. Es sei halt anders gelaufen. Brolin, der an diesem Samstag (18. Juli) 80 Jahre alt wird, kann dennoch auf eine erfolgreiche, über 55 Jahre lange Film- und Fernsehkarriere zurückblicken.

Es fing mit einer kleinen Nebenrolle in dem Kriegsdrama «Colonel von Ryans Express» (1965) an der Seite von Frank Sinatra an. Mit der Arztserie «Dr. med. Marcus Welby» (1969 bis 1976) holte Brolin gleich zwei Golden-Globe-Trophäen. Zugleich drehte er Leinwandhits wie die Science-Fiction-Filme «Westworld» und «Unternehmen Capricorn» und den Gruselschocker «Amityville Horror». In der Erfolgs-Serie «Hotel» glänzte er dann in den 1980er-Jahren als der galante Manager des fiktiven Luxus-Hotels «St. Gregory» in San Francisco.

Charme versprühte Brolin nicht nur vor der Kamera. Auch bei Barbra Streisand (78) konnte er damit punkten. Nach zwei Scheidungen lernte der dreifache Vater im Sommer 1996 den Weltstar bei einer Dinnerparty kennen. Sie seien vom ersten Moment an ineinander vernarrt gewesen, schwärmte Brolin damals in einem Interview. Streisand hatte der Zeitung «USA Today» im November 1996 ihre neue Liebe in glühenden Farben beschrieben: «Er ist sehr stark und männlich, scheut sich aber gleichzeitig nicht vor seiner femininen Seite. Ein Traummann!»

Vor 22 Jahren – im Juli 1998 – gaben sich die «Woman In Love»-Sängerin und «Funny Girl»-Schauspielerin und der schnauzbärtige «Hotel»-Darsteller in Malibu das Ja-Wort. Unter den Gästen waren John Travolta, Tom Hanks, Musikproduzent Quincy Jones sowie die Regisseure Steven Spielberg und Sydney Pollack. Für Streisand war es das zweite Ja-Wort. Sie war von 1963 bis 1971 mit dem Schauspieler Elliot Gould verheiratet, aus dieser Ehe stammt Sohn Jason.

In Erinnerung an ihr Kennenlernen postete Streisand Anfang Juli auf Instagram eine Liebeserklärung mitten in der Coronapandemie. «Es gibt niemanden, mit dem ich lieber zusammen eingesperrt bin als mit dir, Liebling. Kann es kaum glauben, dass es schon 24 gemeinsame Jahre sind!», schrieb sie zu einem roten Herz-Emoji.

An der Seite seiner dritten Ehefrau rückte Brolins Karriere etwas in den Hintergrund, doch der über 1,90 Meter grosse Schauspieler mit dem kantigen Gesicht hat auch mit ergrauten Haaren noch reichlich Kamerapräsenz. Zuletzt drehte er vier Jahre lang die Familien-Sitcom «Life in Pieces» (2015–2019). In der Komödie «Sisters» (2016) mit Tina Fey und Amy Poehler war er der agile Vater der Titelheldinnen. In dem Rettungsdrama «69 Tage Hoffnung» (2016) über verschüttete Bergarbeiter in Chile mimte er an der Seite von Antonio Banderas einen Haudegen-Katastrophenhelfer.

Brolin ist dreifacher Grossvater, das hat er seinem Sohn aus erster Ehe, «Avengers: Endgame»-Star Josh Brolin, zu verdanken. Der 52-jährige Schauspieler («No Country for Old Men», «Milk») brachte Vater James und Stiefmutter Streisand kürzlich ungewollt in die Schlagzeilen. Mit Frau und Kind hatte der Promi-Sohn das ergraute Paar Mitte April in deren Villa im kalifornischen Malibu besucht, auf Instagram postete er ein ausgelassenes Familienfoto am Pool.

Mitten im Coronavirus-Lockdown heimste sich Josh damit Kritik ein. «Das war unverantwortlich», räumte er wenig später in einer Videobotschaft ein und entschuldigte sich für den Verstoss gegen die Pandemie-Auflagen. Er hätte von seinen Eltern Abstand halten müssen.

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