Berlinale-Gewinnerin Maren Eggert «Mir macht künstliche Intelligenz Angst»

Von Carlotta Henggeler

4.7.2021

Maren Eggert über ihre Rolle in «Ich bin dein Mensch»

Maren Eggert über ihre Rolle in «Ich bin dein Mensch»

02.07.2021

Maren Eggert wird im Kinodrama «Ich bin dein Mensch» von einem Roboter angebaggert. Dafür gewinnt sie den ersten genderneutralen Berlinale-Preis. Eggert über KI als Bedrohung, kochende Roboter und das Glück nach dem Filmdreh.

Von Carlotta Henggeler

4.7.2021

Macht Ihnen künstliche Intelligenz Angst? 

Auf jeden Fall. Es geht um Datenmengen und im weitesten Sinne um Datenmissbrauch. Wem gehören diese Daten – und wer macht Geld damit?

Über Maren Eggert

Die Berlinerin hat die renommierte Otto-Falckenberg-Schule in München besucht, die Fachakademie für darstellende Kunst. Sie spielt in diversen Theater-Ensambles mit, auch in Zürich. Man kennt Eggert auch als Polizeipsychologin Frieda Jung an der Seite von Klaus Borowski (Axel Milberg) im Kieler «Tatort». An der Berlinale 2021 hat sie den Silbernen Bären als Beste Schauspielerin in «Ich bin dein Mensch» von Regisseurin Maria Schrader («Unorthodox») gewonnen. 

Wäre ein Roboter ein Fluch oder Segen?

Wenn ich das Gegenüber einschätzen kann, weil es auf eine gewisse Art und Weise programmiert ist, dann passiert nichts Unvorhersehbares mehr. 

Was müsste Ihr Roboter können?

Der müsste mich morgens in Ruhe lassen, bis ich genug Tee getrunken habe. Mich fahren können und kochen. 

Wie war die Zusammenarbeit mit Regisseurin Maria Schrader, bekannt durch den
Netflix-Hit «Unorthodox»?

Fantastisch. Sie ist eine ganz tolle Regisseurin, mit einer sehr reichen Fantasie und einem starken Willen.

Worum geht es im Kinofilm «Ich bin dein Mensch»?

Um Wissenschaftlerin Alma, die im Pergamon-Museum in Berlin arbeitet. Sie braucht Fördergelder für ihre Studien und willigt deshalb zu einem abgefahrenen Experiment ein: Drei Wochen soll sie mit dem humanoiden Roboter Tom zusammenleben. Toms Mission: Dank künstlicher Intelligenz soll er lernen, zum perfekten Lebenspartner zu werden. Tom tut alles, um Alma glücklich zu sehen. 

Was im Labor der Experten so easy klingt, funktioniert im wahren Leben nur bedingt. Die Beziehung zwischen Alma und Tom entwickelt sich zum Drama.

Für ihre schauspielerische Leistung hat Maren Eggert den ersten genderneutralen Preis der Berlinale gewonnen. Was sie darüber denkt – und ob sich ihr Bild vom Glück nach dem Film verändert hat, das erzählt sie im obigen Video. 

«Ich bin dein Mensch» läuft derzeit im Kino.