Museen Kunstmuseum Wallis erbt Privatsammlung und 15 Millionen Franken

zd, sda

8.8.2023 - 15:31

Ein Ölgemälde der italienischen Surrealistin Leonor Finion (1907-1996) ist eines der Werke, die das Kunstmuseum Wallis nach dem Tod einer Mäzenin erhalten hat.
Ein Ölgemälde der italienischen Surrealistin Leonor Finion (1907-1996) ist eines der Werke, die das Kunstmuseum Wallis nach dem Tod einer Mäzenin erhalten hat.
Keystone

45 Kunstwerke und 15 Millionen Franken gehen aus dem Erbe einer Mäzenin an das Kunstmuseum Wallis in Sitten. Am Dienstag zeigten die Museumsverantwortlichen eine Auswahl der geerbten Werke. Und sie sagten, wie sie das Geld verwenden wollen.

Keystone-SDA, zd, sda

Brigitte Mavromichalis (1926-2015) hiess die diskrete Mäzenin, die dem Kunstmuseum Wallis dieses «wunderbare Geschenk» gemacht hat. Sie lebte lange Jahre in Martigny und wollte dem Museum ihre gesamte Privatsammlung schenken.

Als das Museum 2021 über das wertvolle Vermächtnis informiert wurde, hat es die Gemälde, Zeichnungen und Drucke erst einmal sorgfältig geprüft. «Wir konnten aus den rund 100 Werken dieser Kunstliebhaberin die Stücke auswählen, die wir behalten wollten», sagte Laurence Schmidlin, Direktorin des Kunstmuseums Wallis, am Dienstag vor den Medien. Die Werke hätten sich allesamt in gutem Zustand befunden.

Ein weiterer Gesichtspunkt der Prüfung war die Herkunftsgeschichte jedes einzelnen Werks. Das Museum wollte sicherstellen, dass keines von ihnen aus Enteignungen stammt, insbesondere aus der Zeit während des Zweiten Weltkriegs, wie Mathias Reynard, Leiter des Walliser Kulturdepartements, sagte.

Das Kunstmuseum Wallis hat sich letztlich für 45 Werke entschieden von Künstlern wie Eugène Boudin, Serge Poliakoff, Félix Vallotton, Hans Erni oder Wilfredo Lam. Alle anderen gingen an den Nachlass zurück.

Erstmals Geld geerbt

In seiner Geschichte hat das Kunstmuseums Wallis bereits mehrfach Kunstschenkungen erhalten, beispielsweise 1936 von Raphael Ritz oder 1940 von Raphy Dallèves. Letztere hat zur Gründung des Museums im Jahr 1947 geführt. Doch es ist das erste Mal, dass die Institution 15 Millionen Franken erbt.

Die Mittel werden über einen Zeitraum von maximal 30 Jahren verwendet, 500'000 Franken jährlich ab 2023. Mit dem Geld sollen die eigene Sammlung gepflegt, temporäre Ausstellungen oder Publikationen entwickelt oder weitere Werke erworben werden. Zudem haben die Verantwortlichen beschlossen, Preise und Stipendien einzurichten, um «die Verbindungen zwischen dem Museum und den Künstlern zu stärken und gleichzeitig den Nachwuchs zu fördern», sagte Schmidlin.

Acht Werke aus dem Vermächtnis werden derzeit im Rahmen der Ausstellung «Suite française. Legs de Brigitte Mavromichalis» im Museum gezeigt. Die Ausstellung ist noch bis am 20. August 2023 zu sehen.