Lehrer besorgtKinder spielen «Squid Game» auf dem Pausenplatz nach
dpa/che
30.10.2021 - 20:41
Die «Squid Game»-Kinderspiele haben die deutschen Schulhöfe erreicht. In Deutschland schreitet das Ministerium ein. Ist der Trend auch in die Schweizer Schulen geschwappt? blue News hat nachgefragt.
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30.10.2021, 20:41
31.10.2021, 09:10
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Das Murmel-Spiel, Tauziehen oder das Trittsteinspiel: Der Netflix-Erfolg «Squid Game» hat die Pausenplätze erreicht, berichten deutsche Medien.
«Lehrerinnen und Lehrer haben berichtet, dass diese Serie auch an ihren Schulen nachgespielt wird», sagte die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, am Donnerstag in München der Deutschen Presse-Agentur. Zwar spielten Schüler Serien oder Computerspiele immer wieder nach, das sei ganz normal. «Aber das hat schon eine neue Qualität und es sorgt für Aufregung.»
In Deutschland ist man besorgt
An Schulen in Augsburg kam es nach Medienberichten bereits zu Auseinandersetzungen und Schlägen, während die Serie nachgespielt wurde. Dort wurde das Schulamt eingeschaltet.
Auf die Schweizer Pausenplätze hat es «Squid Game» noch nicht geschafft: «Nein, bislang sind mir solche Fälle persönlich nicht zu Ohren gekommen», sagt Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz(LCH). Generell habe der LCH keine offizielle Meinung zu «Squid Game». Filminhalte mit Gewaltszenen oder Gewaltverherrlichung gehören aber ganz sicher nicht in «Kinderhände», schreibt Rösler.
In Deutschland ist die Situation eine ganz andere. Das bayerische Kultusministerium sieht die Popularität der Serie «mit Sorge», wie ein Sprecher sagte. Sie verbinde «harmlose Kinderspiele mit massiver Gewaltausübung bis hin zu Tötungsdelikten».
Von konkreten Nachspiel-Fällen wisse das Ministerium zwar noch nichts – aber: «Da Schulen die Gesellschaft widerspiegeln, ist diese Serie sicherlich auch Thema auf den Schulhöfen.»
Die südkoreanische Serie «Squid Game» ist die bisher erfolgreichste Netflix-Produktion mit den höchsten Zuschauerzahlen – 111 Millionen in nur 27 Tagen. Dabei wird in neun Folgen die Geschichte von knapp 500 Menschen erzählt, die sich alle hoch verschuldet haben. Sie treten in scheinbar harmlosen Kinderspielen gegeneinander an, um ein Preisgeld in Millionenhöhe zu gewinnen.
Doch der makabere Wettbewerb lässt keine zweite Chance zu: Wer es nicht in die nächste Runde schafft, wird umgehend getötet.