Mike Müller «Mir bleibt lediglich, auf Twitter über die Schwurbler zu spotten»

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27.12.2021

Mike Müller über gehässige Anfeindungen im Netz: Der grösste Teil möchte aber einfach seine Wut ablassen», sagt er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
Mike Müller über gehässige Anfeindungen im Netz: Der grösste Teil möchte aber einfach seine Wut ablassen», sagt er in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger».
KEYSTONE/Gaetan Bally

Satiriker Mike Müller eckt mit seinen Social-Media-Posts bei Impfskeptikern immer wieder an. Warum er sich seine Meinung nicht verbieten lässt, erzählt er in einem Interview. 

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Mike Müller, 58, ist sich nicht erst seit dem Beginn der Epidemie gewohnt, auf Social Media angefeindet zu werden, wie er im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Bezahl-Abo) erzählt: «Ich kriege an die 100 solche Mails pro Tag. Für mich ist die Pöblerei im Netz aber nicht neu.»

Der Wahlzürcher hat eine Möglichkeit gefunden, damit umzugehen: «Ich lese die meisten Mails gar nicht oder schaue nur kurz rein. Wenn jemand besonnen argumentiert, schreibe ich zurück. Der grösste Teil möchte aber einfach seine Wut ablassen.»

Weiterhin eine klare Meinung

Obschon sich der Komiker mit harter Gegenwehr konfrontiert sieht, findet er es nötig, öffentlich zu opponieren. Mike Müller: «Weil gewisse Leute und Themen die Medien und den Wahlkampf beherrschen. Und weil es irgendwo auch einfach mal aufhört. Manchmal tritt der Narzissmus zu offen zutage, als dass man ihn einfach so stehen lassen kann.»

Noch sei das Thema Epidemie nicht in der Comedywelt angekommen, warum das so sei, kann sich Mike Müller auch nicht erklären: «Schwer zu sagen. Es hat zehn Jahre gedauert nach der deutschen Wende, bis der erste wirklich grosse Roman zum Thema erschienen ist. Bei einem so grossen Ereignis wie Corona oder, wenn man will, bei einem Trauma braucht es seine Zeit. Im Moment gibt es von mir jedenfalls bestimmt noch kein abendfüllendes Programm dazu. Mir bleibt lediglich, auf Twitter über die Schwurbler zu spotten.»