Casting «Queen of Drags»: Weichgespültes Format

Von Carlotta Henggeler

21.11.2019

Eine happy Familie: Heidi Klum, Schwager Bill Kaulitz und Conchita Wurst.
Eine happy Familie: Heidi Klum, Schwager Bill Kaulitz und Conchita Wurst.
ProSieben

«Queen of Drags» geht heute in die zweite Runde. Der Aargauer Performance-Künstler Julian Fricker findet Heidi Klum unglaubwürdig und die Show eine Mischung aus «GNTM» und «Das Supertalent».

Letzte Woche startete mit viel Tamtam Heidi Klums «Queen of Drags» auf ProSieben. Die Mission von Klum und ihren Co-Juroren Bill Kaulitz und Conchita Wurst: die erste Königin der Drags aus Deutschland zu küren.

Ein Format, das schon im Vorfeld zu reden gab. Heidi Klum sei die falsche Jurorin, die Drag-Szene werde nicht ernst genommen.

Der Aargauer Julian Fricker nennt sich Legz, er ist Künstler und Performer. Der 31-Jährige pendelt zwischen der Schweiz und Berlin. Er studiert Kunst am Dutch Art Institute und lebt seine Passion für die Verwandlung aus. Julian Fricker kennt das Ur-Format von «Queen of Drags» gut («RuPaul's Drag Race»). Sein Fazit.

Julian Fricker alias Legz ist Künstler und kennt sich in der Drag-Szene aus. 
Julian Fricker alias Legz ist Künstler und kennt sich in der Drag-Szene aus. 
Boris Kralj

Ein bisschen «GNTM» und «Supertalent»

Wenn Julian Fricker die amerikanische Version mit der Klum-Show vergleicht, dann fällt ihm auf, dass Heidi Klum wenig Drag-Know-how hat. Sie kennt oft die Terminologie nicht. Gut, hat sie Expertin Conchita Wurst an ihrer Seite – und Schwager Bill Kaulitz. 

Das Format komme sehr brav, ja mainstreamig daher: «Die Sendung ist so weichgespült. Ein Mix aus ‹GNTM› und ‹Supertalent›», meint Fricker und doppelt nach: «Ich bin froh, gibt es die Show. Es bietet Drags eine gute Plattform zur Primetime.»

Er selber ist kein Typ für eine Castingshow, lieber zelebriert er seine Kunst auf den vielen Bühnen Europas. 

Wer von den zehn Verwandlungskünstlerinnen das Rennen mache, sei noch nicht absehbar. Janisha Jones ist schon ausgeschieden. Gut fürs Format, gibt es noch keine klare Favoritin, das macht es spannend.

Ob Candy Crash, Katy Bähm, Bambi Mercury und Vava Vilde, alles Bekannte von Fricker, Queen of Drags 2019 wird, ist dem Exil-Schweizer egal, er hat nur einen Wunsch: «Ich hoffe, dass die Siegerin den Titel als Startrampe brauchen kann.»

«Queen of Drags» läuft am Donnerstag, 21. November, um 20:15 Uhr auf ProSieben. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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