Film «Quo Vadis, Aida?» gewinnt den Europäischen Filmpreis

SDA

11.12.2021 - 22:13

Das Drama «Quo Vadis, Aida?» ist als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet worden. Regisseurin Jasmila Zbanic erzählt darin vom Massaker in Srebrenica. Den Europäischen Filmpreis als bester Darsteller erhielt Anthony Hopkins.

Die Europäische Filmakademie gab die Entscheidung am Samstagabend in Berlin bekannt. «Quo Vadis, Aida?» erhielt auch die Auszeichnungen für die beste Regie und die beste Hauptdarstellerin, die 55-jährige Serbin Jasna Duricic.

Der Film erzählt von einer Frau, die als Übersetzerin in der Uno-Schutzzone Srebrenica im Bosnienkrieg arbeitet. Sie kämpft darum, ihren Mann und ihre Söhne zu retten. Serbische Einheiten hatten 1995 die Uno-Schutzzone überrannt und anschliessend mehr als 8000 bosnisch-muslimische Männer und Knaben ermordet.

Ehre für Anthony Hopkins

Der Europäische Filmpreis gehört zu den renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Die mehr als 4000 Akademiemitglieder stimmten über viele Preisträgerinnen und Preisträger ab, ähnlich wie bei den Oscars in den USA. Die Auszeichnungen werden in der Regel abwechselnd in Berlin und einer anderen europäischen Stadt verliehen.

Wegen der Pandemie fiel eine grosse Verleihung erneut aus. Stattdessen gab es eine Liveschaltung mit wenigen Gästen aus Berlin. Regisseurin Zbanic bedankte sich in einer Videoschalte und widmete den Film den Frauen von Srebrenica.

Für die Auszeichnung waren insgesamt fünf Titel nominiert. Neben «Quo Vadis, Aida?» und «The Father» waren es der Horror-Fantasyfilm «Titane», der Film «Abteil Nr. 6» über eine Zugreise sowie «The Hand of God» von Paolo Sorrentino über Neapel in den 1980ern.

Als bester Schauspieler wurde wie bereits bei den diesjährigen Oscars Anthony Hopkins ausgezeichnet. Der 83-Jährige erhielt den Preis für seine Leistung als Demenzkranker in «The Father».

«Taming the Garden» im Rennen

Zum besten Dokumentarfilm wurde der Animationsfilm «Flee» gekürt. Im Rennen in dieser Kategorie war auch auch die schweizerisch-georgisch-deutsche Produktion «Taming The Garden» ("Grosser Baum auf Reisen").

Der Dokumentarfilm der georgischen Regisseurin Salomé Jashi dreht sich um das exquisite Hobby eines früheren georgischen Premierministers. Dieser liess jahrhundertealte Bäume von der georgischen Küste mit grossem Aufwand in seinem Privatgarten verpflanzen. Einige Bäume waren so hoch wie 15-stöckige Gebäude.

Die dänische Regisseurin Susanne Bier ("In einer besseren Welt», «The Undoing") wurde für europäische Verdienste in der Filmszene geehrt.

Der Ehrenpreis für das Lebenswerk ging an die ungarische Regisseurin Márta Mészáros. Filmemacher Steve McQueen ("12 Years a Slave") wurde für seine Reihe «Small Axe» für innovatives Geschichtenerzählen ausgezeichnet. Beste Komödie wurde «Ninjababy» aus Norwegen.