Auch bei eigentlich guten Filmen muss man hin und wieder das Hirn ausschalten. Bald kommt ein neues Paradebeispiel dafür ins Kino.
Stellen Sie sich vor, eine unbekannte Bedrohung – sagen wir, es sind Aliens – hat die Weltbevölkerung dezimiert. Überleben können nur jene, die sich verstecken und jegliche Art von Lärm unterbinden, denn die Monster sind blind und reagieren auf Geräusche.
Trotzdem haben Sie es sich mit Ihrer Familie so einrichten können, dass Sie auf einer einsamen Farm gut leben können. Jeder Tagesablauf ist genau durchgeplant, jedes Geräusch wird tunlichst vermieden.
Kämen Sie in dieser Situation auf die Idee, mit Ihrer Frau ein schreiendes Baby zu zeugen? Zumal Verhütungsmittel in verlassenen Apotheken nach wie vor vorrätig sind und Sie bereits Kinder haben? Wohl eher nicht.
Den Filmemachern aber ist das egal; die Geburt des Kindes ist das zentrale dramaturgische Element in «A Quiet Place», einem Thriller aus dem Jahr 2018. Dabei ist diese Wendung nur eines von vielen Logiklöchern. Der Film strotzt nur so von Ungereimtheiten, und wenn beim grossen Finale ein gigantisches Feuerwerk gezündet wird, um die lärmempfindlichen Aliens abzulenken, fragt man sich automatisch: Wieso machen die das nicht immer so, beispielsweise mit lauter Musik?
Dumm, aber gut
Nun gibt es dumme Filme wie Sand am Meer; und mit den meisten sollte man sich auch nicht gross befassen. Das Problem bei «A Quiet Place» ist, dass der Film ohne seine Logiklöcher eigentlich sehr gut wäre. Spannend, gut besetzt, stringent und stimmig erzählt, gute Effekte, schöne Bilder, eine originelle Idee – alles ist da. Aber eben, man muss über weite Strecken das Hirn ausschalten, um den Film geniessen zu können.
Ob das auch für die Fortsetzung «A Quiet Place 2» gilt, wird sich noch zeigen müssen. Das mit Spannung erwartete Prequel hätte eigentlich nächste Woche in den Schweizer Kinos starten sollen, wurde nun aber wegen der Corona-Pandemie bis auf Weiteres verschoben. Am logikanfälligen Filmkonzept ändert das aber nichts.
Eskapismus vs. Realismus
Freilich ist die Diskussion, ob eine Filmhandlung glaubwürdig ist oder nicht, so alt wie das Medium selbst. Jeder und jede kennt Menschen, die bei jedem Kinobesuch das Totschlag-Argument «aber das ist doch nicht realistisch!» ins Feld führen. Oft wird dabei vergessen, dass man sich vor allem bei Hollywoodfilmen schon ein bisschen auf ein Szenario einlassen sollte. Blockbuster sind schliesslich keine Nachrichtensendungen. Sie wollen ihrem Publikum meist Eskapismus anbieten – eine Flucht vor der Alltagsrealität.
Dass es dabei nicht immer absolut logisch zu und her geht, ist klar – und kein Problem. Bei einem abstrusen Filmkonzept wie dem Science-Fiction-Spektakel «Armageddon» aus dem Jahr 1998 etwa sind Ungereimtheiten nicht das Thema. Denn wenn man damit anfängt, die hanebüchene Story zu hinterfragen, kann man den Film schlicht und einfach nicht mehr schauen.
Und man stellt sich zwangsläufig jene Frage, die auch Ben Affleck Regisseur Michael Bay bei den Dreharbeiten unter die Nase gerieben haben soll: Warum in aller Welt bildet die NASA für eine gefährliche Mission auf einem Asteroiden Bohrexperten zu Astronauten aus – statt Astronauten zu Bohrexperten? Michel Bay soll seinem Star der Legende nach übrigens nur geantwortet haben: «Halt’ bloss dein Maul!»
Surfen im Weltraum
Klar: Wer bei «Armageddon» sein Hirn nicht auf Off stellt, hat ohnehin verloren. Ärgerlicher sind solche Ungereimtheiten indes bei Filmen, die einen ernsthafteren Anspruch haben als ein Blockbuster von Michael Bay.
In «Ad Astra» etwa, einem Science-Fiction-Film aus dem letzten Jahr, zeichnet Regisseur James Gray durchaus realistisch auf, wie kommerzielle Raumfahrt in naher Zukunft funktionieren könnte.
Brad Pitt reist darin als Astronaut mit einer Airline (lies: Virgin Galactic) auf den Mond, inklusive Erfrischungstüchlein von den Stewardessen und persönlichem Flight Monitor.
Meisterwerke mit Logiklöchern
Das ist toll gemacht, gerade weil man sich vorstellen kann, dass das in ein paar Jahren wirklich so ablaufen könnte. Umso stossender dann das Finale des Films: Brad Pitts Astronaut stösst sich auf einem abgetrennten Teil von einem Raumschiff ab und surft damit – bitte festhalten – durch den Asteroidengürtel des Neptuns. Dass er dabei nicht nur alle Gesetze der Physik, sondern auch der Logik ausser Kraft setzt, macht die zuvor sorgfältig aufgebaute Stimmung kaputt. Schade um einen sonst sehr guten Film.
Ein Trost indes bleibt. «Ad Astra» und «A Quiet Place» sind bei Weitem nicht die einzigen guten Filme, die unter beissender Dummheit zu leiden haben. Im Gegenteil – selbst unbestrittene Meisterwerke können zuweilen erstaunlich grosse Logiklöcher haben.
Eines der berühmtesten Beispiele stammt aus «The Shawshank Redemption», dem gemäss Filmdatenbank IMDB nach wie vor bestbewerteten Film aller Zeiten.
Denn die Szene, in der Häftling Andy (Tim Robbins) per selbstgebuddeltem Tunnel aus seiner Zelle flieht, hat einen Haken: Wie bloss hat er das Plakat, mit dem er den Tunneleingang überdeckt hat, von innen so perfekt an die Aussenwand geheftet?
In diesem Sinne: Viel Spass beim Filmschauen – aber denken Sie bloss nicht zu viel nach.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Bild: iStock
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Bild: iStock
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Bild: Getty Images
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Bild: iStock
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
Bild: iStock
Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
Bild: iStock
Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
Bild: iStock
Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
Bild: iStock
Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
Bild: iStock
Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
Bild: iStock
Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Bild: Getty Images
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
Eine Netflix-Doku erzählt die Transformation-Geschichte des Zehnkampf-Olympiasiegers Bruce Jenner. Transfrau Nadia Brönimann hat sich «Untold: Caitlyn Jenner» angeschaut und erklärt, was sie von der öffentliche Inszenierung hält.
04.10.2021
Walz vs. Vance: So läuft das TV-Duell der Vizekandidaten ab
Tim Walz gegen J.D. Vance: Zum ersten und voraussichtlich einzigen Mal treffen am frühen Mittwochmorgen die US-Vizepräsidentschaftskandidaten in einem TV-Duell aufeinander. Das bietet beiden eine wichtige Gelegenheit, die Wählerinnen und Wähler von sich und den Präsidentschaftskandidaten zu überzeugen. Insbesondere in den umkämpften sogenannten Swing States.
02.10.2024
«Der heisst Salami!» - Peinliche TV-Panne bei «Tagesthemen»
Während «Tagesthemen»-Anchor Helge Fuhst über die aktuelle Politlage spricht, ist plötzlich aus dem Off eine Stimme zu hören. «Der heisst Salami», sagt diese zusammenhanglos. Die Panne amüsiert das Netz.
05.08.2024
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
Walz vs. Vance: So läuft das TV-Duell der Vizekandidaten ab
«Der heisst Salami!» - Peinliche TV-Panne bei «Tagesthemen»