«Der Prinz aus Zamunda 2» Späte Sequels, müde Lacher?

Von Lukas Rüttimann

13.2.2021

Arsenio Hall und Eddie Murphy (rechts) kommen wieder nach Amerika – «Der Prinz aus Zamunda» erlebt erneut viel Wunderliches und dies 33 Jahre nach dem ersten Teil.
Arsenio Hall und Eddie Murphy (rechts) kommen wieder nach Amerika – «Der Prinz aus Zamunda» erlebt erneut viel Wunderliches und dies 33 Jahre nach dem ersten Teil.
Amazon Studios

Mit «Coming 2 America» veröffentlicht Amazon Prime demnächst das Sequel zum Eddie-Murphy-Klassiker «Coming to America» – 33 Jahre nach dem Original. Doch späte Fortsetzungen müssen nicht zwingend schlecht sein.

Man mag es derzeit kaum glauben – aber Anfang März könnte es lustig werden. Dann nämlich lässt Amazon Prime das Sequel zum Eddie-Murphy-Film «Coming to America» auf die Streaming-Welt los. Die Vorfreude auf den «Coming 2 America» betitelten Streifen angeheizt hat unlängst auch der Trailer am diesjährigen US-Superbowl.

Dass seit dem Original geschlagene 33 Jahre vergangen sind? Nicht weiter tragisch. Denn der Film baut vor allem auf die Trümpfe des Originals. Will heissen: auf Eddie Murphy an allen Fronten, auf Figuren wie James Earl Jones’ King Jaffe, Arsenio Halls Semmi oder Shari Headleys Lisa sowie Originalschauplätze wie den kultigen Barbershop in Queens – sichere Strategie für einen Film, um den sich längst eine treue Fangemeinde gebildet hat.

Modernes Märchen

Tatsächlich ist «Coming to America» – oder «Der Prinz aus Zamunda», wie der Film hierzulande heisst – erstaunlich gut gealtert. Die Geschichte von Prinz Akeem (Eddie Murphy) aus dem fiktiven afrikanischen Staat Zamunda, der im New Yorker Stadtteil Queens Lebenserfahrung sammeln und sich die Hörner abstossen soll, stiess bei Kritikern bei Release allerdings auf ein gemischtes Echo. Für sie schien der Streifen zum Mittelmass zu passen, welches Megastar Murphy in seiner Post-«Beverly Hills Cop»-Ära regelmässig produzierte.

Das Publikum hingegen schloss die Komödie von Altmeister John Landis («Trading Places») in sein Herz, und das mit gutem Grund: Die naive, an ein Märchen erinnernde Geschichte ist gespickt mit ausgezeichnet funktionierenden Gags, die das kongeniale Comedy-Duo Eddie Murphy und Arsenio Hall in bestechender Form zeigt. Dazu sorgt eine Prise Romantik für die richtige Mischung. Auch wenn es ein wenig abgedroschen klingen mag – Filme wie «Coming to America» werden heute kaum mehr produziert – und der Kultstatus der Komödie beruht denn auch zu grossen Teilen auf der Sehnsucht nach einer guten alten Kinozeit.

Besser spät als nie?

Die Frage ist nun freilich: Kann «Coming 2 America» dagegen bestehen? 33 Jahre später? Tatsächlich gibt es genügend Beispiele von späten Sequels, welche die Welt nie wirklich gebraucht hat. «Basic Instinct 2», «Independence Day: Resurgence», «Zoolander 2», «Dumb and Dumber To» – die Liste ist lang und grauslich.

Allerdings wurden auch Fortsetzungen produziert, die ihre Wartezeit rechtfertigten. Sequels, die die Handlung vertieften, die Story in andere Epochen transportierten oder sich neue technische Möglichkeiten zunutze machten. Das «Tron»-Sequel «Legacy» von 2010 etwa ist ein Nachfolger, der den Vergleich mit dem Original von 1982 nicht zu scheuen braucht.

In welche Kategorie «Coming 2 America» fällt, wird man sehen. Generell haben Sequels von Komödien – egal ob spät oder nicht – einen eher schweren Stand. Denn auch ein noch so guter Witz wird beim zweiten Mal nicht unbedingt lustiger. Dass man bei «Coming 2 America» dennoch öfters herzhaft wird lachen können und dabei an gute alte Zeiten denkt, ist aber gut möglich. Zumal dagegen aktuell wirklich kaum etwas einzuwenden ist.

«Coming 2 America» mit Eddie Murphy ab dem 5. März auf Amazon Prime erhältlich.

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