Neuer Psychothriller Tödliche Illusionen der besonders geschmacklosen Art

Von Bruno Bötschi

26.3.2021

Ein bisschen «Psycho», ein bisschen «Rosemary's Baby» und trotzdem nicht wirklich spannend: der neue Netflix-Pyschothriller «Deadly Illusions».
Ein bisschen «Psycho», ein bisschen «Rosemary's Baby» und trotzdem nicht wirklich spannend: der neue Netflix-Pyschothriller «Deadly Illusions».
Bild: Netflix

Als eine Bestsellerautorin mit Schreibblockade ein Kindermädchen einstellt, verschwimmen allmählich die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Der Plot des erotischen Psychothrillers «Deadly Illusions» klingt spannend, aber das Resultat ist ernüchternd. Leider.

Von Bruno Bötschi

Bruno Bötschi

Der Plot

Im Pyschothriller «Deadly Illusions», der seit wenigen Tagen auf Netflix zu sehen ist, heuert die unter einer Schreibblockade leidende Schriftstellerin Mary, gemimt von «Sex And The City»-Star Kristin Davis, das Kindermädchen Grace (Greer Grammer) an, das sich um ihre Zwillinge kümmern soll.

Nachdem Marys Ehemann (Dermot Mulroney) in finanzielle Schwierigkeiten gerät, muss sie sich, die seit Jahren kein Buch mehr geschrieben hat, wieder an den Schreibtisch setzen. Ihre Freundin Elaine (Shanola Hampton) empfiehlt ihr, eine Nanny einzustellen, damit sie während der Arbeit nicht von den Kindern abgelenkt wird. Mary lehnt zunächst ab: «Du kennst mich nicht, wenn ich schreibe. Ich werde ein anderer Mensch.»

Am Anfang wirkt Nanny Grace wie eine nette junge Frau, doch mit der Zeit scheint sie sich zu verändern. Oder stimmt etwas mit Mary nicht? Mysteriöse Vorkommnisse häufen sich und die reale Welt der Schriftstellerin und ihre Fiktionen scheinen sich zu vermischen.

Wem wird «Deadly Illusions» munden? Und wer kann nix damit anfangen?

Fans von «Sex And The City»  werden sich freuen, dass Kirstin Davis, die in der TV-Serie Charlotte York spielte, endlich wieder einmal in einem Film zu sehen ist. Aber so fad-brav die Rolle der Charlotte war, so brav-fad ist jetzt leider auch «Deadly Illusions». 

Dem Psychothriller fehlt jegliche Spannung und die erotischen Szenen sind so porentief sauber abgedreht, dass während dessen wohl manch ein TV-Zuschauer wegschlummern wird. Gähn! Da nützen auch die hübsch verteilten Referenzen an Klassiker wie «Psycho» oder «Rosemary's Baby» nichts.

Warum sorgt der Film für Diskussionen?

Wer «Deadly Illusions» trotzdem anschauen will, sollte die folgenden Absätze besser nicht lesen. Achtung, Spoiler-Alarm!

Der Schluss des Films hat das Netz ein bisschen verwirrt. Marys Freundin Elaine wird getötet. Einziges Indiz auf die Mörderin oder den Mörder ist eine Videoaufnahme, in der eine Person mit Sonnenbrille, Kopftuch und Trenchcoat den Tatort verlässt.

In der letzten Szene besucht Mary Grace in einer psychiatrischen Klinik, wo die junge Frau die Psyche eines Kindes zu haben scheint und mit Mary Karten spielt. In der letzten Einstellung des Films sieht man jedoch, wie eine Frau mit Kopftuch, Sonnenbrille und Trenchcoat das Krankenhaus verlässt.

Es ist unklar, ob Mary oder Grace unter dem Outfit stecken. Hat Grace Mary ermordet und flieht aus der Psychiatrie? Oder ist der Cliffhanger einfach Hinweis darauf, dass ein zweiter Teil geplant ist? Bitte nicht!

«Deadly Illusions» läuft auf Netflix.