TürkeiKeine Filmlizenz wegen homosexueller Hauptfigur
che
23.7.2020
Die türkische Regierung hat dem Streaming-Giganten wegen der homosexuellen Filmfigur die Lizenz verweigert. Netflix sagt den Dreh ab.
In diesem Sommer hätte die Dreharbeit zur neuen Netflix-Serie «If Only» starten sollen, schreibt «Spiegel». Doch dazu kommt es jetzt nicht. Der Grund: Die türkische Regierung hat dem Projekt keine Filmlizenz zugesprochen. Das bestätigte der Sprecher des US-Konzerns am Dienstag.
Die Drehbuchautorin der Serie, Ece Yörenc, zur Lizenzverweigerung: «Es ist für die Zukunft sehr beängstigend, wenn aufgrund eines schwulen Charakters keine Erlaubnis zum Filmen erteilt wird.»
«If Only» erzählt die Geschichte einer unglücklich verheirateten Frau, die in der Zeit zurückreist, um neu anzufangen. Laut Drehbuchautorin seien darin keine homosexuellen Sexszenen vorgesehen.
Einmischung der Regierung schwierig
Die Regierungsopposition CHP verurteilt die Einmischung Erdogans: «Sie wollen, dass die ganze Türkei, ein Land mit 83 Millionen Einwohnern, so denkt wie sie», sagte Ilhan Tashi der «Financial Times».
Homosexualität ist in der Türkei zwar legal, queere Menschen berichten aber von Übergriffen und Belästigung.