Erotik und Panne Poledance-Kandidatin verleitet Jauch zu anzüglichen Witzen

tsch/che

17.9.2019

Eine Poledance-Lektion und ein Fettnäpfchen: Bei Günther Jauch war am Montag bei «Wer wird Millionär» viel los.

«Als Teenager lutschte sie täglich 20 Eiswürfel» – so stellte die Off-Stimme Nele Pöllmitz in der Montagsfolge von «Wer wird Millionär?» vor. Zugegebenermassen eine etwas skurrile Anekdote, doch den weitaus grösseren Überraschungsmoment lieferte die junge Frau aus Heilbronn (Baden-Württemberg) wesentlich später. Zumindest, wenn man den Fehler beging, sich auf den ersten Eindruck zu verlassen.

Denn zu ihrem eher konservativen Outfit passt ihr bodenständiger Beruf: Als Revisorin beim grössten Schuhhändler Europas prüft sie Filialen.
Klingt für Laien so spannend wie die Gebrauchsanleitung einer Geschirrspülmaschine. Auch die Wahl der Sicherheitsvariante mit drei Jokern sprach für einen auch sonst eher gediegenen Lebensstil. 

Nele Pöllmitz arbeitete bei Jauch zunächst so akkurat, wie man es von einer Revisorin erwartet. Erst bei der 4'000-Euro-Frage benötigte die Blondine den ersten Joker. «In welcher Sportart spielt eine der beiden Mannschaften während eines sogenannten Powerplays in Überzahl?» Nachdem Nele Pöllmitz keinem ihrer Telefonjoker dieses sportliche Wissen zutraute, liess sie sich vom Publikum beraten. 90 Prozent im Saal waren für Eishockey.

Zu Recht! Der nächste Joker ging für die 8'000-Euro-Frage drauf: «Durch die entsprechende Nutzung von Regen- statt Leitungswasser lässt sich laut Umweltbundesamt rund 20 Prozent wovon einsparen?» Nach dem 50:50-Joker wählte die Kandidatin treffsicher «Waschpulver».

«Wirklich der beste Ganzkörpersport»

Der erste Moment, bei dem sich jeder ertappt fühlte, der sich bereits ein oberflächliches Bild von Nele Pöllmitz gemacht hatte, kam bei der 16'000-Euro-Frage auf. Jauch wollte wissen, in welchem Song eines der berühmtesten Saxofon-Soli der Musikgeschichte zu hören sei: «Penny Lane», «Baker Street», «Route 66» oder «Highway To Hell»?

Die Kandidatin kannte nur einen der vier Welthits. Keinen der Pop-Klassiker, sondern AC/DCs Metal-Nummer «Highway To Hell». Als Telefonjoker fungierte der Vater der Kandidatin. «Baker Street, zu 90 Prozent», glaubte er. Falsch! Nicht die Antwort, sondern die Einschätzung: Er lag nämlich zu 100 Prozent richtig.

Dann kam die grösste Überraschung des Abends. «Apropos Musik, Sie sollen eine begeisterte Poledance-Darstellerin sein», plauderte Günther Jauch aus. «Sie machen das im heimischen Schlafzimmer oder auf dem Kiez oder wo?», wollte er wissen. «Weder noch», lachte die Kandidatin. Während im Hintergrund eine Tanzstange auf der Bühne angebracht wurde, erklärte sie: «Es ist wirklich der beste Ganzkörpersport, den man machen kann.» Jauch wiederholte ungläubig: «Ganzkörpersport?» Die junge Dame erklärte, es gehe hier nicht um Erotik, sondern um Fitness. «Sie werden beim Poledance schnell Erfolge sehen», argumentierte die Kandidatin. «Ich kenne viele Männer, die sehr schnell Erfolge beim Poledance sehen ...»

Auf Jauchs Frage, welche Musik sich die junge Frau für die «Kostprobe Ihrer Kunst» wünsche, schlug die tanzbegeisterte Revisorin vor, während der Darbietung ohne Musik etwas zu erzählen. «Nimmt ein Stück von der Erotik, wenn Sie dazu erzählen», dachte Jauch laut und brachte das Publikum zu lachen. «Es würde aber vielleicht den Bildungscharakter der Sendung unterstreichen.»

Jauch an der Stange – Zuschauer fordern «Zugabe»

Bevor es mit Nele Pöllmitz sportlich wurde, sorgte Jauch für eine Lachnummer: Er reinigte die Stange für die Tänzerin. Als er tief in die Hocke ging, forderte ein Fan aus dem Saal «Zugabe!», doch Jauch überliess die Showbühne lieber der Kandidatin. Nele Pöllmitz zeigte Figuren mit steigendem Schwierigkeitsgrad und hing am Ende ihrer Performance kopfüber an der Stange. «Nichts gegen Ihre Revisorenstelle», so Jauch, «aber könnte es sein, dass ein Wochenlohn an einem Abend woanders möglich wäre?»

Die Kandidatin lachte über die Andeutung hinweg. Der Lohn für die heutige körperliche und geistige Arbeit: 16'000 Euro. Das Einzige, was an Nele Pöllmitz so konservativ war wie ihr Outfit, war der Investitionswunsch: Das erspielte Geld wollte sie als Startkapital für ein Haus anlegen. «Ganz spiessig», so ihre Selbsteinschätzung.

Jauchs Verplapperer

Überhaupt stand die gestrige «Wer wird Millionär»-Folge unter einem lustigen Stern. Günther Jauch passierte bei Kandidat Christian Bildersheim eine Mega-Panne. Bei der 4'000-Euro-Frage wollte Jauch wissen: «Welche Vokabel ist dem Franzosen, dem Türken und dem Italiener aus seiner Muttersprache bekannt, dem Briten hingegen nicht?». Zur Antwort standen Ananas, Erdbeere, Kirsche und Pfirsich. Kandidat Christian Bildersheim verzweifelte. Auch ein Talk mit Günther Jauch brachte den Controller nicht weiter und er entschied sich für den Publikumsjoker. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. 93% liessen kaum einen Zweifel an der richtigen Antwort: Ananas. 

«Ja! Die Ananas!» sprudelte es aus Günther Jauch heraus. Dumm nur, dass der immer noch unsicher wirkende Christian die Publikumsmeinung noch nicht offiziell angenommen hatte. Die Antwort war noch gar nicht eingeloggt. Trotz Starthilfe reichte es Bildersheim nicht zur Million: Bei 32'000 Euro war Endstation. Immerhin erspielt der Controller den höchsten Gewinn des Abends.

«Wer wird Millionär» lief Montag, 16. September, um 20.15 Uhr auf RTL. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite