«Squid Game» Zehn Jahre wollte sie niemand, nun schlägt die Serie alles

Von Fabian Tschamper

5.10.2021

Für die Figuren von Tom Choi und Lee Jung-Jae (rechts) geht es in «Squid Game» um Leben und Tod.
Für die Figuren von Tom Choi und Lee Jung-Jae (rechts) geht es in «Squid Game» um Leben und Tod.
Netflix

Der Serienhit «Squid Game» gehört in 83 Ländern zur Nummer eins der meistgestreamten Titel – ein Rekord. Dies, obwohl Plagiatsvorwürfe laut werden und die Serie zehn Jahre lang als zu grotesk galt.

Von Fabian Tschamper

5.10.2021

Zu grotesk, zu brutal wäre die Serienidee von Autor und Regisseur Hwang Dong-hyuk. Dieses Feedback hat er über die Jahre immer wieder erhalten. Er kämpfte lange mit Produktionsstudios, um sein Konzept endlich verfilmen zu können – nach zehn Jahren war es so weit.

«Ich glaube, Netflix hat die Serie wegen der Thematik um soziale Schichten gekauft», sagte der 50-jährige Südkoreaner. Die Pandemie habe diese gesellschaftlichen Unterschiede wieder klarer hervorgehoben, was den Streamingdienst vor zwei Jahren wohl dazu gebracht hat, die Idee zu kaufen, umzusetzen.

«Squid Game» erinnert an Battle Royales wie das Videospiel «Fortnite» oder die Buchreihe «The Hunger Games». In einem Wettkampf wird es schliesslich nur einen geben, der am Ende lebend davonkommt – und im Fall der mörderischen Serie mit umgerechnet 36 Millionen Franken nach Hause geht.

Der weltweite Erfolg von «Squid Game» hat sich neben Millionen Fans auch die Aufmerksamkeit von negativen und kritischen Stimmen gesichert: Dem Erfinder Hwang Dong-hyuk droht jetzt nämlich eine Klage. Er habe die Idee vom japanischen Film «As The Gods Will» geklaut. Darin müssen die Figuren auch eine Reihe von Spielen durchlaufen.

Zu seiner Verteidigung sagt der Drehbuchautor, er habe schon 2008 an «Squid Game» gearbeitet, Jahre vor der Veröffentlichung von «As The Gods Will».