Moderator Hugo Egon Balder mit seinen «Tutti-Frutti-Girls» Natascha, Nicki, Alma, Stella und unten Olinka und Angelique, Backstage bei RTL 1990 in Dortmund.
Striptease einer Kandidatin in der Spielshow «Tutti Frutti»- 1990.
Die «Tutti Frutti»-Moderator Jörg Draeger and Alexander Wipprecht mit den Cin Cin Girls in Berlin 2016.
Die niederländische Schauspielerin und Moderatorin Monique Sluyter mit den Cin Cin Girls 2016.
«Tutti Frutti»: Retro TV aus Deutschland
Moderator Hugo Egon Balder mit seinen «Tutti-Frutti-Girls» Natascha, Nicki, Alma, Stella und unten Olinka und Angelique, Backstage bei RTL 1990 in Dortmund.
Striptease einer Kandidatin in der Spielshow «Tutti Frutti»- 1990.
Die «Tutti Frutti»-Moderator Jörg Draeger and Alexander Wipprecht mit den Cin Cin Girls in Berlin 2016.
Die niederländische Schauspielerin und Moderatorin Monique Sluyter mit den Cin Cin Girls 2016.
Deutschland im Januar 1990: Cin-cin! Mit der Spielshow «Tutti Frutti» und nackten Brüsten schrieb RTL vor 30 Jahren Fernsehgeschichte. Heutzutage geht es in der Fernsehwelt oft viel freizügiger zu.
Der deutsche Privatsender RTL war damals erst sechs Jahre alt und Deutschland befand sich in der spannenden Phase zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung. Viele DDR-Bürger genossen damals die neue Freiheit und fanden auch den Erotik- und Pornomarkt des Westens spannend. RTL – damals noch RTL plus – traf mit der ersten sogenannten Striptease-Show Deutschlands in gewisser Weise den Zeitgeist – und der Beiname «Tittensender» entstand. Vor 30 Jahren, also am 21. Januar, lief die Spielshow «Tutti Frutti» erstmals im Fernsehen. Moderator der Erotikgameshow war Hugo Egon Balder, damals 39.
«Tutti Frutti»-Kandidaten konnten in Spielen erreichen, dass sich die jungen Frauen des sogenannten Cin-Cin-Balletts auszogen. Auf ihren Brustwarzen klebten frivole Früchtchen wie Kirsche, Erdbeere und Zitrone. Und irgendwie ging es auch um sogenannte Länderpunkte. Bei falschen Antworten zogen sich auch die Kandidaten bis auf die Unterwäsche aus.
«Tutti Frutti» nach dem italienischen Vorbild «Colpo Grosso» gehört heute zu den (Schmuddel-)Klassikern des deutschen TV. Die knapp 100 Folgen zwischen 1990 und 1992 gingen ins kollektive Gedächtnis ein. Kaum jemand denkt aber noch an den Versuch der Wiederauflage Ende 2016 mit Jörg Draeger bei RTL Nitro.
Vor drei Jahrzehnten regte die Show mit den Brüsten viele auf – oft diejenigen, die eh kein RTL guckten oder vorgaben, es nicht zu tun.
In den 70ern hatten schon die nackten Brüste von Ingrid Steeger im Comedyformat «Klimbim» für Aufsehen gesorgt, in den 80ern die barbusige Corinna Drews in der Schickeria-Persiflage «Kir Royal».
Heute geht es in zahlreichen Formaten viel expliziter zu und in gewisser Weise auch gleichberechtigter. Denn die Serien und Shows der 70er, 80er und 90er bedienten vor allem die Vorstellungen heterosexueller Männer, degradierten junge Frauen zu Lustobjekten.
In heutigen Nacktshows wie dem Realityformat «Adam sucht Eva», das nach fünf Staffeln bei RTL in diesem Jahr bei RTLZWEI weitergehen soll, sind auch nackte Männer zu sehen. Die Körper der Kerle werden darin genau so gezeigt und beurteilt wie die der Frauen.
Die Kuppelshow «Adam sucht Eva – Gestrandet im Paradies» hatte ihre deutsche Premiere im Sommer 2014. Kandidaten lernen sich darin nackt auf einer Insel in der Sonne kennen. Im Sommer 2016 lief sogar eine Promi-Ausgabe, in der unter anderem Ronald Schill, ehemals zweiter Bürgermeister und Innensenator von Hamburg, blankzog.
Als zweite sogenannte Nackt-Datingshow startete im Mai 2017 «Naked Attraction – Dating hautnah» bei RTLZWEI. Darin suchen Kandidat(inn)en ihren möglichen Traumpartner per Körperbeurteilung aus.
Freizügig geht es auch in Dating-Realityshows wie «Temptation Island» oder «Paradise Hotel» zu – und sicher auch wieder bei «Big Brother», das ab 10. Februar bei Sat.1 «mit totaler Überwachung» zurückkommt, wie es heisst.
Als neue Dimension des öffentlichen Ausziehens kann das seit Montag, 13. Januar, laufende Sat.1-Nacktexperiment «No Body is perfect» gelten. In dieser Show soll es nämlich darum gehen, den gesellschaftlichen Druck zu nehmen und durch Nacktheit ein positives Gefühl zum eigenen unperfekten Körper zu entwickeln.
Die Hamburger Medienwissenschaftlerin Joan Bleicher sagt einordnend über Nacktheit im deutschen Fernsehen: «Aus meiner Sicht war ‹Tutti Frutti› damals eine gezielte Provokation von RTL, um mehr Aufmerksamkeit für das eigene Programmangebot zu erzielen. Mittlerweile sind wir bei ‹Naked Attraction› angelangt, wo das Dating allein auf der Präsentation primärer Geschlechtsorgane basiert.»
Aus dem einstigen Tabubruch sei im deutschen TV Programmrealität geworden. «Im Vergleich zum US-Fernsehen, aber auch zu sozialen Medien wie Facebook oder Instagram erweist sich das deutsche Fernsehen als deutlich weniger prüde.» Selbst Promis seien etwa im Dschungelcamp manchmal als Teil der Aufmerksamkeitsökonomie nackt zu sehen.
Die Kino-Highlights im Januar.
Das sind die Kino-Highlights im Januar
Ein Film wie ein Roman von Agatha Christie: «Knives Out – Mord ist Familiensache» ist wunderbar altmodische Kinounterhaltung.
Detective Benoit Blanc (Daniel Craig) wird zum Anwesen von Familie Thrombey gerufen, nachdem der greise Patriarch ermordet wurde.
Joni (Toni Collette), die Schwiegertochter des Ermordeten, ist nur eine von vielen Verdächtigen.
Das Biopic «Judy» erzählt von den letzten Monaten im Leben einer Ikone: Judy Garland.
Judy Garland (Renée Zellweger) tritt Ende der 60er-Jahre für mehrere Wochen in London auf.
Wenige Wochen vor ihrem Tod ist Judy Garland (Renée Zellweger, mit Jessie Buckley) nur noch ein Schatten ihrer selbst.
In seinem Kriegsfilm «1917» nimmt Regisseur Sam Mendes den Zuschauer mit in die Schützengräben des Zweiten Weltkriegs.
Lance Corporal Schofield (George MacKay) befindet sich auf einer schwierigen Mission.
Colonel Mackenzie (Benedict Cumberbatch) ist in Sorge um seine Männer.
Taika Waititi führte bei der skurrilen Komödie «Jojo Rabbit» nicht nur Regie, sondern spielte auch die Hauptrolle: einen imaginären Adolf Hitler.
Der zehnjährige Hitlerjunge Jojo (Roman Griffin Davis) geht mit seinem imaginären Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) durch dick und dünn.
Wenn Jojo (Roman Griffin Davis) mit seiner Mutter (Scarlett Johansson) am Tisch sitzt, ist auch der imaginäre Hitler (Taika Waititi) dabei.
«Little Woman» ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Louisa May Alcott aus dem Jahr 1868.
Amy (Florence Pugh) ist die jüngste der vier Schwestern.
Friedrich Bhaer (Louis Garrel), ein junger Professor mit deutschen Wurzeln, ermutigt Jo zu einer Karriere als Schriftstellerin.
Das Drama «Ein verborgenes Leben» erzählt die wahre Geschichte des Österreichers Franz Jägerstetter, der sich den Nazis widersetzte.
Franz Jägerstätter (August Diehl) will seine Frau Franziska (Valerie Pachner) nicht verlassen.
Franziska (Valerie Pachner) und ihre Schwester Resie (Maria Simon) müssen alleine zurechtkommen, nachdem Franz von den Nazis mitgenommen wurde.
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