Vorkämpferin Die erste Bundesrätin: Was macht Elisabeth Kopp heute?

tsch

17.8.2018

Elisabeth Kopp schrieb als erste Schweizer Bundesrätin Geschichte. Ebenso wie zwei weitere starke Frauen der beliebten SRF-Reihe wurde sie «Geboren am 16. Dezember 1936».

Im Dezember 1936 endete in Europa ein Jahr, das die Richtung für jene düstere Dekade vorgab, die da kommen sollte. Ein letztes Mal hatte Hitler bei den Olympischen Spielen in Berlin der Welt ein angeblich friedfertiges Nazideutschland vorgegaukelt. Schon im November jedoch schickte das Dritte Reich die Legion Condor in den seit Sommer tobenden Spanischen Bürgerkrieg, der zum Vorboten des vernichtenden Weltkriegs geraten würde. Währenddessen versuchte die Schweiz in einer einmaligen Aktion, die Wirtschaft durch eine Abwertung des ungewöhnlich starken Franken anzukurbeln. Am Ende dieses geschichtsträchtigen Jahres kam mit Elisabeth Kopp eine Schweizerin zur Welt, die später als erste Bundesrätin ebenfalls Geschichte schreiben sollte. Wie die Zürcherin «Geboren am 16. Dezember 1936» wurden zwei weitere Frauen, die in der beliebten SRF-Reihe ebenfalls porträtiert werden.

Gezeichnet vom Leben

Als Elisabeth Kopp am 2. Oktober 1984 mit 124 von 244 Stimmen als erste Frau in den Bundesrat gewählt wurde, war das Frauenwahlrecht in der Schweiz gerade einmal 13 Jahre jung. Seit den 50er-Jahren hatte sich die in Bern aufgewachsene, gebürtige Zürcherin für die Gleichberechtigung in der Politik eingesetzt. «Wenn die Frau in der Politik zahlenmässig schwach vertreten ist, so steht das diametral im Gegensatz zu ihren objektiven Möglichkeiten», sagte sie etwa 1979. Nur zehn Jahre später musste die FDP-Politikerin ihre steile politische Karriere aufgrund eines Skandals vorzeitig beenden.

Heute, im Alter von 82 Jahren, blickt sie gezeichnet auf diese Zeit zurück. «Das Schlimmste, was mir im Leben widerfahren ist, ist der Tod meines Mannes», sagt Kopp, die wegen ihrer einzigen und grossen Liebe damals als Bundespräsidentin zurücktrat. Vor neun Jahren starb Hans W. Kopp an Krebs. Elisabeth Kopp selbst ist an chronischer Leukämie erkrankt, zudem leidet sie derzeit an den Folgen eines schweren Sturzes. Trotz der gesundheitlichen Probleme, trotz des noch immer schwierigen Rufes in der Öffentlichkeit, lebt die Ex-Politikerin in Zuversicht. Ein Mut, der wohl dem Aufwachsen in einer harten Zeit entstammt.

Starke Frauen in einer repressiven Zeit

Auch Sonja Weiss musste sich in den moralisch rigiden 40er- und 50er-Jahren durchsetzten. Mit 18 wird sie vom Sohn eines Predigers schwanger; der Druck der Eltern und der Pfingstmission ist hoch. Doch Weiss steht die drohende soziale Ächtung durch - und ist heute noch mit dem Vater jenes Kindes zusammen. Auch Sara Meier lebt heute noch mit ihrem ersten Partner. Heiraten, das wusste sie früh, wollte sie jedoch nie. Zu stark die Abhängigkeit, in die sich eine Frau damals begeben musste. Wie ihre beiden Geburtsgenossinnen kämpfte sie sich als starke Frau durch eine repressive Zeit.

«Geboren am 16. Dezember 1936» läuft am Freitag, 17. August, um 21 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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