TV-Tipp Bange Zukunft in den Trümmerstädten Syriens

tsch

8.5.2019

Nach acht Jahren Krieg hat Präsident Bashar al-Assad sein Land wieder weitgehend unter seine Kontrolle gebracht. Erreicht ist damit allerdings noch nichts, wie die neue Doku bei SRF 1 zeigt.

Es war ein Bürgerkrieg, der zwischenzeitlich – auf Druck islamistischer Terroristen – zu einem Glaubenskampf, letztlich aber zu einem Stellvertreterkrieg der regionalen Gross- und Mittelmächte und zu einem fast heissen Konflikt zwischen den USA und Russland wurde. Nach acht Jahren hat der umstrittene, im Westen meist geächtete Präsident Bashar al-Assad militärisch seine Ziele erreicht. Wie die neue SRF 1-Doku «Syrien – Sieg ohne Frieden» zeigt, ist damit aber nichts gewonnen. Von geordneten Verhältnissen ist das über weite Strecken verwüstete Land noch weit entfernt.

Verwüstung und Notleiden

Es sind Bilder, die man sonst nur aus den apokalyptischen Zerstörungsfilmen der düsteren Hollywood-Produktionen kennt: Viele von Syriens vormals durchaus prachtvollen Städte sind ausgebombt. Der Beginn der Wiederaufbauarbeiten lässt auf sich warten. Die Versorgungslage der notleidenden Bevölkerung ist oft katastrophal. Wo Essen verkauft wird, bilden sich in Windeseile lange Schlangen. Und die Risse durch die Gesellschaft werden sich vermutlich noch sehr lange nicht kitten lassen.

Der arabische Frühling

Für das düstere Bild, dass der SRF-Nahost-Korrespondent Pascal Weber und sein Kameramann Diego Wettstein zeichnen, reisten die beiden in den vergangenen vier Jahren dreimal nach Syrien. Stets um Behutsamkeit in der politischen Einordnung und Respekt vor den Leiden der geschundenen Bevölkerung bemüht nehmen sie die Zuschauer mit auf eine bange Reise durch Assads Syrien. Ihre Route führte sie dabei von Aleppo entlang der Grenze zu Idlib, über Damaskus und die östliche Ghouta bis nach Daraa. Dort nahmen die ersten Aufstände im Jahr 2011 ihren Anfang. Es ist ein Bogen, der Vieles erhellt – aber wenig Hoffnung spendet.

«Syrien – Sieg ohne Frieden» läuft am Mittwoch, 8. Mai, um 20.50 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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