Glück gehabt «Bares für Rares»: Wertvolle Art-déco-Lampe lag auf der Strasse

tsch

7.2.2018

Manchmal liegt das Glück auf der Strasse - oder zumindest eine wertvolle Art-déco-Lampe. Eine Kölnerin stellt ihren Fund bei «Bares für Rares» vor.

Das Glück, sagt man, findet sich bisweilen auf der Strasse. Dort liegen aber auch andere schöne Dinge herum, wie man der aktuellen «Bares für Rares»-Ausgabe entnehmen konnte: Almut Döring, 48, Mediengestalterin aus Köln, präsentierte Horst Lichter und dem Experten Sven Deutschmanek eine wundervolle Art-déco-Lampe und gestand: «Die staubt bei mir nur vor sich hin».

Lichter war sichtlich erfreut: «Wenn ich mir das erlauben darf zu sagen: bezaubernd! Die Lampe übrigens auch», gab der Moderator den Charmeur. Und sogleich wurde er wieder verblüfft: Sie habe die Lampe auf der Strasse gefunden, erzählte Almut Döring zum Erstaunen der Experten. «Auf dem Nachhauseweg beladen mit Einkäufen bei Regen - und mit einem Zettel: zu verschenken». Lichter schloss aus dem seltenen Fundstück: «Ich muss viel mehr spazieren gehen!»

Begehrtes aus der Zwischenkriegszeit

Sven Deutschmanek, Experte für Raritäten aus dem 20. Jahrhundert, begutachtete die «Strassenlampe» eingehend - und wusste sogleich: Das Art-déco-Stück stammt aus Paris von Lichtdesigner Pierre Gilles. Das Gestell ist aus Bronze gefertigt, die Verkabelung jedoch modern und billig. «Bemerkenswert, dass die Glasschirme alle noch heil sind», stellte der Experte fest. Und: Das Stück aus der Zwischenkriegszeit in Frankreich, gefertigt zwischen 1919 und den 30er-Jahren sei, wie Art déco generell, sehr begehrt.

Die Finderin hoffte auf einen Wert um die 1000 Euro - doch der Experte bremste sie: Der realistische Wert läge zwischen 600 und 800 Euro. Die Händlerkarte wollte Almut Döring dennoch: «Wenn's gut läuft, wünscht sich mein Sohn ein Schlagzeug», freute sie sich über die mögliche Verwendung des Geldes. Bevor es zu den Händlern ging, musste Lichter jedoch beim Überreichen der Karte noch einmal den Charmeur spielen: «Weisst du was ich toll finde: dass sich darin Farben spiegeln, die du an dir trägst.»

Schön, aber schief

«Ich bin nicht so gut im Verhandeln», gab Almut Döring direkt zu bedenken. Die Händlerrunde stellte sofort fest: «Schöne Lampe, aber hängt ein bisschen schief». Das Stück sei sandgestrahlt und habe deshalb so eine schöne Farbe; gelobt wurden auch die Proportionen der Lampe, die laut Almut Döring «ein Banause» auf die Strasse gestellt habe.

Als ein wenig ernüchternd stellten sich dann jedoch die Angebote der Händler heraus: «Bevor du 800 bekommst, muss die Lampe perfekt sein.» So lautete die letzte Preisvorstellung der möglichen Käufer 480 Euro. Die Besitzerin verzichtete: «Vielen Dank, dann nehm ich sie aber trotzdem lieber wieder mit». Vielleicht kann Almut Göring ihre Lampe ja erst mal auf Hochglanz bringen lassen. Trotz allem beschied die Finderin: «Ich gehe froh nach Hause!»

Erotische Porzellanfigur

Mit Geld, dafür ohne ihre schöne Porzellanfigur ging zuvor Angelika Hensler nach Hause. Das Mitbringsel der 46-jährigen Bürokauffrau aus Maxdorf versetzte Experten und Händler in Wallungen: eine kleine Skulptur, die eine junge Frau mit Hund darstellt, perfekt erhalten, aus der Manufaktur Rosenthal. Laut Experte Albert Maier aus den 30er-Jahren stammend, sei die Figur 600 Euro wert.

«Man konnte damals keine erotischen Sachen machen. Aber über die Kunst konnte man erotische schöne Damen darstellen», deutete Maier einen bestimmten Zweck der Figur an. Er schätzte den Wert des Erbstücks, dass bei der Oma der Besitzerin auf dem Schrank stand, auf 600 Euro. Am Ende flossen jedoch «nur» 400 Euro: «Das ist was für mein Erotikzimmer», freute sich Händler Walter Lehnertz. Für Angelika Hensler ging der Preis in Ordnung - sie spart auf eine Kreuzfahrt.

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