Der 15-jährige Joël Fehr betreut und pflegt seine beiden Brüder, die das Down-Syndrom haben.
Sarah Ketterer kümmert sich um den Haushalt. Ihre Mutter ist an rheumatoider Arthritis erkrankt.
Doch auch Grossmutter Elisabeth hilft im Haushalt, wenn es ihrer Tochter schlecht geht. Damit ist sie eine Unterstützung für Enkelin Sarah.
«'Young Carers' wollen nicht als Opfer gesehen werden. Sie wollen unsere Wertschätzung und unser Verständnis», erklärt Agnes Leu, die Leiterin des Forschungsprogramms «Young Carers».
«Ich habe meine äussersten Grenzen kennengelernt», erzählt Anja, die, seit sie zwölf Jahre alt ist, ihre Mutter pflegt.
Das Leben der «Young Carer»
Der 15-jährige Joël Fehr betreut und pflegt seine beiden Brüder, die das Down-Syndrom haben.
Sarah Ketterer kümmert sich um den Haushalt. Ihre Mutter ist an rheumatoider Arthritis erkrankt.
Doch auch Grossmutter Elisabeth hilft im Haushalt, wenn es ihrer Tochter schlecht geht. Damit ist sie eine Unterstützung für Enkelin Sarah.
«'Young Carers' wollen nicht als Opfer gesehen werden. Sie wollen unsere Wertschätzung und unser Verständnis», erklärt Agnes Leu, die Leiterin des Forschungsprogramms «Young Carers».
«Ich habe meine äussersten Grenzen kennengelernt», erzählt Anja, die, seit sie zwölf Jahre alt ist, ihre Mutter pflegt.
Einen Familienangehörigen zu pflegen, verlangt viel Kraft. Oft übernehmen Kinder die Rolle. Doch wie schaffen sie das?
Wer sich auf einen Pflegeberuf einlässt, der weiss, dass man manchmal starke Nerven, viel Geduld und Kraft benötigt. Doch was ist, wenn Menschen unfreiwillig zu Pflegern werden? Gerade den sogenannten «Young Carers» geht das so: jungen Menschen, die plötzlich ein Familienmitglied pflegen müssen und die Aufgaben eines Erwachsenen übernehmen. Manche müssen sich gar schon von klein auf um Geschwister oder einen Elternteil kümmern. Die Dokumentation «Schwere Last auf schmalen Schultern – Wenn Kinder Angehörige pflegen», die SRF1 zur besten Sendezeit zeigt, ermöglicht einen Einblick in das Leben der «Young Carers» und stellt die Frage, was für eine Verbesserung der Lage getan werden muss.
Körperlich und seelisch eine Belastung
Verschiedene betroffene Personen kommen zu Wort. So zum Beispiel Sarah, die schon mit zwölf Jahren gefordert wurde. Ihre Mutter leidet unter rheumatoider Arthritis, einer Erkrankung der Gelenke. Wenn es ihrer Mutter schlecht geht, kümmert sich das Mädchen um den Haushalt, die Medikamente und hilft bei der Körperpflege. Es ist nicht nur physisch anstrengend, diese Aufgaben zu erledigen, sondern bringt auch eine psychische Belastung mit sich.
Anja ging es ähnlich: Ihre Mutter erkrankte an Hepatitis C, wurde später depressiv. Auch Anja übernahm den Haushalt und schlüpfte für die kleine Schwester in die Mutterrolle. All das hat ihr persönliche Grenzen aufgezeigt, «die man eigentlich gar nicht kennenlernen möchte», erzählt sie in der Dokumentation. Ihre schulische Leistung wurde schlechter, sie zog sich zurück. Auch ihre Lehrer stellten diese Veränderung fest, doch lange erfuhren sie nicht den Grund dafür. Joël Fehr dagegen kennt sein Leben nicht anders: Der 15-Jährige kümmert sich schon seit jeher um seine beiden Brüder, die das Down-Syndrom haben.
Massnahmen gefordert
«'Young Carers' wollen nicht als Opfer gesehen werden. Sie wollen unsere Wertschätzung und unser Verständnis», erklärt Agnes Leu, die Leiterin des Forschungsprogramms Young Carers. Kaum jemand hat die Thematik und vor allem die Probleme der Jugendlichen im Kopf. Doch viel öfter müssten solche Fälle erkannt werden und Fachpersonen mit den jungen Pflegern und Pflegerinnen ins Gespräch kommen. «Es braucht dringend politische und gesellschaftliche Massnahmen, damit 'Young Carers' in Schule, Ausbildung und Beruf unterstützt werden können», fordert Leu weiter. Sie möchte unbedingt die Chancengleichheit erreichen. Der Film von Helen Arnet porträtiert die jungen Pfleger im Alltag und weist darauf hin, dass dieses Thema zu wenig Beachtung findet.
«Schwere Last auf schmalen Schultern – Wenn Kinder Angehörige pflegen» läuft am Donnerstag, 20. September, 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
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