«Venus - Nackte Wahrheiten» «Venus - Nackte Wahrheiten»: Freizügiger als jeder Erotikfilm

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5.3.2018

Mehr als hundert junge Frauen antworteten auf den Castingaufruf der Filmemacherinnen Lea Glob (links) und Mette Carla Albrechtsen.
Mehr als hundert junge Frauen antworteten auf den Castingaufruf der Filmemacherinnen Lea Glob (links) und Mette Carla Albrechtsen.
ARTE / Mette Carla Albrechtsen / Lea Glob

Vor der Kamera der dänischen Filmemacherinnen Lea Glob und Mette Carla Albrechtsen erzählen mehr als hundert junge Frauen von ihren sexuellen Wünschen und Sorgen. Ein echter Erotikfilm kann kaum freizügiger sein.

Ein Erotikfilm sollte es werden, basierend auf wahren Frauengeschichten. Mit dieser Idee riefen zwei dänische Filmemacherinnen im Sommer 2015 zu einem offenen Casting auf. Tatsächlich kamen mehr als hundert junge Frauen in das Zimmer von Mette Carla Albrechtsen in Osterbro. Dabei sollten vor spärlichem Hintergrund nur erste Berichte persönlicher sexueller Erfahrungen ausgetauscht werden - daraus, so die Idee von Albrechtsen und ihrer Kollegin Lea Glob, sollte später ein Erotikfilm werden.

Doch es kam anders: Die Filmemacherinnen drangen immer tiefer in die Seelen der befragten Frauen und in deren Vorstellungen ihres Sexuallebens vor. Entstanden ist so statt eines Sexstreifens eine durchaus sehenswerte, unter die Haut gehende Doku.

Auf nackte Haut wird grösstenteils verzichtet

Stets artig angezogen - bis aufs Ende, bei dem einige Aktaufnahmen gezeigt werden - sitzen die Frauen auf einem kargen Stuhl und offenbaren sich in einem wahren Seelen-Striptease. Eine bald 30-Jährige erzählt beispielsweise von ihrem Problem der Schüchternheit. Diese liege vor allem daran, dass sie wohl zu früh die Bibel gelesen hätte, wie sie mutmasst. Erst kürzlich aber habe sie eine Offenbarung gehabt. «Als ich geheim zwei Männern beim Sex zugesehen habe. Das hat mich unheimlich angemacht.»

Freizügiger als jeder Erotikstreifen begibt sich «Venus - Nackte Wahrheiten» tief in das intime Selbstverständnis junger Frauen, die unglaublich offen über ihre Sexualität sprechen. Viele ihrer Aussagen überraschen («Ich will alles erfahren, was mit Sex zu tun hat»). Manche der Teilnehmerinnen hingegen sind einfach frustriert. Ihr Dilemma: Von vielen Frauen werde oftmals verlangt, dass sie zugleich unschuldig und leidenschaftlich sein sollten. Das allerdings sei eine fast unmögliche Mischung, so ihre Meinung.

«Venus - Nackte Wahrheiten» läuft am Montag, 5. März, um 23.30 Uhr auf ARTE. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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