Kinder im Netz Kinder im Netz: Die Gefahren und Chancen der digitalen Welt

ZVG

15.3.2018

Der Film «Kinder im Netz» berichtet über ein neues Phänomen Und klar ist: Eltern müssen hinschauen und sich interessieren.

Während viele Erwachsene damit immer noch hadern, sind ihre Kinder in der digitalen Welt bereits voll angekommen. Die Game-Industrie boomt, YouTube und Instagram generieren ganz neue Stars, und Kommunikation übers Netz ist allgegenwärtig. Vor eineinhalb Jahren wurde einer breiten Öffentlichkeit jedoch schmerzlich bewusst, dass diese Entwicklung auch Schattenseiten hat. Der zwölfjährige Paul aus dem Kanton Solothurn wurde von einem Pädosexuellen, den er im Netz kennengelernt hatte, nach Deutschland entführt und missbraucht. Begegnet waren sich die beiden im harmlosen Computerspiel «Minecraft», welches Millionen von Kindern spielen.

Autorin Michèle Sauvain geht in ihrem Film «Kinder im Netz – Gefahren und Chancen der digitalen Welt», den SRF am Donnerstag zeigt, der Frage nach, wie gefährlich Computergames effektiv sind. Sie zeigt, wie Kids heute online kommunizieren, fragt bei bekannten YouTubern und Game-Entwicklern sowie beim Gamehersteller Microsoft und bei den Strafverfolgungsbehörden nach, wer in dieser unübersichtlichen virtuellen Welt die Verantwortung für Missbräuche übernehmen soll und kann. Entstanden ist ein vielschichtiger Film über ein neues Phänomen, bei dem nur eines klar ist, nämlich, dass Eltern hinschauen und sich interessieren müssen.

Gamer und YouTuber als neue Helden einer Generation

Viele Eltern können mit der Freizeitbeschäftigung ihrer Kinder am Computer nicht viel anfangen, die meisten wissen nicht einmal, welche Games ihre Kinder spielen. Dabei ist das, was in dieser virtuellen Welt passiert in den letzten fünf Jahren zur neuen Jugendkultur geworden. Gute Gamer sowie YouTuber werden als die neuen Helden gefeiert und von Millionen von Kindern und Jugendlichen verehrt. Und zwar über die Landesgrenzen hinweg.

Mit 12 Jahren einen eigenen YouTube-Kanal

Damian zum Beispiel ist erst zwölf, er gamt fürs Leben gern uns ist auch richtig gut darin. Zu Hause zeigt er uns, wie souverän er sich auf Minecraft bewegt. Seinen eigenen YouTube-Kanal füttert er regelmässig mit selbstgeschnittenen Filmchen. Sein Ziel ist, möglichst viele Follower zu gewinnen, Leute die regelmässig auf seinem Kanal nachschauen, was er macht.

Damians Vorbilder sind die grossen deutschen YouTuber, wie LPmitKev. Der ist mit 28 Jahren und 1,4 Millionen Follower einer der grossen Stars und stellt alles auf seinen YouTube-Kanal, was er in seinem Alltag macht. Ihn treffen wir auf der grössten Gamermesse der Welt, der Gamescom. Ob er dort gamt, zu Hause ist, mit seiner Freundin auf Reisen geht – seine Fans können sein ganzes Leben mitverfolgen und sie machen es täglich. Kev verdient damit gutes Geld und bringt alles mit, was man braucht, um ein YouTube-Star zu werden. Er ist ein positiver Mensch, ein guter Entertainer und Verkäufer seiner selbst.

Kinder medienkompetent machen

So viel hat sich also gegenüber früher gar nicht verändert, das stellt auch Journalist Marc Bodmer fest, der die Gamer- und YouTube-Szene schon seit ihren Anfängen beobachtet. Er ordnet das neue Phänomen ein und kommt wie die Strafverfolgungsbehörden in Sachen Gefährlichkeit der neuen Medien zu einem simplen Fazit: Selbst, wenn Pädokriminelle Games und Chats für sich entdeckt haben, um potenzielle Opfer zu finden, ist das Einzige, was wirklich schützt, unsere Kinder medienkompetent zu machen. Und das beginnt damit, dass wir uns für das, was sie auf ihrem Computer tun, interessieren.

Die Doku «Kinder im Netz – Gefahren und Chancen der digitalen Welt» läuft am Donnerstag, 15. März, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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