TV-Tipp Doku deckt miese Liebes-Masche im Internet auf

tsch

27.9.2018

Wer einen Partner sucht, schaut sich immer öfter im Internet um. Doch das birgt auch Gefahren, wie die Dokumentation «Betrogene Liebe» belegt.

Ist dieses Profil echt? Das fragt sich so mancher Liebessuchende beim Wischen und Klicken auf Tinder und Co. Wer anfängt, zu schreiben, stellt sich die nächste Frage: Was sucht die Person auf der anderen Seite eigentlich? Die grosse Liebe? Nur eine schnelle Nummer? Die Partnersuche im Internet mag zwar bequem von zu Hause machbar sein, doch ist sie auch mit viel Misstrauen verbunden. Dass Vorsicht geboten ist, zeigt der Film von Petra Wernz und Christa Ulli. In der Dokumentation «Betrogene Liebe» werden Frauen vorgestellt, die im Internet getäuscht und schliesslich um Geld betrogen wurden.

Romance-Scammer im Netz

Gefühle und die Liebe auszunutzen, das haben einige Betrüger oder gar ganze Banden als Masche entdeckt. Sie geben Frauen das Gefühl, sich in sie verliebt zu haben und bauen über das Netz eine Bindung auf. Oft agieren sie aus fernen Ländern. Doch schliesslich wollen sie nur ihr Geld. So ist es auch Anny passiert, die auf einen Romance-Scammer, wie man die Betrüger nennt, hereingefallen ist.

Die 73-jährige Schauspielerin und Sängerin lernte Brandon aus San Francisco kennen, schrieb und telefonierte mit ihm. Er plante sogar einen Besuch, doch der scheiterte aufgrund eines geschäftlichen Termins. Anny ahnte nicht, dass der Mann log und nicht auf ihre Liebe, sondern auf ihr Geld aus war. So verlor sie ihre gesamten Ersparnisse, denn sie half dem netten Herren, der ihr Vertrauen ergaunert hatte, immer wieder finanziell aus.

Ähnlich erging es Brigitta aus Deutschland: Auch sie lernte im Internet einen Mann kennen, mit dem sie schriftlich kommunizierte. Er half ihr durch schwierige Situationen, und so zögerte sie nicht, ihm finanziell zu helfen. Uschi Tschorn teilt dieses Schicksal. Auch sie wurde einst dreist abgezockt. Doch sie hat daraus gelernt und möchte auch anderen helfen. Sie gründete «SOS - Selbsthilfe - Liebesbetrug» und reiste nach Ghana, um den Liebesschwindlern auf die Schliche zu kommen.

«Man ist auf der emotionalen Überholspur», begründet Tom Siegwart, Psychologe am Medizinischen Zentrum an der Löwenstrasse in Zürich, dass die Frauen blind fremden Menschen, die sie nie gesehen haben, vertrauen. «Wer Gefühle zulässt, kann darauf reinfallen.»

Die Doku «Betrogene Liebe - Auf der Spur der Internet-Herzensbrecher» läuft am Donnerstag, 27. September, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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