TV-Tipp Dürfen Klimaingenieure Gott spielen?

tsch

10.5.2019

Die Methoden zur Bekämpfung des Klimawandels sind zu ineffektiv. Dessen sind sich die Vertreter des Geoengineerings sicher. Klimaingenieure versuchen mit radikaleren Ansätzen das Leben auf dem Planeten zu retten.

 Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran – wie kann man ihm Einhalt gebieten? Mittlerweile haben es sich verschiedene internationale Wissenschaftler auf die Fahnen geschrieben, der Erderwärmung mit Hilfe ungewöhnlicher Methoden entgegenzuwirken – und die klingen wahrlich nach Science-Fiction. So glauben die entsprechenden Forscher nicht mehr daran, dass eine Einschränkung der CO2-Ausstösse den Planeten noch retten kann.

Stattdessen pochen sie auf radikalere Ansätze: Die sogenannten Klimaingenieure forschen nach Wegen, das klimaschädliche CO2 aus der Luft zu filtern und in den Böden und Weltmeeren zu lagern. Eine andere Methode wäre das Dimmen des Sonnenlichts – doch wie soll so etwas überhaupt funktionieren? Und welche Risiken birgt ein derart krasser Eingriff in die geochemischen Prozesse unseres Planeten? Der Filmemacher Ingolf Baur hat für seine «nano»-Reportage «Die Reparatur der Erde» die wichtigsten Vertreter des Geoengineerings getroffen und sie zu ihrer Arbeit befragt.

Gefährliche Methoden als Ausweg

Der rasant voranschreitende Klimawandel ist menschengemacht – darin sind sich fast alle Experten einig. Doch kann das, was der Mensch an Schaden hervorgebracht hat, durch den Mensch wiedergutgemacht werden? Ernährungsumstellung, CO2-Einsparung, E-Mobilität, erneuerbare Energien – Ansätze, die den Vertretern des Geoengineerings zu lange dauern. Ingolf Baur hat sie besucht und zumindest unterschwellig die Frage danach gestellt, ob wir Menschen tatsächlich Gott spielen dürfen. Denn exakt so mutet es an, wenn der Harvard Professor David Keith erklärt, dass eine Freisetzung von Aerosolen in der Atmosphäre eine verringerte Sonneneinstrahlung bewirkt: Versprüht man beispielsweise Schwefelsäure in riesigen Mengen, so resultiere daraus eine Reflektion des Sonnenlichts zurück ins All – die Erde würde gekühlt.

Doch wie leichtsinnig und gefährlich sind solche Methoden? Handelt es sich um Hirngespinste oder sind diese Ansätze tatsächlich vernünftige und schnellere Alternativen zu den aktuellen Versuchen, den Klimawandel einzudämmen? Auch in der Schweiz macht der Regisseur Halt, um mit Ulrike Lohmann von der ETH Zürich über die radikalen Projekte zur Rettung des Klimas zu diskutieren.

«nano» läuft am Freitag, 10. Mai, um 18.30 Uhr auf 3sat. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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