TV-Dokumentation Die sinnlosen Grausamkeiten der Tierversuche

tsch/fts

9.10.2019

Immer noch profitiert die medizinische und wissenschaftliche Forschung von Tierversuchen. Es wird der Alltag eines Affen in einem Versuchslabor geschildert und gefragt, ob derartige Methoden noch zeitgemäss sind.

Machen wir uns nichts vor: Medizin und Wissenschaft profitieren schon seit Jahrzehnten von Tierversuchen. Meistens sind es Affen, die in Laboren zu Forschungszwecken missbraucht werden. Eingepfercht in Käfigen fristen sie dort ein Dasein als lebende Testobjekte. Nicht wenige kritisieren diese Methoden, fordern die Freilassung der Tiere und die Einhaltung ethisch-moralischer Grundsätze. Wie sinnlos und grausam sind Tierversuche wirklich? Gibt es alternative Möglichkeiten, um Medizin und Wissenschaft auch ohne das Töten von Lebewesen voranzubringen? «DOK: Laboraffe Nr. 30.003» beleuchtet eines der kontroversesten wissenschaftlichen Themen der Gegenwart.



Der Dokumentarfilmer Manuel Gerber hat sich für seinen Film einen besonderen Protagonisten herausgesucht: einen Langschwanzmakak. Einen Namen hat das Tier allerdings nicht, der Affe hört bloss auf eine Nummer – die seines Käfigs: Nummer 30.003. Er lebt in einem Tierversuchslabor der Universität Münster und wird dort als Testobjekt zur Grundlagenforschung «eingesetzt». Dass die Uni dem Doku-Regisseur überhaupt die Möglichkeit zur Berichterstattung gab, grenzt nahezu an ein Wunder: Die Wissenschaftler haben Angst vor militanten Tierschützern und der Diskreditierung ihrer Arbeit.

Doch Gerber liess nicht locker – nach einem Jahr wurde ihm der Zugang endlich gewährt. In seinem Film beleuchtet er die gegenwärtige Forschungssituation aus einem völlig neutralen Blickwinkel. Er berichtet von der Arbeit im Labor und auch von den immer schärferen Gesetzen zur Begrenzung von Tierversuchen zu wissenschaftlichen und medizinischen Zwecken.

Dass es hauptsächlich Affen sind, die für die fragwürdigen Versuche infrage kommen, ist übrigens einem biologischen Umstand geschuldet: Die genetische Struktur von Affe und Mensch unterscheidet sich nur zu einem geringen Prozentsatz.

«Laboraffe Nr. 30.003» läuft am Mittwoch, 9. Oktober, um 20.50 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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